Stadtbahn Ludwigsburg

geplante Stadtbahnverbindung
Stadtbahn Ludwigsburg
Streckenlänge:27,5 km
Stationen: 19 bis 30
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Schwieberdingen Ludwigsburger Straße
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Schwieberdingen Robert-Bosch-Straße
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Schwieberdingen Dieselstraße
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Markgröningen Schulzentrum
U-Bahn-StreckeU-Bahn-Kopfbahnhof Streckenanfang
Markgröningen Festplatz
U-Bahn-Verschwenkung nach linksU-Bahn-Verschwenkung nach rechts
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle
Markgröningen Mitte
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle
Markgröningen Sträßle
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle
Bahnhof Möglingen
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle
Möglingen Daimlerstraße
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle
Im Waldeck
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle
West
U-Bahn-Bahnhof
Bahnhof Ludwigsburg
U-Bahn-Verschwenkung von linksU-Bahn-Verschwenkung von rechts
U-Bahn-Haltepunkt / HaltestelleU-Bahn-Strecke
Karlsplatz
U-Bahn-Haltepunkt / HaltestelleU-Bahn-Strecke
Fasanenstraße
U-Bahn-Haltepunkt / HaltestelleU-Bahn-Strecke
Friedrichstraße
U-Bahn-Haltepunkt / HaltestelleU-Bahn-Strecke
Aldinger Straße
U-Bahn-Haltepunkt / HaltestelleU-Bahn-Strecke
Grünbühl
U-Bahn-Haltepunkt / HaltestelleU-Bahn-Strecke
Pattonville Berufsschule
U-Bahn-Haltepunkt / HaltestelleU-Bahn-Strecke
Pattonville Mitte
U-Bahn-Kopfbahnhof StreckenendeU-Bahn-Strecke
Pattonville Realschule
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Myliusstraße
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Arsenalplatz
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Rathaus
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Schorndorfer Tor
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Neckarstraße
U-Bahn-Strecke von linksU-Bahn-Abzweig geradeaus und nach rechts
U-Bahn-StreckeU-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle
Comburgstraße
U-Bahn-StreckeU-Bahn-Kopfbahnhof Streckenende
Schlößlesfeld
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Fuchshofstraße
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Bolzplatz
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Oßweil Mehrzweckhalle

Die Stadtbahn Ludwigsburg (auch Ludwigsburger City-Express, kurz LUCIE) ist eine geplante und in einer Machbarkeitsstudie mit Einschluss einer reaktivierten Bahnstrecke Ludwigsburg–Markgröningen untersuchte Stadtbahnverbindung,[1] die von Schwieberdingen und Markgröningen nach Ludwigsburg verlaufen soll. Ein Gutachten aus dem Jahr 2008, damals noch mit einer Weiterführung nach Remseck und Waiblingen, zeigte, dass die neue Tangentialverbindung im Nordosten des Raums Stuttgart jährlich von bis zu 6,4 Millionen Fahrgästen benutzt werden könnte. Da mit Möglingen und Markgröningen zwei Gemeinden ohne heutigen Bahnanschluss an Ludwigsburg einbezogen sind, könnten künftig jährlich rund 1,8 Millionen PKW-Fahrten ersetzt werden.

Auf einem großen Streckenabschnitt kann die Trasse der 1975 im Personenverkehr stillgelegten Bahnstrecke Ludwigsburg–Markgröningen genutzt werden. Die Stadtbahn soll mit einer Oberleitung mit 750 V Gleichspannung ausgerüstet werden. Eingesetzt werden sollen Niederflurfahrzeuge mit 38 cm Einstiegshöhe, die zwischen Markgröningen und Ludwigsburg zur Hauptverkehrszeit im Zehn-Minuten-Takt verkehren, auf den Außenästen im 20-Minuten-Takt. Der Vorlaufbetrieb auf einer Teilstrecke soll 2028 erfolgen.

