Stare Pole (deutsch Altfelde) ist ein Dorf im Powiat Malborski (Marienburg) der polnischen Woiwodschaft Pommern. Es ist Sitz der gleichnamigen Landgemeinde.

Stare Pole
Wappen der Gmina Stare Pole
Stare Pole (Polen)
Stare Pole (Polen)
Stare Pole
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Pommern
Powiat: Malborski
Gmina: Stare Pole
Geographische Lage: 54° 3′ N, 19° 12′ OKoordinaten: 54° 3′ 16″ N, 19° 11′ 59″ O
Einwohner: 1834 (2006)
Postleitzahl: 82-220
Telefonvorwahl: (+48) 55
Kfz-Kennzeichen: GMB
Wirtschaft und Verkehr
Eisenbahn: * Malbork–Elbląg
* Schmalspurbahn Malbork–Świetliki (stillgelegt)



Geographische Lage Bearbeiten

Das Dorf liegt im ehemaligen Westpreußen, etwa 12 km ostnordöstlich von Malbork (Marienburg), 18 km südwestlich von Elbląg (Elbing) und 45 km südöstlich von Danzig.

Geschichte Bearbeiten

 
Denkmal im Ortszentrum

Das Bauerndorf Altfelde mit einer evangelischen Pfarrkirche gehörte seit 1818 zum Landkreis Marienburg in Westpreußen (bis 1920 im Regierungsbezirk Danzig der Provinz Westpreußen, von 1920 bis 1939 im Regierungsbezirk Westpreußen der Provinz Ostpreußen und von 1939 bis 1945 im Regierungsbezirk Marienwerder im Reichsgau Danzig-Westpreußen).

Nach dem sog. Friedensvertrag von Versailles stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Marienwerder, zu dem Altfelde gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Westpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an die Zweite Polnische Republik Polen ab. In Altfelde stimmten 508 Einwohner für den Verbleib bei Westpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen.[1]

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde Altfelde seitens der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit der südlichen Hälfte Ostpreußens der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Soweit die einheimischen Dorfbewohner nicht geflohen waren, wurden sie in der Folgezeit von der polnischen Administration aus Altfelde vertrieben.

Demographie Bearbeiten

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1798 0250 davon 101 Evangelische und 149 Katholiken[2]
1816 0243 [3]
1852 0397 [4]
1864 0432 am 3. Dezember[5]
1871 0470 darunter 250 Evangelische[6]
1885 0 631 [7]
1933 0 960 [7]
1939 1.053 [7]

Verkehr Bearbeiten

Der Bahnhof Stare Pole liegt an der Bahnstrecke Malbork–Braniewo, früher verlief auch die Schmalspurbahn Malbork–Świetliki durch das Dorf und die Gemeinde.

Gmina Stare Pole Bearbeiten

Zur Landgemeinde (gmina wiejska) Stare Pole gehören 12 Dörfer mit einem Schulzenamt.

Söhne und Töchter der Gemeinde Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Altfelde, Dorf, im kleinen Marienburger Werder, Kreis Marienburg Westpr., Regierungsbezirk Danzig, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Altfelde (meyersgaz.org).

Weblinks Bearbeiten

Commons: Stare Pole – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland – Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreußischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920; Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 127
  2. Jahrbücher der preußischen Monarchie unter der Regierung Friedrich Wilhelms des Dritten. Band 4, Unger, Berlin 1799, S. 408.
  3. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Band 1: A–F, Halle 1821, S. 364, Ziffer 300.
  4. Kraatz: Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats. Berlin 1856, S. 8.
  5. Preußisches Finanzministerium: Ergebnisse der Grund- und Gewerbesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Danzig. Danzig 1867. Siehe: 6. Kreis Marienburg, S. 2, Ziffer 6.
  6. Gustav Neumann: Geographie des Preußischen Staats. 2. Auflage, Band 2, Berlin 1874, S. 40–42, Ziffer 3.
  7. a b c Michael Rademacher: Landkreis Marienburg in Westpreußen (poln. Malbork). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.