Schweizer Bischofskonferenz

Schweizer Organisation

Die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) (französisch Conférence des évêques suisses, italienisch Conferenza dei vescovi svizzeri) ist das Koordinierungsorgan der römisch-katholischen Bistümer der Schweiz. Sie wurde 1863 als weltweit erste Bischofskonferenz gegründet und ist Mitglied im Rat der europäischen Bischofskonferenzen.

Sie trifft sich vierteljährlich und umfasst 14 Mitglieder: die Bischöfe der sechs Bistümer der Schweiz sowie deren Weihbischöfe und die beiden Äbte von Saint-Maurice und Einsiedeln.

Geschichte

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Die SBK wurde 1863 auf Betreiben des Churer Generalvikars Theodosius Florentini in Solothurn als pastorales Kontaktorgan der Schweizer Bischöfe gegründet[1].

Obwohl die SBK zu den ältesten Gremien dieser Art gehört, gewann die SBK zunächst nach aussen nur wenig Profil. In den ersten Jahrzehnten gehörte die Festlegung einer gemeinsamen Haltung gegenüber staatskirchlichen Einschränkungen zu ihren hauptsächlichsten Traktanden[2]. Im Anschluss an das Erste Vatikanische Konzil 1869 und der in der Schweiz losgestossenen Debatte zur päpstlichen Unfehlbarkeit begannen die Schweizer Bischöfe vermehrt in der Schweizer Kirchenzeitung ihre Meinung kundzutun. Dies vor dem Hintergrund der Abspaltung der Christkatholischen Kirche der Schweiz[3].

1920 wehrten sich die Bischöfe gegen Versuche des Heiligen Stuhls, den Nuntius (Nuntiatur) als Präsidenten der SBK einzusetzen. Ein ausgeprägtes Lokalkirchenbewusstsein ― rechtlich gesehen untersteht jedes Bistum direkt dem Papst ― behinderte grössere gemeinsame Initiativen. 1967 wurden die Statuten von 1863 im Sinne des Zweiten Vatikanischen Konzils neu festgelegt. Seither versteht sich die SBK als Leitungsgremium der Katholischen Kirche der Schweiz. Ihre Beschlüsse haben innerhalb der vom Kirchenrecht festgesetzten Normen gesetzgebenden Charakter. Ständige Organe sind die Versammlung, das Präsidium und seit 1971/72 das Sekretariat in Freiburg. Die SBK tritt vier Mal im Jahr zu ordentlichen und gegebenenfalls zu ausserordentlichen Versammlungen zusammen, zieht zur Beratung Experten heran und wird bei kirchlichen und gesellschaftlichen Fragen vom Bund zur Vernehmlassung konsultiert. Innerhalb der SBK sind die Aufgaben in 18 Dikasterien (z. B. Liturgie, Jugend, Ökumene, Ehe und Familie) gegliedert. In gesellschaftlich relevanten Fragen versucht die SBK einen Konsens mit anderen Kirchen und Religionsgemeinschaften zu erreichen[4].

2001 erfolgte eine weitere Statutenrevision, die ermöglichte auch emeritierte Bischöfe in die Konferenz aufzunehmen, sofern sie Sonderaufgaben erfüllen können[5].

Mitglieder

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Karte der katholischen Bistümer in der Schweiz

Bistümer

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Territorialabteien

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Präsidenten der SBK

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Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. Hermann Bischofsberger, «  », Schweizerische Kirchenzeitung (de), vol. 151, no 48, 1983, p. 694-700. Online unter: E-Periodica - Schweizerische Kirchenzeitung : Fachzeitschrift für Theologie und Seelsorge (konsultiert am 26.05.2025).
  2. Victor Conzemius: Schweizer Bischofskonferenz (SBK) in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 27. November 2012, abgerufen am 19. Mai 2025.
  3. Schweizerische Kirchenzeitung (SKZ), Jahre 1870–1872: Amtlicher Teil. In: e-periodica. ETH Zürich, abgerufen am 21. Mai 2025.
  4. Sieh auch: R. Astorri, La conferenza episcopale svizzera, 1988.
  5. Victor Conzemius: "Schweizer Bischofskonferenz (SBK)", op. cit.
  6. Felix Gmür wird neuer Präsident der Schweizer Bischöfe. Katholisches Medienzentrum. 5. September 2018, abgerufen am 6. September 2018
  7. SBK: Bischof Charles Morerod zum neuen Präsidenten gewählt. In: www.bischoefe.ch. SBK, 4. Dezember 2024, abgerufen am 21. Mai 2025.