Der Zweckverband startete im September 2022 einen Namenswettbewerb, in dem die Öffentlichkeit aufgefordert wurde, Namen für das Projekt vorzuschlagen.[2] Am 16. November 2022 gab der Zweckverband die Entscheidung bekannt, die Stadtbahn LUCIE – kurz für Ludwigsburger City-Express – zu nennen, und präsentierte ein Logo.[3]

Varianten in der Diskussion

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Anlässlich der Kommunal- und Regionalwahlen im Jahr 2009 hatten sich die Parteien CDU, SPD, Grüne und FDP für den Bau der Strecke Markgröningen–Neckarrems ausgesprochen.[4][5][6][7]

Die Baukosten für die Strecke Markgröningen–Waiblingen wurden zum Stand 2008 laut einer Studie von Switch Transit Consult auf 205 Millionen Euro geschätzt, die jährlichen Betriebskosten auf 8,3 Millionen Euro. Die Baukosten der Zweigstrecken nach Schwieberdingen und Aldingen wurden auf 23 Millionen bzw. 92 Millionen Euro geschätzt.[8][9][10]

Ein im September 2010 veröffentlichtes Gutachten ergab, dass die Streckenabschnitte Remseck-Neckargröningen und Waiblingen, nach damaligen Maßstäben, nicht wirtschaftlich und damit auch nicht förderfähig seien.[11]

Der Verband Region Stuttgart hatte am 17. November 2010 beschlossen, sich mit 18.000 Euro an einem detaillierteren Gutachten zu beteiligen, wenn sich in einer Vorprüfung herausstellt, dass zumindest Remseck weiterhin einbezogen werden kann. Auch diese „abgespeckte“ Variante sei regional bedeutsam. Der Landkreis Ludwigsburg sowie Möglingen und Markgröningen hatten diesem Verfahren bereits zugestimmt.[12]

Anfang November 2012 gab der Verkehrsausschuss des Verbandes Region Stuttgart bekannt, dass sich der Verband Region Stuttgart nicht mehr finanziell an den Voruntersuchungen der geplanten Stadtbahn von Markgröningen über Ludwigsburg bis Pattonville und Aldingen (Remseck) beteiligen wird. Für seinen Beschluss führte der Verband formale Gründe an. Ursprünglich sollte die Trasse des Schienenprojektes über Kreisgrenzen hinweg – bis nach Waiblingen im Osten und bis Stuttgart im Süden – führen. Inzwischen sei die Stadtbahnplanung aber auf den Landkreis Ludwigsburg begrenzt worden. Außerdem sei die Region laut des Nahverkehrsgesetzes des Landes für eine Umsetzung als reine Stadtbahn nicht mehr zuständig. Der Kreis Ludwigsburg und die angehörigen Kommunen müssten nun die rund 150.000 Euro für ein aktualisiertes Gutachten alleine aufbringen. Als Betreiber für die neue Stadtbahn Ludwigsburg brachte das Landratsamt Ludwigsburg die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) ins Gespräch.[13]

Im Dezember 2013 wurde vom Ludwigsburger OB und dem Landrat übereinstimmend erklärt, dass die Wilhelm- und die Myliusstraße in Ludwigsburgs Stadtmitte wohl nicht für eine Hochflur-Stadtbahn geeignet seien. Dort könnten stattdessen Elektrobusse verkehren.[14]

In einem Anfang 2015 veröffentlichten Gutachten wurden vier Varianten untersucht und ein Kosten-Nutzen-Faktor von 1,4 in der Niederflurvariante und von 1,3 in der Hochflurvariante als Verlängerung der Stuttgarter U14 ermittelt. SSB-Vorstandssprecher Wolfgang Arnold bezeichnete die Umsetzung des Projekts daher als „durchaus realistisch“. Die SSB favorisierten einen Streckenverlauf von Pattonville durch die Leonberger Straße zum Bahnhof Ludwigsburg und von hier über die vorhandene Bahnstrecke nach Markgröningen.[15] Die Stadtverwaltung Ludwigsburg konnte sich allerdings nicht vorstellen, die Hochflur-Stadtbahn mit ihren Hochbahnsteigen und Oberleitungen in der barocken Innenstadt unterzubringen. Gegen die Hochflurvariante brachten der BUND-Kreisverband und die VCD-Ortsgruppe Ludwigsburg zudem das Aktionsbündnis für eine Niederflur-Stadtbahn in Stellung.[16] Die BUND-Gruppe Markgröningen setzte sich für eine unverzügliche Reaktivierung der Bahnstrecke und ihre Durchbindung bis Kornwestheim ein. Falls die weit weniger schnell realisierbare Stadtbahn je komme, könne sie den Streckenabschnitt zwischen Ludwigsburg und dem Markgröninger Bahnhof mitnutzen.[17]

