Talinolol ist ein Gemisch von zwei isomeren chemischen Verbindungen aus der Gruppe der Harnstoff-Derivate, die als Betablocker[2] wirkt und medizinisch als blutdrucksenkendes Arzneimittel (Antihypertensivum) verwendet wird.

Strukturformel
Struktur von Talinolol
Strukturformel ohne Stereochemie
Allgemeines
Freiname Talinolol
Andere Namen
  • (RS)-1-[4-[3-(tert-Butylamino)-2-hydroxypropoxy]phenyl]-3-cyclohexylharnstoff
  • (±)-1-[4-[3-(tert-Butylamino)-2-hydroxypropoxy]phenyl]-3-cyclohexylharnstoff
  • rac-1-[4-[3-(tert-Butylamino)-2-hydroxypropoxy]phenyl]-3-cyclohexylharnstoff
Summenformel C20H33N3O3
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 57460-41-0
EG-Nummer (Listennummer) 801-861-2
ECHA-InfoCard 100.228.618
PubChem 68770
ChemSpider 62014
DrugBank DB11770
Wikidata Q7679533
Arzneistoffangaben
ATC-Code

C07AB13

Eigenschaften
Molare Masse 363,49432 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Stereochemie Bearbeiten

Talinolol enthält ein Stereozentrum und besteht aus zwei Enantiomeren. Hierbei handelt es sich um ein Racemat, also ein 1:1-Gemisch von (R)- und (S)-Form:[3]

Enantiomere von Talinolol
 

CAS-Nummer: 71369-60-3
 

CAS-Nummer: 71369-59-0

Klinische Angaben Bearbeiten

Wirkweise Bearbeiten

Talinolol wirkt als Antagonist an den β1-Adrenozeptoren.

Indikationen Bearbeiten

Die Substanz ist wirksam zur Behandlung von Bluthochdruck.

Nebenwirkungen Bearbeiten

Die Nebenwirkungen umfassen unter anderem:

Kontraindikationen Bearbeiten

Kontraindikationen sind:

Wechselwirkungen Bearbeiten

Talinolol hat Wechselwirkungen mit:

Handelsnamen Bearbeiten

Monopräparate: Cordanum

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  2. I. Abmann: The actions of talinolol, a β1-selective beta blocker, in cardiac arrhythmia and acute myocardial infarction. Current Medical Research and Opinion 13 (6): 325–342, 1995. doi:10.1185/03007999509110493.
  3. F. v. Bruchhausen, G. Dannhardt, S. Ebel, A. W. Frahm, E. Hackenthal, U. Holzgrabe (Hrsg.): Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis: Band 9: Stoffe P-Z, Springer Verlag, Berlin, Aufl. 5, 2014, S. 767, ISBN 978-3-642-63389-8.