Simon Bertschmann

24.4.1893 St. Gallen, 5.3.1989 Bern, von Bettingen und Z

Simon August Bertschmann (* 24. April 1893 in Sankt Gallen; † 5. März 1989 in Bern)[1] von Bettingen und Zürich, war ein Schweizer Vermessungsingenieur.

Simon Bertschmann war der Sohn des Simon Friedrich Albert und der Emma Rosina geb. Huber.[2] 1920 heiratete er Ida Klara Emma Gamma (1889–1963[3][4]). Der Ehe entstammten die drei Töchter Eva, May und Simone.[5][6]

Bertschmann absolvierte die Oberrealschule Zürich. 1911 begann er mit sieben Kommilitonen, nach einem neuen sieben Semester umfassenden Studienplan für Vermessungsingnieure,[7] sein Studium an der ETH Zürich. Er war 1916 Assistent für Vermessungswesen an der ETH Zürich und schloss sein Studium mit den Diplom eines Vermessungsingenieurs ab. Von 1916–1918 war er Ingenieur beim Vermessungsamt Zürich, 1918 erhielt er das Eidgenössische Patent für Grundbuchgeometer. Von 1918–1920 war er als selbständiger, freierwerbender Ingenieur und Grundbuchgeometer tätig.[8] 1920 lernte er als junger Vermessungsingenieur Oberingenieur Heinrich Wild in seinem Wirkungskreis in Jena kennen und die Gastlichkeit im Kreise seiner Familie schätzen.[9]1921 wurde er, mit 28 Jahren, zum Stadtgeometer von Zürich ernannt.[10][11] Sein Wirken begann mit der Durchführung verschiedener Quartiervermessungen.[12] Als Stadtgeometer erkannte er anwendungsreife neue Methoden, wie die Einführung der Foliengravur[13] auf Cellon.[14]

Die ETH Zürich erteilte ihm von 1928 einen Lehrauftrag für Grundbuchvermessung. 1941 erfolgte seine Ernennung zum Titularprofessor.[15]

Die Funktionen und Armee-Einteilung zwischen 1938 und 1949 von Bertschmann können den Offiziers-Etats[16][17] entnommen werden.[18] Im Zweiten Weltkrieg kommandierte Bertschmann als Major die ad hoc gebildete Gruppe Reußtal zur Verteidigung der Gotthardnordrampe.[19]

1949 erarbeiteten Eduard Imhof und Alfred Walther zu Handen des Schweizer Bundesrats eine Sparexpertise[20] betreffend der Eidgenössischen Landestopographie. Als Hauptaufgabe bezeichneten sie die Erstellung und Nachführung der Neuen Landeskarte der Schweiz. Sie gliederten den Bericht in folgende drei Teile: 1. Bisherige Arbeitsmethoden und Zustände, 2. Neue Möglichkeiten und 3. Zusammenstellung unserer Vorschläge.

Am 11. Januar 1950 verlieh die Technischen Universität Karlsruhe Simon Bertschman den Dr.-Ing. E. h.[21]

Auf den 1. Januar 1952 wurde Bertschmann vom Schweizerischen Bundesrat als Direktor an die Spitze der Eidgenössischen Landestopographie berufen.[22] Er war der Nachfolger von Karl Schneider. Vom Willen getragen, alle sich bietenden Rationalisierungsmöglichkeiten auszuschöpfen, verhalf er mit Energie und Dynamik organisatorischen Neuerungen zum Durchbruch. Unter seiner Amtsführung wurde der zeitraubende Kupferstich durch die Einführung der Schichtgravur auf Glas abgelöst.[12] In sehr kurzer Zeit konnten wesentliche Verbesserungen und eindrückliche Kostensenkungen erzielt werden. Trotz der Verminderung des Personals von 200 Mitarbeitern auf 150 nahm die jährliche Kartenerstellung zu.[23] Die Produktion erfuhr unter ihm eine imposante Beschleunigung, und in rascher Folge erschienen die neuen Blätter des Landeskartenwerkes in den Massstäben 1:25'000,1:50'000 und 1:100'000. In der Darstellung der Felsgebiete in der Karte 1:25'000 entschied er sich für die Synthese von traditioneller Felsschraffur in der Kombination mit den 100-m-Höhenkurven. Der Karteninhalt wurde massvoll reduziert, und mit relativ einfachen drucktechnischen Mitteln wurde eine ausgezeichnete Reliefwirkung entwickelt und realisiert. In den sieben Jahren, während denen er der Eidgenössischen Landestopographie vorstand, prägte Bertschmann das Erscheinungsbild des Schweizerischen Landeskartenwerkes massgeblich mit.[24] Sein Nachfolger als Direktor der Landestopographie wurde ab 1959 Ernst Huber.[25]

Die bedeutende Beteiligung an einem ersten, von ihm gemeinsam mit Eduard Imhof im Jahre 1956 durchgeführten Internationalen Hochschulkurs für Kartographie gab Zeugnis vom hohen Ansehen der schweizerischen Kartographie im Ausland.[26]

Seit 1928[27] gehörte Bertschmann der Eidgenössischen Geometerprüfungskommission als Mitglied und ab 1951–1964 als Präsident an.[28][29][30] Noch vor seinem Rücktritt genehmigte der Schweizerische Bundesrat ein Reglement über die Erteilung des eidgenössischen Patentes für Ingenieur-Geometer.[31] Er wurde durch den Grundbuchgeometer und Professor am Polytechnikum in Lausanne, Walter Bachmann,[32] abgelöst.[33]

