Satz von der Isoliertheit der Nullstellen

Satz aus der Funktionentheorie

Der Satz von der Isoliertheit der Nullstellen[1] ist ein Satz aus der Funktionentheorie über das Nullstellenverhalten von komplexen Funktionen. Eine isolierte Nullstelle ist eine Nullstelle, für die eine Umgebung existiert, so dass keine weitere Nullstelle darin liegt. Eine solche Nullstelle kann für die Bestimmung der Eigenschaften der Funktion, wie zum Beispiel ihrer Asymptoten oder Wendepunkte, verwendet werden.

Satz von der Isoliertheit der Nullstellen

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Sei   eine holomorphe Funktion mit einer Nullstelle  . Falls ein offener Ball   existiert, so dass für alle   gilt, dass  , dann ist   eine isolierte Nullstelle.

Sei   offen und zusammenhängend und   holomorph.

Dann gilt, entweder ist   konstant gleich   oder die Menge der Nullstellen   hat keinen Häufungspunkt, das heißt alle Nullstellen sind isolierte Punkte.[1]

Sei   die Menge der Häufungspunkte von Nullstellen von   in  . Da   stetig ist, ist   abgeschlossen.

Ist  , so gibt es eine Kreisscheibe  , in der   eine Potenzreihenentwicklung besitzt. Nach dem Identitätssatz für Potenzreihen folgt   in  . Also ist   auch offen.

Da   zusammenhängend ist, folgt   oder  . Die letzte Möglichkeit scheidet aus, da  .[1]

Folgerung

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Seien   holomorph und   habe einen Häufungspunkt in  . Dann ist  .

Beispiel

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Die Nullstellen einer Funktion   können aber einen Häufungspunkt   außerhalb ihres Definitionsbereichs haben. Zum Beispiel hat

 

die Nullstellen  , deren Häufungspunkt   gehört aber nicht zum Definitionsbereich der Funktion.

Literatur

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  • Vialar Thierry: Handbook of Mathematics. Hrsg.: BoD - Books on Demand. 2016, S. 627.

Einzelnachweise

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  1. a b c Konrad Königsberger: Analysis 2. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg, 2000, ISBN 3-540-43580-8. S. 207.