Tödliche Nähe

Film von Rowdy Herrington (1993)

Tödliche Nähe (Originaltitel: Striking Distance) ist ein US-amerikanischer Thriller des Regisseurs Rowdy Herrington mit Bruce Willis und Sarah Jessica Parker aus dem Jahr 1993. Ursprünglicher Name war Three Rivers.

Film
Titel Tödliche Nähe
Originaltitel Striking Distance
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1993
Länge 98 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Rowdy Herrington
Drehbuch Rowdy Herrington,
Marty Kaplan
Produktion Hunt Lowry,
Arnon Milchan,
Tony Thomopoulos
Musik Brad Fiedel
Kamera Mac Ahlberg
Schnitt Pasquale Buba,
Mark Helfrich
Besetzung

Handlung Bearbeiten

Der in Pittsburgh tätige Polizist Tom Hardy stammt ebenso wie seine beiden Cousins aus einer Polizistenfamilie. Gegen seinen Cousin Jimmy Detillo sagt er wegen unverhältnismäßiger Gewaltanwendung im Dienst aus und bricht damit den ungeschriebenen Polizeicode, über interne Vergehen zu schweigen. Toms Abteilung, das Morddezernat, ist auf der Suche nach einem Serienkiller, der vier Frauen getötet hat. Hardy ist der Meinung, dass ein Polizist der Mörder ist. Diesen Verdacht äußert er öffentlich und wird deswegen von seinen Kollegen angefeindet. Ein unbekannter Tatverdächtiger wird in seinem Wagen verfolgt. Dabei überschlagen sich sein Wagen und der Wagen von Hardy und seinem Vater. Als Hardy aus dem Wagen gezogen wird, ist der Verdächtige verschwunden und sein Vater tot. Es taucht ein Zeuge auf, mit dessen Hilfe ein Verdächtiger namens Kesser gefasst wird. Hardy bezweifelt, dass es der Mörder ist, und wird zur Wasserschutzpolizei versetzt. Jimmy Detillo springt nach seinem Prozess im Beisein seines Vaters Nick, Bruders Danny und Toms von einer Brücke. Danny Detillo wird daraufhin zum Alkoholiker und muss den Polizeidienst aufgeben.

Zwei Jahre später tauchen wieder Frauenleichen auf, die nach Hardys Meinung vom selben Mörder getötet wurden. Der Täter hat es zudem auf Frauen abgesehen, die früher mit Hardy zusammen waren, und legt die Leichen auch so ab, dass sie von Hardy gefunden werden. Dies erweckt den Eindruck, dass Hardy selbst die Morde begangen haben könnte. Um Hardy weiter in Bedrängnis bringen zu können, wird ihm von seinem Onkel eine verdeckt ermittelnde Kollegin der internen Untersuchung als neue Partnerin (Jo Christman alias Emily Harper) zugewiesen. Diese verliebt sich jedoch in Hardy und sagt vor einer Kommission zu seinen Gunsten aus.

Der Täter ermordet die Dispatcherin der Wasserschutzpolizei, entführt Harper und überwältigt Hardy in der Freizeithütte der Detillos, wo er auch Danny gefangen hält. Es stellt sich heraus, dass es der totgeglaubte Jimmy ist. Nick Detillo war als Erster am Unfallort der Verfolgungsjagd, befreite den Verdächtigen aus dem Wrack und ließ ihn entkommen, weil er bemerkte, dass es sein Sohn Jimmy war. Hardys Vater, der dem Davonhumpelnden hinterherschießen wollte, wurde von Nick bedrängt und versehentlich getötet. Nick und Jimmy inszenierten dann später den Selbstmord.

Als Nick eintrifft, kommt es zu einem Kampf zwischen Vater und Sohn, währenddessen Jimmy seinen Vater im Schusswechsel tötet und Hardy in Handschellen entkommen kann. Als die Polizei auftaucht, bleibt dem Täter nur die Flucht per Boot. Hardy besteigt ein Polizeiboot und stellt Jimmy nach einer Verfolgungsjagd, bei der dessen Boot an einem Hindernis zerschellt. Im Wasser kämpfen beide, schließlich gewinnt Hardy die Oberhand und tötet Jimmy mit dessen Elektroschocker, den er ihm entwendet, in Notwehr. Tom und Emily, die aus erster Ehe eine kleine Tochter hat, beginnen eine gemeinsame Zukunft.

Hintergrund Bearbeiten

  • Der Film wurde in Pennsylvania gedreht.[1]
  • Die Rolle des Tom Hardy war ursprünglich für Ed Harris vorgesehen, wurde dann aber für Robert De Niro umgeschrieben, bis sie letztlich mit Bruce Willis besetzt wurde.[2]
  • Tödliche Nähe entwickelte sich zu einem Misserfolg an den Kinokassen, denn er konnte bei Produktionskosten von 30 Millionen US-Dollar nur rund 23,8 Millionen wieder einspielen.[3]
  • Bruce Willis entschuldigte sich bei einem Auftritt in der Talkshow On the Record with Bob Costas im Mai 2004 bei den damaligen Kinobesuchern und sagte, der Film war „mies“ („it sucked“).[2]

Kritiken Bearbeiten

James Berardinelli schrieb auf „ReelViews“, er finde den Film enttäuschend. Er wunderte sich, dass eine gute Schauspielerin wie Sarah Jessica Parker den „uninteressanten“ und „dummen“ („stupid“) Charakter von Jo Christman spielen wollte. Die Darstellung von Bruce Willis kritisierte er als „irritierend“. Berardinelli kritisierte ebenfalls die Dialoge und die Filmklischees. Er spottete, jemand mit dem Namen Rowdy Herrington hätte einen besseren Film machen sollen, wenn er nicht für einen Profiwrestler gehalten werden möchte.[4]

Roger Ebert kritisierte in der Chicago Sun-Times vom 17. September 1993 die Filmklischees, die er einzeln auflistete. Anschließend verspottete er das Drehbuch und meinte, dass man die Klischees durchaus wieder verwenden könnte, wenn man das Material mit dem nötigen Stilempfinden oder mit neuer Energie verfilmen würde.[5]

„Ein technisch aufwendig, aber dramaturgisch wenig glaubwürdig inszenierter Thriller, der allzu offensichtlich falsche Fährten legt und dessen Auflösung an den Haaren herbeigezogen wirkt. Reizvoll ist der teilweise spektakulär einbezogene Blick auf die unverbrauchte Kulisse der Stadt Pittsburgh.“

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Filming Locations for Striking Distance
  2. a b Trivia for Striking Distance
  3. Box office / business for Striking Distance
  4. Kritik von James Berardinelli
  5. Kritik von Roger Ebert
  6. Tödliche Nähe. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.