Bertschmann war von 1925–29 Mitglied des Vorstandes des Schweizerischen Geometervereins[34] und von 1929–46 dessen Präsident.[35][36][37] Von 1931–34 war er Präsident des Internationalen Geometerbundes und ab 1954 deren Ehrenpräsident.[38][39] Ferner oblag ihm die Leitung des Schweizerischen Vereins für Vermessungswesen und Kulturtechnik als dessen Präsident von 1929 bis 1947.[26]

1951 hielt Bertschmann eine Ansprache an der Trauerversammlung des befreundeten, verstorbenen Heinrich Wild in Aarau.[9]

Der 1986 im GEP-Bulletin erschienene Nekrolog über Eduard Imhof[40] führte zu einer Kontroverse, wer der Schöpfer der Landeskarte gewesen sei, welche auch zu Leserbriefen führte.[41][42] Der Verfasser des Nachrufs, Wilfried Häberli, bedauerte, dass dieser Beitrag zu missverständlichen Interpretationen geführt habe.[43]

Bertschmann starb im hohen Alter von 96 Jahren am 5. März 1989 in Bern.[44] Die Abdankungsfeier fand am 10. März 1989 in der Kirche Wohlen statt.[5]

Veröffentlichungen.

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Weitere Veröffentlichungen sind in der Liste der Mitarbeitendenpublikationen der swisstopo zu finden.[45]

  • Schraffen und Kurven. In: Der Bund. 1987.[42]
  • Relief und Felsdarstellung in der neuen Landeskarte der Schweiz 1:25'000. In: Allgemeine Vermessungsnachrichten. 67, 1960, 4. S. 99–105.
  • Schichtgravur auf Glas. In: Kartographische Nachrichten. 6, 1956, 1. S. 2–4.
  • Die Namenschreibung in den neuen Landeskarten. In: Der Bund. 1956.[46]
  • Felsdarstellung und Aequidistanz in den Gebirgsblättern der Landeskarte 1:25'000. In: Die Alpen, 29, 1953, 9. S. 219–22.[47]
  • Probleme der Gebirgsblätter der Landeskarte 1:25'000. In: Schweizerische Bauzeitung, 71, 1953, 31. S. 445–447.[48]
  • Seetiefenmessungen mit einem Echolot-Apparat und ihre Ergebnisse. In: Deutsche Geodätische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Reihe B. Angewandte Geodäsie. 10, 1953.
  • Die Vermessung im Dienste der Landesverteidigung. In: Fred Kuenzy, Ernst Uhlmann, Robert Frick: Die schweizerische Landesverteidigung. 1953. S. 244–246.
  • Dr. h.c. Heinrich Wild, Oberingenieur, Baden. In: Schweizerische Zeitschrift für Vermessung, Kulturtechnik und Photogrammetrie. 50, 1952, 1. S. 4–7.[9]
  • 50 Jahre Vermessungsamt der Stadt Zürich - II.Teil: Das Städtische Vermessungsamt 1896–1946. In: Zürcher Statische Nachrichten. 24, 1947, 1. S 1–34.[49], [...]. Schluss, 25. 1948. 1. S. 33–44.[50]
  • Die Aufnahmemethoden der schweizerischen Grundbuchvermessung. in: Vermessung, Grundbuch und Karte. 1939. S. 77–82.[51]
  • La mensuration des Villes à l'exemple des expériences faltes à Zürlch. In: Vermessung, Grundbuch und Karte. 1939. S. 95–98.[52]
  • Die neuen Uebersichtspläne der Stadt Zürich. In: Schweizerische Zeitschrift für Vermessungswesen und Kulturtechnik. 32, 1934, 1. S. 12–17.[14]

Literatur

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  • Nicole Graf: Gravur der verschiedenen Farbebenen: Vom Kupferstichel zum Gravurring. In: Wie damals eine Landeskarte entstand (2). 2018.[53]
  • Urban Schertenleib: Simon Bertschmann. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2002.[2]
  • Francis Jeanrichard: Zum Hinschied von Prof. Dr. Ing. h.c. Simon Bertschmann. In: Vermessung, Photogrammetrie, Kulturtechnik. 87, 1989, 5. S. 303.[24]
  • Charles Trostel: Schöpfer der Landeskarte. In: Der Bund. 1987.[41]
  • Daniel Vonlanthen: Er entwickelte die Schichtgravur – Simon Bertschmann wird 95jährig. In: Berner Zeitung. 24. April 1987, S. 28.[54]
  • Claire Würger: Schöpfer der Landeskarte – Zum 95. Geburtstag von Professor Simon Bertschmann. In: Der Bund. 1987.[55]
  • Wilfried Häberli: Zum Gedenken an Eduard Imhof – Prof. Dr. h.c., 1895–1986. In: GEP Bulletin. 1986, 143. S. 18.[40]
  • Ernst Wetter, Eduard von Orelli: Wer ist wer im Militär? 1986.[11]
  • Mondo Annoni: Die Entstehung einer Landkarte. In: Neue Zürcher Zeitung. 1965.[56]
  • E. Hunziker: Simon Bertschmann – Zum siebzigsten Geburtstag. In: Neue Zürcher Zeitung. 1963.[23]
  • Hy: Rücktritt des Direktors der Landestopographie, Prof. Dr. e.h. Simon Bertschmann. In: Schweizerische Zeitschrift für Vermessung, Kulturtechnik und Photogrammetrie. 56, 1958, 12. S. 336–338..[26]
  • Willy Keller: Schweizer Biographisches Archiv. Bd.6, 1958, S. 16. [37]
  • Eduard Imhof: Ein internationaler Hochschulkurs für Kartographie in Zürich und Bern. In: Geographica Helvetica, 12 1957. S. 129–130.[57]
  • W. Blumer: Die Felsdarstellung mit Höhenkurven und Schraffen. In Die Alpen. 30, 1954, 6. S. 153–158.[58]
  • Hans Stump: Die Schichtgravur auf Glas. In: Fachhefte für die Chemigraphie, Lithographie und den Tiefdruck. 10, 1954, 1. S. 2–8.
  • Hans Stump: Entwicklung in der Originalherstellung und Reproduktion der schweizerischen Kartenwerke. In: Der Polygraph. 7, 1954, 4. S. 122–125.
  • W. Jegher: Neues von den Landkeskarten der Schweiz. In: Schweizerische Bauzeitung. 71, 1953, 31. S. 443–445.[59]
  • Prof. Simon Bertschmann, 60-jährig. In: Der Bund. 1953.[8]
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Einzelnachweise

