Schönbach (Niederösterreich)

Marktgemeinde im Bezirk Zwettl, Niederösterreich

Schönbach ist eine Marktgemeinde mit 758 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Zwettl in Niederösterreich.

Marktgemeinde
Schönbach
Wappen Österreichkarte
Wappen von Schönbach
Schönbach (Niederösterreich) (Österreich)
Schönbach (Niederösterreich) (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Zwettl
Kfz-Kennzeichen: ZT
Fläche: 34,66 km²
Koordinaten: 48° 27′ N, 15° 2′ OKoordinaten: 48° 27′ 0″ N, 15° 2′ 0″ O
Höhe: 731 m ü. A.
Einwohner: 758 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 22 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 3632, 3633
Vorwahl: 02827
Gemeindekennziffer: 3 25 23
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Schönbach 6
3633 Schönbach
Website: www.schoenbach.at
Politik
Bürgermeister: Ewald Fröschl (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(15 Mitglieder)
14
1
14 
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Schönbach im Bezirk Zwettl
Lage der Gemeinde Schönbach (Niederösterreich) im Bezirk Zwettl (anklickbare Karte)AllentsteigAltmelonArbesbachBad TraunsteinBärnkopfEchsenbachGöpfritz an der WildGrafenschlagGroß GerungsGroßgöttfritzGutenbrunnKirchschlagKottes-PurkLangschlagMartinsbergOttenschlag (Niederösterreich)PöllaRappottensteinSallingbergSchönbach (Niederösterreich)SchwarzenauSchweiggersWaldhausenZwettl-Niederösterreich
Lage der Gemeinde Schönbach (Niederösterreich) im Bezirk Zwettl (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
Blick auf den Ort Schönbach.

Geografie Bearbeiten

Geografische Lage Bearbeiten

Schönbach liegt im Waldviertel in Niederösterreich. Die Entwässerung erfolgt über den Kleinen Kamp. Der tiefste Punkt der Gemeinde im Nordosten liegt 650 Meter über dem Meer, die höchste Erhebung ist der Münzenberg (923 m).

Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 34,66 Quadratkilometer. Davon sind 59 Prozent bewaldet, 36 Prozent sind landwirtschaftliche Nutzfläche.[1]

Gemeindegliederung Bearbeiten

Das Gemeindegebiet umfasst folgende 10 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[2]):

  • Aschen (55)
  • Dorfstadt (80)
  • Fichtenhöfen (20)
  • Grub im Thale (16)
  • Klein-Siegharts (57)
  • Lengau (23)
  • Lichtenau (26)
  • Lohn (155)
  • Pernthon (67)
  • Schönbach (259)

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Aschen, Pernthon, Dorfstadt, Lohn und Schönbach.

Nachbargemeinden Bearbeiten

Arbesbach Rappottenstein Grafenschlag
Altmelon   Bad Traunstein
Bärnkopf

Geschichte Bearbeiten

Schönbach wurde 1351 urkundlich als Markt genannt und gehörte seit dem 14. Jahrhundert zur Herrschaft Rappottenstein. Es war seit dem 15. Jahrhundert wegen der Gnadenstatue Maria-Rast ein beliebter Wallfahrtsort, an den Wallfahrten nahmen auch Kaiser Leopold I. und Eleonore Magdalena teil. 1698 wurde ein Kloster der Hieronymitaner gegründet, das unter Josef II. nicht aufgehoben wurde, aber 1828 ausgestorben ist.[3]

 
Blick auf Schönbach mit dem ehemaligen Kloster und der Pfarrkirche

Am 1. Jänner 1968 wurden die Gemeinde Pernthon und ein Teil der Gemeinde Moderberg mit Schönbach zu einer neuen Gemeinde fusioniert.[4] Der andere Teil von Moderberg ging an Traunstein.[4]

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Pfarrkirche Schönbach in Niederösterreich
 
