Siegesturm (Bayreuth)

Aussichtsturm auf der Hohen Warte bei Bayreuth.

Der Siegesturm ist ein Rundturm aus Sandstein auf dem 463 m ü. NHN hohen Gipfel Hohe Wart im Höhenzug Hohe Warte im Forst Sankt Georgen im nördlichen Stadtgebiet von Bayreuth. Der Aussichtsturm ist 17 Meter hoch, auf die Plattform führt eine Wendeltreppe mit 97 Stufen.[1] Errichtet wurde er zum Gedenken an den Sieg im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71.

Siegesturm (Bayreuth)
Bild des Objektes
Siegesturm im Dezember 2006
Siegesturm im Dezember 2006
Basisdaten
Ort: Bayreuth
Land: Bayern
Staat: Deutschland
Höhenlage: 463 m ü. NHN
Koordinaten: 49° 58′ 7,4″ N, 11° 34′ 29,2″ O
Verwendung: Aussichtsturm
Zugänglichkeit: Aussichtsturm öffentlich zugänglich
Turmdaten
Bauzeit: 1874
Gesamthöhe: 17 m
Weitere Daten
Grundsteinlegung: 6. Mai 1874
Einweihung: 2. September 1874
Anzahl an Treppenstufen: 97 Stufen

Positionskarte
Siegesturm (Bayreuth) (Bayern)
Siegesturm (Bayreuth) (Bayern)
Siegesturm (Bayreuth)
Lokalisierung von Bayern in Deutschland

Geschichte Bearbeiten

Die Grundsteinlegung auf dem damals „Auf dem spitzen Stein“ genannten Gipfel erfolgte bei strömendem Regen am 6. Mai 1874,[2] als sich ganz Deutschland in einem patriotischen Zustand befand. Etwa vier Monate später, am 2. September 1874, wurde der Turm feierlich eröffnet. Die Kosten in Höhe von 1200 Mark hatten die Bewohner Bayreuths und seiner Umgebung aufgebracht.[3] Während der Feierlichkeiten, an denen zahlreiche Vereine teilnahmen, wurde der Turm geweiht und eine Gedenktafel enthüllt. Jene enthält unter anderem die Namen von 28 Soldaten aus der Region, die im Verlauf des Kriegs ihr Leben verloren.[4]

1953 nutzte die 1914 in Bayreuth gegründete[5] Bayerische Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft AG (BELG) den Turm für Versuche zum Empfang von Fernsehsignalen.[6] In neuerer Zeit wurde ein Absperrgitter an der Turmspitze angebracht, um Suizidversuche zu unterbinden.

Anfang Dezember 2021 wurde der Turm aus Sicherheitsgründen gesperrt, da Teile von Sandsteinen im Bereich der Krone abzustürzen drohten. Zur Sanierung, die bis April 2022 angedacht war, sollte der obere Ring aus drei Sandsteinreihen vorübergehend komplett abgenommen werden.[4] Mitte Februar 2022 wurde bekannt, dass nach einer Ausschreibung mit Kosten in Höhe von 150.000 Euro gerechnet werde.[7]

Von Mai bis Ende November 2022 wurde der Siegesturm umfassend restauriert, die Kosten beliefen sich auf 190.000 Euro. Am 19. April 2023 wurde er wieder geöffnet.[1]

Gedenktafel Bearbeiten

Die Inschrift der Gedenktafel lautet: „Dem Ruhme der deutschen Siege 1870/71 und dem ehrenden Andenken an die gefallenen Bayreuther Söhne geweiht“.

Sonstiges Bearbeiten

  • Über der Gedenktafel steht „Siegesthurm“, was der damals gültigen Rechtschreibung nach korrekt war.
  • Der Turm bietet einen Ausblick über das gesamte Bayreuther Stadtgebiet.
  • Aus demselben Anlass ließ Herzog Alexander Friedrich Wilhelm von Württemberg unweit des nahegelegenen Eckersdorf einen Turm mit quadratischem Grundriss errichten, der ebenfalls als Siegesturm bezeichnet wird.[8] Einen weiteren Siegesturm nach Plänen von Karl Wölfel ließ er 1873 im 1945 zerstörten „Belvedere“ in Meyernberg bauen.[9]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Siegesturm Bayreuth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur Bearbeiten

  • Heimatkurier (Beilage des Nordbayerischen Kuriers) 04/1999

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Es geht wieder rauf zum Rundumblick in: Nordbayerischer Kurier vom 20. April 2023, S. 9.
  2. W. Bronnenmeyer: Richard Wagner. Bürger in Bayreuth. Ellwanger, Bayreuth 1983, S. 49 und 54.
  3. Bernd Mayer: Mit patriotischem Überschwang erbaut in: Heimatkurier 4/1999 des Nordbayerischen Kuriers, S. 7.
  4. a b Siegesturm unter Wert? in: Nordbayerischer Kurier vom 4./5. Dezember 2021, S. 11.
  5. Bayernwerk Geschichte bei bayernwerk.de, abgerufen am 3. September 2018
  6. Bernd Mayer: Bayreuth im zwanzigsten Jahrhundert, S. 94.
  7. Siegesturm wird wieder schön – und sicher in: Nordbayerischer Kurier vom 16. Februar 2022, S. 7.
  8. Siegesturm Eckersdorf bei eckersdorf.de, abgerufen am 11. September 2015
  9. Zeichen des Wandels an vielen Stellen in: Nordbayerischer Kurier vom 1. Oktober 2021, S. 8.