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  1. Simon August Bertschmann‏‎. In: Historisches Familienlexikon der Schweiz. Abgerufen am 7. Juli 2024.
  2. a b Urban Schertenleib: Simon Bertschmann. In: Historisches Lexikon der Schweiz. Abgerufen am 8. Juli 2024.
  3. Bestattungen. In: Die Tat — e-newspaperarchives.ch. 29. September 1963, abgerufen am 9. Juli 2024: „Montag, den 30. September [...]. Bertschmann geb. Gamma, Ida, geb. 1889, von Zürich und Bettingen BS, Gattin des Simon, Prof. Dr. ing. h . c., a. Direktor der Landestopographie; Germaniastr. 19, Kreis 6. — 13.45 im Friedhof Fluntern.“
  4. Todesanzeige. In: Neue Zürcher Zeitung — e-newspaperarchives.ch. 28. September 1963, abgerufen am 9. Juli 2024.
  5. a b Todesanzeige. In: Neue Zürcher Zeitung — e-newspaperarchives.ch. 7. März 1989, abgerufen am 9. Juli 2024 (Eva Wild-Bertschmann, Simone-Schenk Bertschmann, May Bertschmann).
  6. Andres Marti: Aufmüpfige Seniorin mit Sinn fürs Gemeinwohl. In: Der Bund. 11. Dezember 2017 (derbund.ch): „Aufgewachsen ist [Simone] Schenk[-Bertschmann] mit zwei Schwestern in Zürich. Dort ging sie aufs Gymnasium. Während des Zweiten Weltkriegs sei sie auf dem Schulweg oft einer eleganten Deutschen und deren Schäferhund begegnet. Das Mädchen war beeindruckt von der Frau mit der Perlenkette. Eines Morgens fand sie in einem Gebüsch Hundeleine und Halsband. Da sie wusste, wo die deutsche Sprachlehrerin wohnte, wollte sie ihr die vergessenen Utensilien persönlich vorbeibringen. Ein Dienstmädchen bat sie herein und öffnete die Türe zum Esssaal, wo sich der jungen Simone Schenk ein unglaubliches Bild bot: Trinkende und rauchende Männer in braunen Hemden und Hakenkreuz­binden feierten ein Gelage. Dann sei die elegante Deutsche mit hochrotem Kopf aufgestanden und habe ihr die Tür vor der Nase zugeknallt. Später sorgte Schenks Vater dann dafür, dass die Nazis des Landes verwiesen wurden, aber: «Ich musste ihm versprechen, mit niemandem darüber zu sprechen.»“
  7. a b Simon Bertschmann: Geschichte unseres Vermessungs- und Kartenwesens - Überliefertes und Erlebtes. Vortrag. In: https://gggs.ch/services/publikationen/weitere/ton-archiv-tagung-1970.html. November 1970, abgerufen am 11. Juli 2024 (Ton-Archiv, mp3-Datei (32' 23")).
  8. a b Prof. Simon Bertschmann 60jährig. In: Der Bund — e-newspaperarchives.ch. 24. April 1953, abgerufen am 10. Juli 2024.
  9. a b c Dr. h.c. Heinrich Wild, Oberingenieur, Baden. In: Schweizerische Zeitschrift für Vermessung, Kulturtechnik und Photogrammetrie = Revue technique suisse des mensurations, du génie rural et de la photogrammétrie. Band 50, Nr. 1, 1952, S. 4–7 (e-periodica.ch [abgerufen am 10. Juli 2024]).
  10. Simon Bertschmann: 50 Jahre Vermessungsamt der Stadt Zürich, II. Teil: Das Städtische Vermessungsamt 1896-1946. In: Zürcher statistische Nachrichten. Band 24, Nr. 1, 1947, S. 27 (stadt-zuerich.ch [PDF]): „Bei elf Bewerbungen wurde sodann vom Stadtrat Simon Bertschmann, geb. 1893, dipl. Vermessungsingenieur der E.T.H., von Zürich, mit Amtsantritt am 1. Januar 1921 gewählt.“
  11. a b 1. Oberrealschule Zürich, Ingenieurstudium ETH Zürich. 1916 dipl. Ing. ETH, 1918 Eidgenössisches Patent für Grundbuchgeometer. 2. 1916 Assistent für Vermessungswesen an der ETH Zürich, 1916–1918 Ingenieur beim Vermessungsamt Stadt Zürich, 1918–1920 selbständiger Ingenieur, 1921–1951 Stadtgeometer Zürich. – 1928 Lehrauftrag für Grundbuchvermessung an ETH Zürich, ab 1941 Titular-Professor ETH Zürich. 3. Major der Infanterie. 4. 1952–1958 Direktor Abteilung für Landestopographie. 5. Zahlreiche fachwissenschaftliche Publikationen. 6. 1930–1934 Präsident des Internationalen Geometerbundes. 1939. Ehrenmitglied der nationalen Vereinigung der Geometer und Topographen von Frankreich, Mitglied der deutschen geodätischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
  12. a b E. Hunziker: Simon Bertschmann - Zum siebzigsten Geburtstag. In: Neue Zürcher Zeitung, Ausgabe 03 — e-newspaperarchives.ch. 24. April 1963, abgerufen am 10. Juli 2024: „Prof. Bertschmann schwebte ein neues Verfahren vor, das anstelle des herkömmlichen Kupferstiches treten könnte, die sogenannte Schichtgravur auf Glas. Einstweilen war aber weder die Art und die Herstellung der Gravierschicht bekannt, noch waren die nötigen Gravierwerkzeuge vorhanden. Doch mit unbeirrbarer Zielstrebigkeit ließ der neue Direktor nicht locker, bis im eigenen Betriebe das Schichtmaterial gefunden, die Gravierwerkzeuge erstellt und alle damit verbundenen Probleme gelöst waren. Dieses moderne photochemische Reproduktionsverfahren verkürzt den Arbeitsgang auf die Hälfte bis einen Drittel. Ein Beweis des Fortschrittes liegt auch darin, daß im In- und Ausland zahlreiche Lizenzen vergeben worden sind.“