Doppelstrategie als Kompromiss

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Am 3. Mai 2017 sprach sich der Ludwigsburger Gemeinderat einstimmig für die zuvor im Landesverkehrsministerium abgestimmte „Doppelstrategie“ aus, die eine umgehende Reaktivierung und die Verlängerung der Bahnstrecke Ludwigsburg–Markgröningen über einen neuen Halt bei der erweiterten W&W-Zentrale nach Kornwestheim und im Ludwigsburger Stadtgebiet vorerst den Einsatz von BRT-Schnellbussen vorsieht. Parallel sollte die Einrichtung einer Niederflur-Stadtbahn vorangetrieben und dafür umgehend ein Förderantrag gestellt werden. Die Stadtbahn sollte später im Mischbetrieb mit der Eisenbahn (gemäß Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung) verkehren und im Ludwigsburger Stadtgebiet einen Teil der BRT-Linien ersetzen.[18] Nachdem im Juli 2017 auch der Kreistag für die Doppelstrategie gestimmt hatte, war die Hochflur-Stadtbahn der SSB vom Tisch. Vor der Sommerpause 2017 hatte die Kreisverwaltung einen GVFG-Förderantrag für eine Niederflur-Stadtbahn eingereicht. Die Ludwigsburger Stadtverwaltung wollte noch 2017 einen Antrag auf Landesförderung für die Bahnreaktivierung und das BRT-System stellen. Die Ablehnung der Hochflur-Variante wurde vom Ludwigsburger Gemeinderat am 27. Juli 2018 bestätigt.[19]

Am 24. Oktober 2018 haben der Ludwigsburger Landrat und die (Ober-)Bürgermeister der beteiligten Kommunen unter Moderation des beim Land zuständigen Ministerialdirektors als Kompromiss eine Verständigung über die weitere Planung beschlossen.[20][21][22][23] Der Beschluss ließ noch viele Details offen, was besonders von der Ludwigsburger Stadtverwaltung betont wurde.[24][25] Er setzte aber auch einige Eckpunkte:

