Titan(IV)-iodid

chemische Verbindung

Titan(IV)-iodid ist eine anorganische chemische Verbindung des Titans aus der Gruppe der Iodide.

Strukturformel
Strukturformel von Titan(IV)-iodid
Allgemeines
Name Titan(IV)-iodid
Andere Namen

Titantetraiodid

Summenformel TiI4
Kurzbeschreibung

rotbrauner Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7720-83-4
EG-Nummer 231-754-0
ECHA-InfoCard 100.028.868
PubChem 111328
Wikidata Q419743
Eigenschaften
Molare Masse 555,49 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

4,3 g·cm−3 (25 °C)[1]

Schmelzpunkt

150 °C[1]

Siedepunkt

377 °C[2]

Löslichkeit

löst sich in Wasser unter hydrolytischer Zersetzung[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 314
P: 280​‐​305+351+338​‐​310[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Gewinnung und Darstellung

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Titan(IV)-iodid kann durch Reaktion von Titan mit Iod gewonnen werden.[2]

 

Alternativ kann es mit Hilfe von Aluminium(III)-iodid aus Titanoxiden

 

oder durch Reaktion von Titan(IV)-chlorid mit Iodwasserstoff gewonnen werden.[2]

 

Eigenschaften

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Titan(IV)-iodid ist ein rotbrauner, an der Luft stark rauchender Feststoff.[1] Es kristallisiert oktaederförmig in der Raumgruppe Pa3 (Raumgruppen-Nr. 205)Vorlage:Raumgruppe/205 (a = 1202 pm). Beim längeren Aufbewahren unter 125 °C erfolgt eine Umwandlung in eine andere, hexagonale Modifikation (a = 797,8 pm, c = 1968 pm).[2][3] Titan(IV)-iodid ist eine starke Lewis-Säure und bildet mit Lewis-Basen (z. B. mit Ethern und Aminen) sehr stabile Addukte.[4]

Verwendung

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Titan(IV)-iodid wird bei der chemischen Gasphasenabscheidung von Titannitridfilmen mit optimierten Parametern verwendet.[1]

Titan(IV)-iodid bildet sich zwischenzeitlich bei der Herstellung von sehr reinem Titan im Van-Arkel-de-Boer-Verfahren.[4]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h Datenblatt Titanium(IV) iodide, anhydrous, powder, 99.99% trace metals basis bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 6. August 2012 (PDF).
  2. a b c d e Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band II, Ferdinand Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-87813-3, S. 1350.
  3. Erik G. M. Tornqvist, Willard F. Libby: Crystal structure, solubility, and electronic spectrum of titanium tetraiodide. In: Inorganic Chemistry. 18, 1979, S. 1792–1796, doi:10.1021/ic50197a013.
  4. a b Hans P. Latscha, Helmut A. Klein: Anorganische Chemie. Springer DE, 2002, ISBN 3-540-42938-7, S. 394 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).