  13. Das letzte Handwerk. In: Bundesamt für Landestopografie, swisstopo. Abgerufen am 9. Juli 2024: „Motiviert durch eigene Erfahrungen mit der Foliengravur als Stadtgeometer in Zürich und jüngste Erfolge bei der Gravur auf Glas in den USA, beauftragte Bertschmann seinen Mitarbeiter Hans Stump, eine Gravurschicht auf Glas und geeignete Kopiermethoden dazu zu entwickeln.“
  14. a b Bertschmann: Die neuen Uebersichtspläne der Stadt Zürich. In: Schweizerische Zeitschrift für Vermessungswesen und Kulturtechnik. Band 32, Nr. 1, 1934, S. 12–17 (e-periodica.ch): „Der Gedanke ließ uns aber nicht los, eine nachführungsfähige Schicht zu finden und wir erinnerten uns der Tatsache, daß vor rund 20 Jahren vom damaligen Assistenten und jetzigen Adjunkten des städtischen Vermessungsamtes, Fisler, eine solche für andere Zwecke eingeführt worden war. Die aufgenommenen Versuche mit der photochemisch lichtundurchlässigen, sonst aber durchsichtigen roten Farbschicht ergaben leichte und scharfe Gravierfähigkeit und Eignung zur Nachführung. Als Schichtträger wird nicht das zerbrechliche Glas, sondern Cellon verwendet, das bei entsprechender Vorbehandlung genügend Maßhaltigkeit aufweist und viel weniger verletzbar ist als Pauspapier. So entschlossen wir uns in Würdigung aller Vor- und Nachteile dazu, die neuen Planwerke nur noch einfarbig herauszugeben und nur den Maßstab 1 : 2500 zeichnerisch zu bearbeiten durch Zusammenlegung von Reduktion und Zeichnung in einem Arbeitsgang.“
  15. Liste aller Professoren. Abgerufen am 8. Juli 2024: „Simon Bertschmann-Gamma (1893-1989): 1928-1963 Lehrbeauftragter für Vermessungswesen, 1942 Titularprofessor.“
  16. Offiziers-Etat auf ... In: Bibliothekskatalog Alexandria. Abgerufen am 17. Juli 2024.
  17. (alexandria.ch).
  18. Aufstellung der Armee-Einteilung, des militärischen Grads und der Funktion von Simon Bertschmann zwischen 1938 und 1949:: Offiziers-Etat auf ... 1938:   keine Nennung des Namens Simon Bertschmann 1939:   keine Nennung … 1940:    keine Nennung … 1941:    keine Nennung … 1942:   Nennung auf S. 307: 6. Territorialkommandostäbe Territorialkommando 9a. Stab. Chef d. Bewachungsdienstes: Inf.-Major Bertschmann Simon 1943:    Nennung auf S. 314: 6. Territorialkommandostäbe Territorialkommando 9a. Stab. Chef d. Bewachungsdienstes: Major d. Inf. Bertschmann Simon 1944:    Nennung auf S. 329: 3. Territorialkommandostäbe Territorialkommando 9a. Stab.               Chef d. Bewachungsdienstes: Major d. Inf. Bertschmann Simon 1945:    Nennung auf S. 338: 3. Territorialkommandostäbe Kdo. Ter.-Kreis 9 a. Stab.               Chef d. Bewachungsdienstes: Major d. Inf. Bertschmann Simon 1946:     Nennung auf S. 363: 3. Territorialkommandostäbe Kdo. Ter.-Kreis 9a. Stab.               Chef d. Bewachungsdienstes: Major d. Inf. Bertschmann Simon 1947:     Nennung auf S. 362:                       3. Territorialkommandostäbe Kdo. Ter.-Kreis 9a Stab               Chef. d. Bewachungsdienstes: Major d. Inf. Bertschmann Simon 1948:     Nennung auf S. 382:                       Territorialdienst, Stab Territorialzone 3. Stab. Ter. Kr. 23               Chef Bew.D.: Major d. Inf. Bertschmann Simon 1949:     Nennung auf S. 364:               XXI. Territorialdienst A. Eingeteilte Offiziere               Infanterie               93, 31.12.39. Bertschmann Simon, Zürich. Stab Ter.-Kr. 23
  19. E. Hunziker: Simon Bertschmann - Zum siebzigsten Geburtstag. In: Neue Zürcher Zeitung, Ausgabe 03 — e-newspaperarchives.ch. 24. April 1963, abgerufen am 18. Juli 2024: „Im Zweiten Weltkrieg kommandierte er als Major die ad hoc gebildete Gruppe Reußtal zur Verteidigung der Gotthardnordrampe.“
  20. a b Sparexperten-Bericht vom 26.3.1949. 1949, abgerufen am 9. Juli 2024 (Signatur: E27#1000/721#19983-3*).