  • Festlegung auf ein Niederflur-Stadtbahnsystem: Gemeint ist eine echte Niederflur-Lösung wie z. B. in Ulm, Freiburg und Straßburg mit Bahnsteigen, die auch (dauerhaft oder im Vorlaufbetrieb) von Niederflur-Bussen mitbenutzt werden können. Hochflur-Varianten wie im benachbarten Stuttgarter Stadtbahn-Netz scheiden aus, damit muss bei der Trassenplanung der große Kurvenradius der dortigen DT8-Fahrzeuge nicht berücksichtigt werden. Nicht weiter verfolgt wird damit auch die Alternative, mit besser kurvengängigen Hochflur-Gelenkwagen wie z. B. in Frankfurt, Rhein-Ruhr oder Hannover zu planen, weil man vor allem in Ludwigsburg mit Rücksicht auf das Stadtbild keine Hochbahnsteige will. Deshalb wird es keine direkten Linienfahrten ins Stuttgarter Netz geben, sondern einen Umsteigezwang im Norden von Pattonville.
  • Konkretisierte Netz-Planung: Das zunächst zu planende Kernnetz umfasst entsprechend dem „Mit“-Fall 1 der vorbereitenden Untersuchungen mit einem vorläufigen KNF von 1,4 vier Streckenäste, die alle vom Ludwigsburger Bahnhof ausgehen und dort miteinander verknüpft sind:
    • A) Richtung Markgröningen: Querung des Gleisfeldes der DB am Bahnhof Ludwigsburg, Führung durch die Ludwigsburger Weststadt, dann Nutzung der stillgelegten, aber nicht entwidmeten Eisenbahnstrecke über Möglingen nach Markgröningen, Verlängerung vom Bahnhof in die Stadtmitte von Markgröningen. Für die Bahnquerung am Bahnhof Ludwigsburg (durch die Unterführung Schiller- / Hoferstraße oder über eine neue Brücke) und die Trasse durch die Weststadt gibt es noch mehrere Varianten, unter anderen die von Verkehrsclub Deutschland und BUND.[26] Auf der bestehenden Bahnstrecke ist ein Stadtbahn-Vorlaufbetrieb geplant. Allerdings gibt es aktuell mit der niedrigen Einstieghöhe von ca. 30 cm keine Zweisystem- oder Hybrid-Stadtbahnen, wie sie wegen der vorhandenen 15.000-Volt-Oberleitung im Bahnhof Ludwigsburg erforderlich wären. Auch das zum Vergleich oft genannte Chemnitzer Modell liefert dafür keine direkte Lösung. Dort besitzen die neueren Stadtbahnfahrzeuge zwar barrierefreie Zustiege auf zwei verschiedenen Höhen (60 cm und 43,5 cm) für den Eisenbahn- (55 cm hohe Bahnsteige) und den Stadtbereich (38,5 cm hohe Bahnsteige), typische Niederflur-Bahnsteige für Busse und Stadtbahnen sind aber noch eine Stufe niedriger (22 bis 27 cm). Solche Bahnen müssten also neu entwickelt werden, z. B. innerhalb des Karlsruher Projekts einer Sammelbestellung durch mehrere Betreiber.[27]
    • B) Richtung Ludwigsburg-Oßweil: Führung über Myliusstraße, Arsenalplatz, Wilhelmstraße und Schorndorfer Straße nach Oßweil. Hier soll auf Wunsch der Stadt Ludwigsburg als Stadtbahn-Vorlauf mit dem Bau von Busspuren nach den Stadtbahn-Trassierungs-Parametern ein Schnellbus-System (BRT = Bus Rapid Transit) eingerichtet werden. Die ursprünglich geplante Weiterführung der Stadtbahn über Remseck-Neckargröningen und Waiblingen-Hegnach nach Waiblingen gilt weiterhin als unwirtschaftlich und wird nicht mehr verfolgt.
    • C) Richtung Schlösslesfeld: Abzweigung vom Streckenast nach Oßweil, durch die Comburgstraße.
    • D) Richtung Remseck-Aldingen Süd (Hornbach U12): Die geplante Strecke läuft in Ludwigsburg durch Leonberger Straße, Hindenburgstraße, Oststraße und Aldinger Straße und in Remseck-Pattonville durch die John-F.-Kennedy-Straße und über freies Feld zur Haltestelle Hornbach der Stuttgarter Stadtbahn (U12). VCD und BUND schlagen alternativ vor, auch diese Strecke wie den Oßweiler Ast über den Arsenalplatz zu führen. Ludwigsburg hätte gern eine Niederflur-Linie bis Aldingen geführt, Remseck bevorzugt die Verlängerung einer Stuttgarter Linie (U14) bis Pattonville, um die Option einer durchgehenden Stadtlinie von dort zur neuen Remsecker Stadtmitte (bei Neckargröningen) offen zu halten.[28] Als Kompromiss könnten in diesem Abschnitt kombinierte Hoch- und Tiefbahnsteige eingeplant werden. Die Streckenäste A) bis D) sind auch im Regionalverkehrsplan der Region Stuttgart enthalten und dargestellt[29]
  • Zusätzlich untersucht werden sollen ein Abzweig vom Markgröninger Streckenast zum Arbeitsplatz-Schwerpunkt Schwieberdingen-Nord (Bosch)[30] und eine Strecke zum Büro-Standort Tambour (W&W) im äußersten Norden von Kornwestheim, entweder über das Gütergleis zum Rangierbahnhof Kornwestheim, über Bahngleise zum Personenbahnhof Kornwestheim oder im Straßenraum. Weitere vorstellbare Netzerweiterungen wie z. B. nach Pflugfelden bleiben zurückgestellt. Weitere Umsteigepunkte zum Stuttgarter Hochflurnetz könnten längerfristig am Westrand des Ludwigsburger Netzes entstehen, nämlich in Markgröningen und Schwieberdingen-Nord zu einer angedachten Strecke von dort über Kallenberg und Neuwirtshaus nach Stammheim oder Zuffenhausen. Der Teilabschnitt dieser Strecke auf Stuttgarter Stadtgebiet wurde im Dezember 2018 in den Stuttgarter Nahverkehrsentwicklungsplan aufgenommen.

