Serge Merlin

französischer Schauspieler

Serge Merlin (* 29. Dezember 1932 in Sainte-Barbe-du-Tlélat, Algerien[1] als Serge Merle; † 16. Februar 2019 in Paris) war ein französischer Schauspieler.

Leben und Karriere Bearbeiten

Serge Merlin war seit Anfang der 1950er Jahre als Bühnenschauspieler tätig und trat seitdem an renommierten Theaterhäusern wie dem Théâtre de l’Œuvre, dem Odéon – Théâtre de l’Europe, dem Théâtre national de Chaillot und dem Théâtre de la Madeleine auf. Ende der 1950er Jahre war er auch in zwei Produktionen am Broadway zu sehen.[2] Der Charakterdarsteller spielte auch in klassischen Stücken von William Shakespeare und Georg Büchner, machte sich aber insbesondere durch Rollen in Werken von Thomas Bernhard und Samuel Beckett einen Namen.

1961 machte Merlin sein Filmdebüt als Hauptdarsteller in Samson von Andrzej Wajda, er verkörperte einen Juden, der sich durch die brutalen Wirren des Zweiten Weltkriegs und des Holocausts kämpft. In den folgenden Jahrzehnten stand er allerdings nur unregelmäßig vor der Kamera, da er überwiegend am Theater arbeitete. Seine wahrscheinlich bekannteste Rolle spielte Merlin als Raymond Dufayel, der Maler mit den Glasknochen, in Die fabelhafte Welt der Amélie von Jean-Pierre Jeunet aus dem Jahr 2001.[3] Mit Jeunet hatte Merlin bereits sechs Jahre zuvor bei dessen Fantasyfilm Die Stadt der verlorenen Kinder zusammengearbeitet, in dem er den Anführer der Zyklopen verkörperte.

Vom französischen Kulturministerium erhielt er den Ordre des Arts et des Lettres. Serge Merlin starb im Februar 2019 im Alter von 86 Jahren in Paris.[4]

Filmografie (Auswahl) Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Fabienne Darge: Le comédien Serge Merlin est mort. In: Le Monde. Abgerufen am 24. Februar 2019 (französisch).
  2. Serge Merlin in der Internet Broadway Database, abgerufen am 29. April 2018 (englisch)
  3. Serge Merlin. In: Théâtres Parisiens Associés. (Online [abgerufen am 29. April 2018]).
  4. L’acteur Serge Merlin est décédé à l’âge de 86 ans. 20minutes.fr (französisch); abgerufen am 16. Februar 2019