  21. Festschrift zur 150-Jahr-Feier des Geodätischen Instituts (1868-2018). In: Zusammengestellt von Kurt Seitz (Hrsg.): Schriftenreihe des Studiengangs Geodäsie und Geoinformation. Nr. 2. Karlsruher Institut für Technologie, Karlsruhe 2018, S. 359 (core.ac.uk [PDF]): „In Anerkennung seiner hervorragenden Verdienste auf dem Gebiete der Geodäsie wurde auf einstimmigen Antrag der Fakultät für Bauwesen Herrn Professor Simon Bertschmann, von 1921 bis 1951 Leiter des Stadtvermessungsamtes Zürich und von 1951 bis 1958 Direktor der Eidgenössischen Landestopographie, die Würde eines Doktor Ingenieurs ehrenhalber (Dr.-Ing. E. h.) verliehen. (11.01.1950)“
  22. Wahl eines Direktors der Eidg. Landestopographie. In: Protokoll der 79. Sitzung des Schweizerischen Bundesrates. S. 2165, abgerufen am 10. Juli 2024: „Militärdepartement. Antrag vom 5./9. November 1951. Finanz- und Zolldepartement. Mitbericht vom 12. November 1951. Antragsgemäss und mit Zustimmung des Finanz- und Zolldepartementes wird 1. Als neuer Direktor der Eidg. Landestopographie wird mit Amtsantritt auf den 1. Januar 1952 und mit Dienstort in Wabern gewählt: Professor Dr. h.c. Bertschmann Simon, geb. 1893, von Zürich und Bettingen, dipl.Ing., bisher Stadtgeometer von Zürich und Professor an der Eidg. Technischen Hochschule, [...]“
  23. a b E. Hunziker: Simon Bertschmann - Zum siebzigsten Geburtstag. In: Neue Zürcher Zeitung, Ausgabe 03 — e-newspaperarchives.ch. 24. April 1963, abgerufen am 10. Juli 2024.
  24. a b Francis Jeanrichard: Zum Hinschied von Prof. Dr. Ing. h.c. Simon Bertschmann. In: Vermessung, Photogrammetrie, Kulturtechnik. Band 87, Nr. 5, 1989, S. 303 (e-periodica.ch).
  25. Protokoll der 89. Situng des schweizerischen Bundesrates. In: Amtdruckschriften. 23. Dezember 1958, S. [Nr.] 2250 (admin.ch [PDF]): „Der Bundesrat beschliesst: Mit Amtsantritt am 1. Januar 1959 und Dienstort Wabern wird als Direktor der Abteilung für Landestopographie gewählt: Ernst Huber, geb. 1916, von Basel und Schaffhausen, dipl. Ing. ETH, bisher Adjunkt I der Abteilung für Landestopographie“
  26. a b c Hy: Rücktritt des Direktors der Landestopographie, Prof. Dr. e.h. Simon Bertschmann. In: Schweizerische Zeitschrift für Vermessung, Kulturtechnik und Photogrammetrie. Band 56, Nr. 12, 1958, ISSN 1422-612X, S. 336–338, doi:10.5169/seals-214407 (e-periodica.ch [abgerufen am 17. Juli 2024]).
  27. Kommission für Geometerprüfungen. In: Neue Zürcher Zeitung — e-newspaperarchives.ch. 13. Dezember 1927, abgerufen am 12. Juli 2024.
  28. Geometerprüfungskommlssion. 1.I.1961 — 31.XII. 1964. In: Eidgenössischer Staatskalender. 1963, S. 145: „Präsident: Bertschmann, Simon, Dr. h. c., dipl. Ingenieur, Professor an der ETH, Zürich“
  29. h.: Prof. Bertschmann 70jährig. In: Der Bund — e-newspaperarchives.ch. 24. April 1963, abgerufen am 12. Juli 2024: „Auch der Rücktritt vom Präsidialamt der Eidg. Geometerprüfungskommission auf Ende dieses Jahres ist angekündigt. Die aus Hochschullehrern, Vermessungsaufsichtsbeamten und freierwerbenden Vermessungsfachleuten zusammengesetzte Kommission, der Bertschmann seit 1928 als Mitglied, seit 1951 als Präsident angehört, hat in der Erfüllung ihrer Aufgaben unter Leitung des Jubilars ein hohes Ansehen bewahrt.“
  30. Mitteilung der Eidgenössischen Vermessungsdirektion. In: Schweizerische Zeitschrift für Vermessung, Kulturtechnik und Photogrammetrie. Band 62, Nr. 3, 1964, S. 105 (e-periodica.ch): „In der Sitzung vom 31. Januar 1964 hat der Bundesrat dem Rücktrittsgesuch von Herrn Prof. Dr. S. Bertschmann, Präsident der Eidgenössischen Geometerprüfungskommission, unter Verdankung der geleisteten Dienste entsprochen. Der infolge Erreichung der Altersgrenze zurücktretende Präsident war seit 1935 Mitglied der Kommission und hat ihr seit 1951 vorgestanden. Er hat dem Geometerprüfungswesen in den nahezu 40 Jahren seiner Tätigkeit in der Kommission hervorragende Dienste geleistet und sich den Dank der schweizerischen Vermessungsbehörden und der Geometerschaft verdient. Zum neuen Präsidenten ernannte der Bundesrat auf 1. Januar 1964 Herrn Prof. Dr. W. K. Bachmann, Lausanne, bisheriger Vizepräsident der Prüfungskommission.“
  31. Reglerrent über die Erteilung des eidgenössischen Patentes für Ingenieur-Geometer. In: Amtsruckschriften. 5. Juli 1963, S. [Nummer] 1266, abgerufen am 13. Juli 2024.
  32. Bachmann, Walter-Karl. In: Base de données des élites suisses. Abgerufen am 12. Juli 2024.
  33. Geometerprüfungskommission. In: Eidgenössischer Staatskalender. 1964, S. 151 (admin.ch [PDF]): „Bachmann, Walter, Dr , géomètre du registre foncier, professeur à l'EPUL, Lausanne“