Am 8. Januar 2019 haben die beteiligten Kommunen und der Landkreis ihren Kompromiss in einer gemeinsam formulierten Vorlage für ihre Beschlussorgane bekräftigt.[31][32][33] Die Vorlage enthält Grundsätze der zukünftigen Finanzierungsvereinbarung (50 % Anteil des Landkreises bei Stadtbahn- und BRT-System), die Aufnahme des Schwieberdinger und des Kornwestheimer Streckenastes in die konkrete Planung, die Beauftragung von Gutachtern und Planern sowie die Bildung von Bauabschnitten. Nach dem Kreistag am 28. Januar 2019[34] hat am 6. Februar 2019 auch der Ludwigsburger Gemeinderat der Einigung vom 7. Januar 2019 zugestimmt.[35] Nachdem das in allen beteiligten Kommunen geschehen ist, kann das damit beauftragte Verkehrswissenschaftliche Institut Stuttgart GmbH die Ausschreibung weiterer Planungsschritte vorbereiten und die Fa. Intraplan Machbarkeitsstudien und Standardisierte Bewertungen für den Schwieberdinger und den Kornwestheimer Streckenast vornehmen. Dabei wird besonders zu klären sein, ob auf der Vollbahn nach Kornwestheim ein Betrieb mit Niederflur-Stadtbahnen an Tiefbahnsteigen überhaupt genehmigungsfähig ist.

Auf politischer Ebene hat der Ludwigsburger Kreistag in seiner Sitzung am 17. Juni 2020, eineinhalb Jahre nach einer entsprechenden Absichtserklärung, die Gründung eine Zweckverbandes für den Bau und Betrieb der Stadtbahn beschlossen. Mitglieder werden neben dem Landkreis die Städte und Gemeinden Ludwigsburg, Remseck, Möglingen, Markgröningen und der Zweckverband des Gemeinschafts-Stadtteils Pattonville von Remseck und Kornwestheim. Für Kornwestheim selbst und Schwieberdingen gibt es eine Öffnungsklausel für den Fall, dass sie später ihren ÖPNV mit dem Stadtbahn-Schienennetz verknüpfen wollen.[36][37] Am 18. November 2020 wurde der Zweckverband gegründet.[38]

Im Wahlkampf zur Ludwigsburger Oberbürgermeister-Wahl positionierte sich der Amtsinhaber Werner Spec klar gegen das Stadtbahnprojekt und distanzierte sich damit von der Doppelstrategie. Im neu gewählten Gemeinderat wurde Specs Wiederwahl nur von der Fraktion der Freien Wähler unterstützt, während Grüne, CDU und SPD hinter seinem Gegenkandidaten Matthias Knecht standen,[39] welcher die Wahl am 30. Juni 2019 gewann.

