Tscherjomuchino (Kaliningrad)

Siedlung in Russland

Tscherjomuchino (russisch Черёмухино, deutsch Karlshof, Kreis Fischhausen/Samland) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zum Stadtkreis Baltijsk.

Siedlung
Tscherjomuchino
Karlshof

Черёмухино
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Stadtkreis Baltijsk
Frühere Namen Abbau Fischhausen Nr. 173 (vor 1884),
Karlshof (bis 1946)
Bevölkerung 2 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40145
Postleitzahl 238521
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 405 000 008
Geographische Lage
Koordinaten 54° 45′ N, 20° 2′ OKoordinaten: 54° 44′ 48″ N, 20° 2′ 4″ O
Tscherjomuchino (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Tscherjomuchino (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Tscherjomuchino (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Tscherjomuchino (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage Bearbeiten

Tscherjomuchino liegt 29 Kilometer westlich der Oblasthauptstadt Kaliningrad (Königsberg) und drei Kilometer nordöstlich der einstigen Kreisstadt Primorsk (Fischhausen) und ist erreichbar über eine Nebenstraße, die in Krylowka (Wischrodt) von der Regionalstraße 27A-016 (ex A193) in nördliche Richtung abzweigt. Nächste Bahnstation ist der Haltepunkt O. p. 33 km an der Bahnstrecke Kaliningrad–Baltijsk (Königsberg–Pillau).

Geschichte Bearbeiten

Das bis 1946 Karlshof[2] genannte Vorwerk war mit dem Mühlengehöft Wischrodt (heute russisch: Krylowka) und dem Vorwerk Bruch (nicht mehr existent) in die Landgemeinde Geidau (Prosorowo) eingegliedert. Diese gehörte von 1874 bis 1945 zum Amtsbezirk Kallen[3] (heute russisch: Zwetnoje) im Landkreis Fischhausen, 1939 bis 1945 Landkreis Samland im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen.

Im Jahre 1945 kam Karlshof mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Im Jahr 1947 erhielt der Ort die russische Bezeichnung Tscherjomuchino und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Logwinski selski Sowet im Rajon Primorsk zugeordnet.[4] Im Jahr 1950 gelangte der Ort in den Zwetnowski selski sowet und 1959 dann in den Powarowski selski Sowet. Vermutlich 1994 wurde Tscherjomuchino dem Stadtkreis Baltijsk zugeordnet. Von 2008 bis 2018 gehörte der Ort zur Landgemeinde Selskoje posselenije Diwnoje im Rajon Baltijsk und seither (wieder) zum Stadtkreis Baltijsk.

Kirche Bearbeiten

Vor 1945 war die Bevölkerung Karlshofs überwiegend evangelischer Konfession und in das Kirchspiel der Pfarrkirche in Fischhausen (heute russisch: Primorsk) eingegliedert. Dieses lag im Kirchenkreis Fischhausen innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Tscherjomuchino im Einzugsbereich der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Swetly (Zimmerbude), einer Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) innerhalb der Propstei Kaliningrad[5] der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. D. Lange, Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Karlshof
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Kallen
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  5. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info

Weblinks Bearbeiten