  34. Schweizerischer Geometerverein. In: Der Bund, Ausgabe 02 — e-newspaperarchives.ch. 15. September 1925, abgerufen am 16. Juli 2024: „Neu in den Vorstand wurden gewählt: Stadtgeometer Bertschmann, Zürich und Grundbuchgeometer Roux, Brugg.“
  35. Schweizerischer Geometerverein: Protokoll der XV. ordentlichen Delegiertenversammlung vom 3. Mai 1929 in Zürich. In: Schweizerische Zeitschrift für Vermessungswesen und Kulturtechnik. Band 27, Nr. 6, 1929, S. 136 (e-periodica.ch [abgerufen am 16. Juli 2024]).
  36. Schweizerischer Geometerverein: Protokoll der Präsidentenkonferenz vom 30. November 1946. In: Schweizerische Zeitschrift für Vermessung, Kulturtechnik und Photogrammetrie. Band 45, Nr. 1, 30. November 1946 (e-periodica.ch [abgerufen am 16. Juli 2024]): „Über die gestellten Anträge wird einzeln abgestimmt. Antrag 1. Dem Demissionsgesuch von Zentralpräsident Bertschmann wird mehrheitlich zugestimmt.“
  37. a b Willy Keller: Biographisches Archiv. Band 6, 1958, S. 16, 138: „*St. Gallen 24.4.1893, von Bettingen (Kt. Basel-Stadt) u. Zürich, Ingenieur. — Oberrealschule Zürich; ETH Zürich; dipl. Ing. — 1916 Assistent für Vermessungswesen an der ETH. 1916—18 Ing. beim Vermessungsamt der Stadt Zürich. 1918 Erwerb des eidg. Patentes für Grundbuchgeometer. 1918—20 freierwerbender Ingenieur. 1921 Wahl zum Stadtgeometer von Zürich. 1951 Wahl zum Direktor der Eidg. Landestopographie mit Amtsantritt 1. Januar 1952. 1928 Lehrauftrag für Grundbuchvermessung an der ETH. Mitglied der eidg. Geometerprüfungskommission, seit 1951 Präs. dieser Kommission. — 1941 Ernennung zum Titularprof. der ETH. 1950 Dr. ing. e.h. der Techn. Hochschule Karlsruhe. — 1925—29 Mitglied des Zentralvorstandes des Schweiz. Vereins für Vermessung u. Kulturtechnik. 1929—46 Präs. dieses Vereins. 1930—34 Präs. des Internationalen Geometerbundes. 1939 Ehrenmitglied des franz. Syndicat National des Géomètres - Experts fonciers et Topographes. Wahl zum Korrespondierenden Mitglied der Deutschen Geodätischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. — Major der Inf. — Schrieb: Fachwissenschaftliche Aufsätze in der Schweiz. Zeitschrift für Vermessung u. Kulturtechnik u. in Deutschen Zeitschriften; fachtechnische Aufsätze in Tageszeitungen; 50 Jahre Vermessungsamt der Stadt Zürich. — Zürich 6, Germaniastr. 19. Photo s. Bildteil S. 138“
  38. FIG Internationale Vereinigung der Vermessungsingenieure. Abgerufen am 16. Juli 2024.
  39. Herbert Ahrens, Wasserburg: The historical development of FIG. (fig.net [PDF]): „V. FIG Congress, 11-14 September 1930, Zurich (Switzerland); Prof. Dr.- Ing. E. H. Simon Bertschmann, Office tenure 1931-34. [...] Honorary Presidents: 1954 [...] Prof. Dr.-Ing. E.h. Simon BERTSCHMANN, Switzerland † 1989“
  40. a b Wilfried Häberli: Zum Gedenken an Eduard Imhof – Prof. Dr. h.c., 1895–1986. In: GEP Bulletin. Nr. 143, 1986, S. 18: „Von nationaler Bedeutung, aber wohl auch international wegweisend wurden die «Landeskarten der Schweiz» in mehreren Massstäben und als Spätwerk, als Krönung seines Lebenswerkes, der «Atlas der Schweiz».“
  41. a b Charles Trostel: Schöpfer der Landeskarte. In: Der Bund — e-newspaperarchives.ch. 1. Mai 1987, abgerufen am 15. Juli 2024: „Simon Bertschmann als «Schöpfer der Landeskarte»? Eine verdiente Würdigung Professor Bertschmanns hätte sich im technischen Bereich auf das von ihm eingeführte neue Reproduktionsverfahren (Schichtgravur auf Glas) und der damit verbundenen, wesentlichen Kostensenkung beschränken dürfen.“
  42. a b Simon Bertschmann: Schraffen und Kurven. In: Der Bund — e-newspaperarchives.ch. 27. Mai 1987, abgerufen am 15. Juli 2024.
  43. Er bemerkte, dass dass sich die Erwähnung Imhofs im Zusammenhang mit der Landeskarte allein auf das Technische ("Schummertechnik") und auf seinen persönlichen Einsatz (auf bundesrätlicher Ebene) für das neue Kartenwerk (in den Dreissigerjahren!) bezog. Dieser Einfluss auf das grandiose Werk "Landeskarte" ist wohl unbestritten; ebenso unbestritten aber ist das Verdienst der Realisierung durch das ausführende Amt – der Landestopographie – und ihres seinerzeitigen Direktors, Herrn Prof. Dr. h.c. S. Bertschmann. Dieser persönliche Einsatz werde auf immer mit dem so bescheiden genannten Werk "Landeskarte" verbunden bleiben.
  44. Todesfälle. In: Der Bund — e-newspaperarchives.ch. 8. März 1989, abgerufen am 9. Juli 2024.