Ein weiterer Schritt zur Verwirklichung der Strecke nach Markgröningen ist die im April 2021 mit Unterstützung des Landesverkehrsministeriums erreichte Einigung des Landkreises Ludwigsburg mit der Deutschen Bahn, die vorhandene Eisenbahnstrecke langfristig zu pachten. Der Landkreis hätte die Strecke lieber gekauft, ist damit aber an der Position der Deutschen Bahn gescheitert. Später soll der Zweckverband in den Pachtvertrag eintreten.[40] Am 15. Juli 2021 stellte der Ludwigsburger Landrat Dietmar Allgaier einen sogenannten Meilensteinplan für die Verwirklichung des Projektes vor. Danach könnte der Vorlaufbetrieb mit Reaktivierung der Markgröninger Bahn bis 2028 in Betrieb gehen, das Ludwigsburger Stadtnetz und die Verlängerung nach Schwieberdingen bis 2032.[41]

Nachdem Untersuchungen von 2006 und 2008 keine positive Kosten-Nutzen-Analyse für eine Stadtbahn auf der Achse Ludwigsburg–Waiblingen ergaben, stimmten der Landkreis Ludwigsburg und der Rems-Murr-Kreises im Oktober 2023 für die Finanzierung einer innerhalb von 18 bis 24 Monaten durchzuführenden Machbarkeitsstudie über die Verlängerung der Stadtbahn Ludwigsburg von Oßweil über Remseck-Neckargröningen nach Waiblingen.[42][43]

Bürgerbeteiligung

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Im Sommer und Herbst 2023 wurden in Pattonville, Markgröningen, Oßweil, Schwieberdingen, Möglingen und der Ludwigsburger Oststadt Trassenbegehungen durchgeführt, bei denen Fragen an die Bürgermeister und die Leitung des Zweckverbandes gestellt werden konnten.[44][45]

