Tal der Langballigau

Naturschutzgebiet in Schleswig-Holstein

Das Tal der Langballigau ist ein Naturschutzgebiet in den schleswig-holsteinischen Gemeinden Westerholz, Langballig und Dollerup im Kreis Schleswig-Flensburg.

Tal der Langballigau

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Tal der Langballigau bei Langballigholz, Blick Richtung Mündung

Tal der Langballigau bei Langballigholz, Blick Richtung Mündung

Lage Östlich von Flensburg, Kreis Schleswig-Flensburg, Schleswig-Holstein
Fläche 124 ha
Kennung NSG-Nr. 137
WDPA-ID 165812
Natura-2000-ID DE1123393
Geographische Lage 54° 49′ N, 9° 40′ OKoordinaten: 54° 48′ 39″ N, 9° 39′ 42″ O
Tal der Langballigau (Schleswig-Holstein)
Tal der Langballigau (Schleswig-Holstein)
Einrichtungsdatum Dezember 1990
Verwaltung LLUR

Allgemeines

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Das rund 124 Hektar große Naturschutzgebiet ist unter der Nummer 137 in das Verzeichnis der Naturschutzgebiete des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume eingetragen. Es wurde Ende 1990 ausgewiesen (Datum der Verordnung: 13. Dezember 1990).[1] Das Naturschutzgebiet ist größtenteils Bestandteil des FFH-GebietesKüstenbereiche der Flensburger Förde von Flensburg bis Geltinger Birk[2] und größtenteils vom Landschaftsschutzgebiet „Flensburger Förde“ umgeben. Zuständige untere Naturschutzbehörde ist der Kreis Schleswig-Flensburg.

Beschreibung

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Das Naturschutzgebiet liegt östlich von Flensburg. Es stellt das in einer glazialen Rinne liegende, tief eingeschnittene Bachtal der Langballigau mit ihrem weitgehend naturnah mäandrierenden Verlauf nebst den beiden Nebenbächen Schulau[3] und Schiebek[4] unter Schutz. Die Langballigau verfügt über flutende Vegetation. Sie wird von feuchten Grünland­bereichen mit Hochstaudenfluren, Röhricht­flächen und Bruchwäldern begleitet. Hier wachsen Mädesüß, Kohldistel, Waldengelwurz und das Breitblättrige Knabenkraut. In den Bruchwäldern kommen Schwertlilie und Wasserminze vor. Auf den Talhängen stocken naturnahe Laub- und Mischwälder mit Bergahorn, Ulme, Buche und Esche oder reine Buchenwälder. Im Norden ist eine salzwasserbeeinflusste Grünlandfläche in das Naturschutzgebiet einbezogen. Durch den Einfluss von Überschwemmungen ist auch der untere Teil des Bachtales teilweise salzwasserbeeinflusst. In dieser Fläche befindet sich als archäologisches Bodendenkmal ein großes Grabhügelfeld mit der Bodendenkmalnummer aKD-ALSH-004051 des Archäologischen Landesamtes Schleswig-Holstein.[5]

 
Tal der Langballigau bei Unewatt, Blick Richtung Mündung

Die Flächen im Naturschutzgebiet wurden früher landwirtschaftlich genutzt. Sie wurden nach der Unterschutzstellung aus der Nutzung genommen, die natürlich feuchten Bereiche wiedervernässt und ihrer natürlichen Entwicklung überlassen. Auch feuchte Grünlandbereiche sollen als Lebensraum erhalten bleiben. Dafür werden Teilbereiche im Naturschutzgebiet mit Robustrindern extensiv beweidet, um so Röhricht und Gebüsche zurückzudrängen.

Die Bachtäler sind Lebensraum von Gebirgsstelze und Eisvogel sowie zahlreichen weiteren Vogelarten. Weiterhin kommen hier viele Libellen-, Heuschrecken- und Schmetterlingsarten vor.

Das Naturschutzgebiet wird bei Langballigholz kurz vor der Mündung der Langballigau in die Flensburger Förde von der Kreisstraße 97 gequert. In Unewatt östlich von Langballig ist das Naturschutzgebiet durch den Ort unterbrochen. Durch das Naturschutzgebiet verlaufen mehrere Wanderwege. Das Gebiet, das vom Naturschutzverein im Amt Langballig betreut wird,[6] gehört der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein.[7]

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Commons: Naturschutzgebiet Tal der Langballigau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Landesverordnung über das Naturschutzgebiet „Tal der Langballigau“ vom 13. Dezember 1990, Landesvorschriften und Landesrechtsprechung, Landesregierung Schleswig-Holstein. Abgerufen am 21. März 2013.
  2. Küstenbereiche Flensburger Förde von Flensburg bis Geltinger Birk. Natura-2000-Gebiete. Bundesamt für Naturschutz, abgerufen am 16. Januar 2024.
  3. Die Schulau, GFF-Schutzgemeinschaft-Langballigau e. V. Abgerufen am 21. März 2013.
  4. Die Schiebek, GFF-Schutzgemeinschaft-Langballigau e. V. Abgerufen am 21. März 2013.
  5. Grabhügelfeld im Naturschutzgebiet Tal der Langballigau. In: DigitalerAtlasNord Archäologie-Atlas SH. Archäologisches Landesamt Schleswig-Holstein, abgerufen am 11. Juni 2023.
  6. Andrea Kühl: Betreuung geschützter Gebiete in Schleswig-Holstein. (PDF) Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein, April 2017, S. 7, abgerufen am 21. März 2020.
  7. Stiftungsland Tal der Langballigau, Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein. Abgerufen am 21. März 2013.