  45. Mitarbeitendenpublikationen swisstopo seit 1838. In: swisstopo. Abgerufen am 11. Juli 2024.
  46. Simon Bertschmann: Die Namensschreibung in den neuen Landeskarten. In: — Der Bund — e-newspaperarchives.ch. 19. Februar 1956, abgerufen am 11. Juli 2024.
  47. Simon Bertschmann: Felsdarstellung und Äquidistanz in den Gebirgsblättern der Landeskarte 1:25 000. In: https://www.sac-cas.ch/. 5. September 2019, abgerufen am 11. Juli 2024 (Schweizer Hochdeutsch).
  48. Simon Bretschmann: Probleme der Gebirgsblätter der Landeskarte 1:25'000. In: Schweizerische Bauzeitung. Band 71, Nr. 31, 1953, ISSN 0036-7524, S. 445–447, doi:10.5169/seals-60593 (e-periodica.ch [abgerufen am 11. Juli 2024]).
  49. Simon Bertschmann: 50 Jahre Vermessungsamt der Stadt Zürich, II. Teil: Das Städtische Vermessungsamt 1896-1946. In: Zürcher statistische Nachrichten. Band 24, Nr. 1, 1947, S. 1–34 (stadt-zuerich.ch [PDF]).
  50. Simon Bertschmann: 50 Jahre Vermessungsamt der Stadt Zürich, II. Teil: Das Städische Vermessungsamt 1896-1946 (Schluß). In: Zürcher Statische Nachrichten. 1948, S. 34–44 (stadt-zuerich.ch [PDF]).
  51. Simon Bertschmann: Die Aufnahmemethoden der schweizerischen Grundbuchvermessung. In: https://toc.library.ethz.ch/. Abgerufen am 18. Juli 2024 (Vermessung, Grundbuch, Karte - Festschrift zur Schweizerischen Landesausstellung in Zürich 1939).
  52. La mensuration des Villes à l'exemple des expèriences faltes à Zürlch. In: https://toc.library.ethz.ch/. S. 95-98, abgerufen am 18. Juli 2024 (Vermessung, Grundbuch, Karte - Festschrift zur Schweizerischen Landesausstellung in Zürich 1939).
  53. Nicole Graf: Reproduktions-Arbeiten: Vom Kupferstich zur Glasgravur. In: ETH-Bibliothek. 9. März 2018, abgerufen am 10. Juli 2024 (deutsch): „Für die neue Landeskarte musste 1953 der Kupferstich durch Glasgravur ersetzt werden. Eine 1:25‘000er-Karte (acht Farben) benötigt acht Alu-Druckplatten. Für das Situationsbild (schwarz) wurde auf einer Spiegelglasplatte zuerst eine Photoschicht aufgetragen und darauf das topographische Strichbild aufkopiert (Strassen, Häuser usw.). In einem Beschichtungsrotor wurde dann die rote Gravurschicht aufgegossen. In dieses Schichtenpaket gravierte der Kartograph das Situationsbild gemäss der Kartensignatur. Das Resultat wurde anschliessend auf die Druckplatte kopiert.“
  54. Daniel Vonlanthen: Er entwickelte die Schichtgravur - Simon Bertschmann wird 95jährig. In: Berner Zeitung (BZ). 24. April 1987, S. 28: «Ich bin der eigentliche Schöpfer der neuen Landeskarten der Schweiz», bestätigt der Jubilar in einem Gespräch mit der BZ. Dass er diesen Titel für sich beanspruchen kann, hat folgenden Grund: Bertschmann gilt als der Erfinder der Schichtgravur auf Glasplatten, einem Verfahren, das es ermöglichte, Reliefwirkung, Felsdarstellung mit Schraffen und integrierten Höhenkurven mit einfachen Mitteln in ein Kartenwerk zu übertragen. Diese Technik wurde in den Jahren 1952 bis 1958 unter Bertschmanns Leitung in der Eidgenössischen Landestopographie entwickelt. Das Verfahren wurde wegweisend für das ganze grafische Gewerbe. Zahlreiche Lizenzverkäufe im In-und Ausland belegen dies. [...] Während seiner Amtszeit wurden rund 25 Prozent der vorhandenen Stellen abgebaut. Die Kartenproduktion aber erfuhr einen markanten Anstieg.
  55. Claire Würger: Schöpfer der Landeskarte - Zum 95. Geburtstag von Professor Simon Bertschmann. In: Der Bund — e-newspaperarchives.ch. 4. April 1987, abgerufen am 15. Juli 2024: „Die grosse Bescheidenheit Prof. Bertschmanns liess seine in der Landestopographie realisierten Arbeiten und Ideen als selbstverständlich erscheinen, und darum ist heute fast vergessen, dass er der eigentliche Schöpfer der neuen Landeskarten der Schweiz war. Geprägt wird dieses Kartenwerk durch die mit einfachsten Mitteln erreichte Reliefwirkung und die Felsdarstellung. Beides wurde in den Jahren 1952 bis 1958 in der Landestopographie unter seiner Leitung entwickelt. Die von Bertschmann geschaffene Felsdarstellung der Karte 1:25 000 darf als kartographischer Höhepunkt bezeichnet werden. Sie stellt eine ästhetisch anspre chende, glückliche Synthese der Felsschraffen der Siegfriedkarten mit den Höhenkurven dar. Auch dem bekannten Prof. Eduard Imhof gelang es nicht, für die Wiedergabe des Formenreichtums unserer Berge eine bessere Lösung zu finden.“