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Einzelnachweise

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  1. Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2007 (PDF-Datei; 2,9 MB) Abgerufen am 24. November 2018.
  2. Wie die Stadtbahn Ludwigsburg heißen soll. Landkreis Ludwigsburg, 27. September 2022, archiviert vom Original am 27. September 2022; abgerufen am 18. November 2022.
  3. LUCIE – Ludwigsburger City-Express – heißt die Stadtbahn im Landkreis. (PDF; 254 kB) Landkreis Ludwigsburg, 16. November 2022, abgerufen am 18. November 2022.
  4. Ludwigsburg - CDU: Nahverkehr muss Sache der Region werden. In: mofair.de. 21. April 2009, archiviert vom Original am 6. Februar 2013; abgerufen am 5. September 2009.
  5. Starke SPD – starke Region. SPD Region Stuttgart, 21. April 2009, archiviert vom Original am 15. Januar 2016; abgerufen am 24. Oktober 2023.
  6. Kreistagswahlprogramm. (PDF; 165 kB) Grüne Ludwigsburg, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 5. September 2009.@1@2Vorlage:Toter Link/kommunalwahl2009.gruene-ludwigsburg.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  7. Kreistag 2009 – Wahlprogramm. (PDF) FDP Remseck, S. 6, archiviert vom Original; abgerufen am 5. September 2009.
  8. Markus Dietermann: Machbarkeitsstudie für eine Stadtbahntangentiallinie Ludwigsburg - Waiblingen: Bericht – Baustein Trassierung. SWITCH Transit Consult, Stuttgart September 2007 (arge-nord-ost.de [PDF; abgerufen am 17. August 2023]).
  9. ex KBS 773 Ludwigsburg - Markgröningen Reaktivierungs Varianten. In: Geralds Bahnseiten. Abgerufen am 24. November 2018.
  10. Machbarkeitsstudie für die Einführung eines Schienenverkehrs auf einer Linie Schwieberdingen – Markgröningen – Möglingen – Ludwigsburg – Remseck. SWITCH Transit Consult, DB International, 29. April 2008 (geralds-bahnseiten.de [PDF; abgerufen am 24. Oktober 2023]).
  11. Rückschlag für großes Stadtbahnprojekt. In: Stuttgarter Zeitung. 30. September 2010, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 30. September 2010.@1@2Vorlage:Toter Link/www.stuttgarter-zeitung.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  12. Verband Region Stuttgart. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 18. November 2010.@1@2Vorlage:Toter Link/www.region-stuttgart.org (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  13. Markus Klohr: Ludwigsburg – Stadtbahn: die Region steigt aus. In: Stuttgarter Zeitung. 7. November 2012, abgerufen am 24. Oktober 2023.
  14. Noch viele Hürden zur Stadtbahn. In: Bietigheimer Zeitung. 13. Dezember 2013 (swp.de@1@2Vorlage:Toter Link/www.swp.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2018. Suche in Webarchiven) [abgerufen am 13. Dezember 2013]).
  15. Tim Höhn: Kreis Ludwigsburg: Neue Hoffnung für die Stadtbahn. In: Stuttgarter Zeitung. 4. Februar 2015, abgerufen am 14. Januar 2023.
  16. Position des Aktionsbündnisses für eine Niederflur-Stadtbahn. Abgerufen am 24. November 2018.
  17. Thema des Jahres 2016: 100 Jahre Bahnstrecke Ludwigsburg–Markgröningen – 25 Jahre Reaktivierungsdebatte. Arbeitskreis Geschichtsforschung und Denkmalpflege Markgröningen, abgerufen am 24. Oktober 2023.
  18. Gemeinderat einig über das neue Konzept zum Nahverkehr: Beschluss bestätigt Doppelstrategie - Entscheidung fällt einstimmig. Stadt Ludwigsburg, 5. Mai 2017, archiviert vom Original am 24. November 2018; abgerufen am 11. Oktober 2023.
  19. Klares Bekenntnis zur Niederflurbahn: Gemeinderat bestätigt mit großer Mehrheit die Doppelstrategie. Stadt Ludwigsburg, 27. Juli 2018, archiviert vom Original am 1. Dezember 2018; abgerufen am 11. Oktober 2023.
  20. Verständigung. 24. Oktober 2018, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 24. November 2018.@1@2Vorlage:Toter Link/scontent-ams3-1.xx.fbcdn.net (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  21. Durchbruch für die Stadtbahn Kreis Ludwigsburg: „Jetzt können wir dieses historische Projekt anpacken“. (PDF) Landkreis Ludwigsburg, 25. Oktober 2018, archiviert vom Original am 26. November 2018; abgerufen am 11. Oktober 2023.