Der Altarraum der Pfarrkirche Schönbach mit dem spätgotischen Hochaltar
  • Katholische Pfarrkirche Schönbach in Niederösterreich: Die großartige dreischiffige Hallenkirche (Patrozinium Mariä Lichtmess, Bauzeit 1450–1457) ist bemerkenswert aufgrund ihrer ungewöhnlichen Gewölbe: ein zartes Netzrippengewölbe im Mittelschiff und dreiteilige Rippengewölbe in den Seitenschiffen, die ihre Scheitel an den Arkadenbögen haben. Der Chor ist mit einem feinen Sternrippengewölbe ausgestaltet. Der berühmte spätgotische Schönbacher Flügelaltar um 1500 mit fünf hervorragenden Mittelschreinplastiken und geschnitzten Flügeln ist süddeutsch oder fränkisch. Am Triumphbogen befindet sich das spätgotische Gnadenbild Maria Rast, eine gefühlvolle Madonnenplastik mit segnendem Kind, das Mitte des 15. Jahrhunderts entstanden sein dürfte. Beim linken und rechten Seitenaltar handelt es sich um Flügelaltäre der Donauschule österreichischer Herkunft. Einer der weiteren Seitenaltäre enthält ein beeindruckendes Kruzifix, dessen Jesusfigur mit echtem Haar versehen ist. Die Ausstattung weist weitere qualitätvolle spätgotische und barocke Werke auf.
  • Im ehemaligen Hieronymitanerkloster, einem schlichten Barockbau von 1698, befindet sich heute der Pfarrhof.
  • Schönbach hat eine Theatergruppe sowie den Sportverein Schönbach United. Jedes Jahr im September findet der Michaelikirtag statt. Sehenswert ist auch das Erlebnismuseum.

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 39, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 133. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 404. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 44,4 Prozent.

Tourismus Bearbeiten

Durch Schönbach verlaufen mit dem Nord-Süd-Weitwanderweg und dem Eisenwurzenweg zwei österreichische Weitwanderwege.

Öffentliche Einrichtungen Bearbeiten

In der Gemeinde gibt es eine Tagesbetreuungseinrichtung, einen Kindergarten,[5] eine Volksschule und eine Mittelschule.[6]

Politik Bearbeiten

Gemeinderat Bearbeiten

Im Marktgemeinderat gibt es nach der Gemeinderatswahl vom 26. Jänner 2020 bei insgesamt 15 Sitzen folgende Mandatsverteilung: ÖVP 14 und SPÖ 1.[7]

Partei 2020[8] 2015[9] 2010[10] 2005[11]
Prozent Mandate % Mandate % Mandate % Mandate
ÖVP 90,82 14 80,59 12 84,91 13 84,09 13
SPÖ 9,18 1 19,41 3 15.09 2 15,91 2

Bürgermeister Bearbeiten

Bürgermeister der Marktgemeinde ist Ewald Fröschl, Vizebürgermeister ist Willibald Kolm, Amtsleiterin ist Sabine Höchtl.[12]

Städtepartnerschaft Bearbeiten

Schönbachs Partnerstadt in Deutschland ist Herborn, das ebenfalls einen Ortsteil namens Schönbach hat.[13]

Literatur Bearbeiten

  • Evelyn Benesch, Bernd Euler-Rolle, Claudia Haas, Renate Holzschuh-Hofer, Wolfgang Huber, Katharina Packpfeifer, Eva Maria Vancsa-Tironiek, Wolfgang Vogg: Niederösterreich nördlich der Donau (= Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs). Anton Schroll & Co, Wien u. a. 1990, ISBN 3-7031-0652-2, S. 1042–1044.
  • Franz Eppel: Das Waldviertel, seine Kunstwerke, historischen Lebens- und Siedlungsformen, Salzburg 1989, ISBN 3-900173-01-X

Weblinks Bearbeiten

Commons: Schönbach (Niederösterreich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Ein Blick auf die Gemeinde Schönbach, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 7. September 2021.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  3. Gedächtnis des Landes – Orte: Schönbach. Niederösterreichische Museum BetriebsgesmbH, abgerufen am 7. September 2021.
  4. a b Gemeindeänderungen ab 1945. Statistik Austria, S. 22. In: Änderungen in der Verwaltungsgliederung. Statistik Austria (ZIP, 1,3  MB; Inhalt PDF); abgerufen am 8. Juni 2022.
  5. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 3. Oktober 2020.
  6. Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 28. September 2020.
  7. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Schönbach. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 31. Januar 2020.
  8. Land Niederösterreich – Gemeinderatswahl 2020. Abgerufen am 7. September 2021.
  9. Land Niederösterreich – Gemeinderatswahl 2015. Abgerufen am 7. September 2021.
  10. Land Niederösterreich – Gemeinderatswahl 2010. Abgerufen am 7. September 2021.
  11. Land Niederösterreich – Gemeinderatswahl 2005. Abgerufen am 7. September 2021.
  12. Gemeindeamt. Gemeinde Schönbach, abgerufen am 7. September 2021 (österreichisches Deutsch).
  13. Besuch in unserer Partnergemeinde Herborn. Gemeinde Schönbach, abgerufen am 7. September 2021 (österreichisches Deutsch).