  56. Neue Zürcher Zeitung — e-newspaperarchives.ch. 27. Februar 1965, abgerufen am 10. Juli 2024: „Die Werkzeuge der Kartographen sind der Gravurring, der Gravurschlitten mit verschiedenen Einsätzen und die Gravurnadeln. Der Gravurring hat einen Durchmesser von ungefähr acht Zentimetern, er steht auf zwei festen Füßen und hat anstelle eines dritten Fußes ein bewegliches Gravurmesser. Mit einer sechsfach vergrößernden Lupe erfolgt so Millimeter um Millimeter die Gravur. Die Felsen werden von Felsspezialisten graviert. Auch sie kommen nicht ohne Lupe aus, wenn sie mit der stählernen Dreikantnadel ihre Miniaturen vollbringen. [...] Der Gravurring. Zwischen Lupe und Ring ist das Gravurmesser sichtbar, mit welchem der Kartograph in minuziöser Kleinarbeit das Kartenbild vervollständigt.“
  57. Eduard Imhof: Ein internationaler Hochschulkurs für Kartographie in Zürich und Bern. In: Geographica Helvetica. Band 12, 1957, S. 129–130 (copernicus.org [PDF]).
  58. W. Blumer: Die Felsdarstellung mit Höhenkurven und Schraffen. 5. September 2019, abgerufen am 12. Juli 2024 (Schweizer Hochdeutsch).
  59. W. Jegher: Neues von den Landeskarten der Schweiz. In: Schweizerische Bauzeitung. Band 71, Nr. 31, 1953, ISSN 0036-7524, S. 443–445, doi:10.5169/seals-60593 (e-periodica.ch [abgerufen am 11. Juli 2024]): „In neuester Zeit werden die Reproduktionsunterlagen für die Karten in Schichtgravur auf Glas erstellt. Es ist das die Weiterentwicklung eines Verfahrens, das schon vor rd. 30 Jahren durch Direktor Bertschmann beim städtischen Vermessungsamt Zürich eingeführt worden war, und das dort seine wirtschaftliche Ueberlegenheit erwiesen hatte. Die Verfahren des Kupferstiches und des direkten Zeichnens sind damit durch ein einziges Verfahren ersetzt, das den alten Verfahren qualitativ durchaus ebenbürtig ist, die Resultate aber um ein Bedeutendes rascher gewinnen lässt.“
  60. ETH-Archiv. Abgerufen am 8. Juli 2024.
  61. Hans Krebs / Fotograf: ETHBIB.Bildarchiv - Com_L20-0307-0001-0003. In: https://www.e-pics.ethz.ch/. 1971, abgerufen am 10. Juli 2024: „Gravur der nachgeführten Landeskarteninformation auf beschichteter Filmfolie mit tangentialgesteuertem Stichel. Die ca. 30 Kupferstecher der Landestopographie sassen 1953 plötzlich nicht mehr vor Kupferplatten sondern vor beschichteten Glasplatten mit dem Befehl, die neue Landeskarte zu gravieren. Ihr altes Werkzeug war wertlos. Man suchte nach neuen Möglichkeiten und entwickelte nach anfänglichen Versuche mit Grammophonnadeln usw. zusammen mit der Firma Haag-Streit einen Gravurring, in dessen drehbaren Halter verschiedenste Stichel eigesetzt werden können. Einzig die Felsen und die Gletscherschrunden wurden mit einem einfachen, zugeschliffenen Dreikantstichel von Spezialisten graviert. Physical description Fotografie : Negativ“
  62. Hans Krebs / Fotograf: Gravurstichel. In: ETHBIB.Bildarchiv - Com_L20-0307-0001-0004. Abgerufen am 10. Juli 2024: „Für den Gravurring wurde entsprechend der Signatur-Norm eine ganze Reihe von Stichel entwickelt. Neben den verschiedenen Linienbreiten gab es auch Stichel die Doppellinien gravierten. Gestrichelte Linien mussten allerdings mit der Retouchefeder von Hand unterbrochen werden.“
  63. Hans Krebs / Fotograf: [Beschichtungsrotor]. Abgerufen am 10. Juli 2024: „Für die neue Landeskarte musste 1953 der Kupferstich durch Glasgravur ersetzt werden. Eine 1:25‘000er Karte (8 Farben) benötigt 8 Alu-Druckplatten. Für das Situationsbild (schwarz) wurde auf einer Spiegelglasplatte zuerst eine Photoschicht aufgetragen und darauf das topographische Strichbild aufkopiert (Strassen, Häuser etc.). In einem Beschichtungsrotor wurde dann die rote Gravurschicht aufgegossen. In dieses Schichtenpaket gravierte der Kartograph das Situationsbild gemäss der Kartensignatur. Das Resultat wurde anschliessend auf die Druckplatte kopiert.“
  64. Die Schweiz auf Glas. In: Bundesamt für Landestopografie, swisstopo. Abgerufen am 8. Juli 2024.
  65. Schichtgravur 1952 - 1999. Abgerufen am 8. Juli 2024: „Die Schichtgravur auf Glas löste 1952 den Kupferstich zur Originalherstellung ab. Die Technik galt als Spitzentechnologie und war eine Eigenentwicklung der Landestopografie. Auf die Glasplatte wurde eine 3/1000 mm dünne Gravurschicht aufgetragen. In diese Schicht haben die Kartografen mit speziellen Gravurwerkzeugen das Kartenbild negativ aber seitenrichtig graviert.“
  66. Suche: Glasgravur. In: MEMOBASE von Memoriav. Abgerufen am 16. Juli 2024.