  22. Verständigung über Stadtbahn und BRT: Einigung im Stadtbahnstreit. Stadtverwaltung Remseck am Neckar, 25. Oktober 2018, abgerufen am 26. November 2018.
  23. SPD begrüßt Entscheidung zur Stadtbahn. SPD Ludwigsburg, 31. Oktober 2018, abgerufen am 26. November 2018.
  24. Beschlussvorlage Nr. 445/18 Ausschuss für Bauen, Umwelt, Technik. Stadt Ludwigsburg, 29. November 2018, abgerufen am 29. November 2018.
  25. Rafael Binkowski: Reaktion des Landrates auf städtische Vorbedingungen. In: Stuttgarter Zeitung. 29. November 2018, abgerufen am 30. November 2018.
  26. Ludwigsburg erstickt am Verkehr: Fußgänger und Radfahrer werden vom Autoverkehr verdrängt, die Schadstoffbelastung ist zu hoch und die Autofahrer sind gestresst. Daher ist der Bau einer Niederflurstraßenbahn als optimale Alternative zum Auto unerlässlich. Verkehrsclub Deutschland Baden-Württemberg, abgerufen am 24. November 2018.
  27. Kooperationsvertrag abgeschlossen: Fünf Verkehrsunternehmen wollen gemeinsam TramTrains bestellen. In: newstix. 11. März 2019, abgerufen am 26. Juli 2020.
  28. Tim Höhn: Reaktionen zur Stadtbahn Ludwigsburg: Die Grünen sind die Sieger, die SSB der Verlierer. In: Stuttgarter Zeitung. 25. Oktober 2018, abgerufen am 30. November 2018.
  29. Maßnahme Nr. 36. (PDF) Streckenäste A-D. In: Regionalverkehrsplan Region Stuttgart. Verband Region Stuttgart, S. 161–162, abgerufen am 11. Januar 2019.
  30. Maßnahme Nr. 36. (PDF) Streckenast Schwieberdingen. In: Regionalverkehrsplan Region Stuttgart. Verband Region Stuttgart, S. 165–166, abgerufen am 11. Januar 2019.
  31. Beschlussvorlage Nr. 003/19 Ausschuss für Bauen, Umwelt, Technik. Stadt Ludwigsburg, 8. Januar 2019, abgerufen am 11. Januar 2019.
  32. Peter Maier-Stein: Große Erleichterung im Gemeinderat. In: Ludwigsburger Kreiszeitung. 9. Januar 2019, abgerufen am 11. Januar 2019.
  33. Rafael Binkowski: Durchbruch in Ludwigsburg: Stadtbahn soll 2030 fahren, Schnellbusse ab 2021. In: Stuttgarter Zeitung. 8. Januar 2019, abgerufen am 11. Januar 2019.
  34. Tim Höhn: Kreistag Ludwigsburg stimmt zu: Planung für neue Stadtbahn kann beginnen. In: Stuttgarter Zeitung. 28. Januar 2019, abgerufen am 8. Februar 2019.
  35. Stadträte stehen zum Ausbau BRT und Stadtbahn. In: Ludwigsburger Kreiszeitung. 7. Februar 2019, abgerufen am 8. Februar 2019.
  36. Stephan Wolf: Zweckverband soll schnell kommen. In: Ludwigsburger Kreiszeitung. 4. Juli 2020, abgerufen am 22. Juli 2020.
  37. Wichtige Etappenziele besserer ÖPNV. Stadt Ludwigsburg, 7. August 2020, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 7. August 2020.@1@2Vorlage:Toter Link/www.ludwigsburg.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  38. Zweckverband „Stadtbahn im Landkreis Ludwigsburg“ gegründet - „Ein Meilenstein für das Stadtbahn-Projekt“. Landkreis Ludwigsburg, 18. November 2020, abgerufen am 19. November 2020.
  39. Verena Mayer, Tim Höhn: Werner Spec attackiert CDU, SPD und Grüne. In: Stuttgarter Zeitung. 15. Juni 2019, abgerufen am 18. Juni 2019.
  40. Wichtiger Schritt zur Reaktivierung der Bahnstrecke Ludwigsburg–Markgröningen: Landkreis Ludwigsburg kann Markgröninger Bahn langfristig pachten. Deutsche Bahn, 28. April 2021, archiviert vom Original am 4. Mai 2021; abgerufen am 11. Oktober 2023.
  41. Zeitplan für die Stadtbahn im Landkreis steht. In: Ludwigsburger Kreiszeitung. 16. Juli 2021, abgerufen am 16. Juli 2021.
  42. Verlängerung der Stadtbahn nach Waiblingen wird untersucht – Mitglieder des AUT des Landkreises Ludwigsburg stimmen für Mitfinanzierung – „Wunsch nach einer leistungsfähigen Verbindung liegt auf der Hand“. Landkreis Ludwigsburg, 10. Oktober 2023, abgerufen am 11. Oktober 2023.
  43. Nils Graefe: Stadtbahn Ludwigsburg–Waiblingen? Die Trassenführung könnte spannend werden. Zeitungsverlag Waiblingen, 23. Oktober 2023, abgerufen am 24. Oktober 2023.
  44. Stuttgarter Zeitung, Stuttgart Germany: ÖPNV in Ludwigsburg: Fernwärme könnte Stadtbahn Lucie in die Quere kommen. Abgerufen am 17. November 2023.
  45. Trassenbegehungen: Intensiver Austausch. In: Lucie. Zweckverband Stadtbahn im Landkreis Ludwigsburg, abgerufen am 11. Oktober 2023.