Das Prinzip der großen Abweichungen (kurz LDP von Large Deviation Principle) ist ein Begriff aus der Theorie der großen Abweichungen. Es handelt sich um eine Charakterisierung des Grenzverhaltens einer Folge von Wahrscheinlichkeitsmaßen in Relation zu einer Ratenfunktion (siehe Konvergenzrate).

Definition Bearbeiten

Ratenfunktion Bearbeiten

Sei   ein topologischer Raum, der Hausdorff ist mit borelscher σ-Algebra  . Eine Funktion   heißt Ratenfunktion (auch Cramér-Funktion genannt) falls Folgendes gilt:

  1.   ist unterhalbstetig, d. h. es gilt   ist geschlossen für jedes  .

Man spricht von einer guten Ratenfunktion, falls zusätzlich gilt:

  1.   sind kompakt.

Prinzip der großen Abweichungen Bearbeiten

Sei   eine Familie von Wahrscheinlichkeitsmaßen auf  . Weiter sei   so dass  . Dann gilt für   das Prinzip der großen Abweichungen, falls eine Ratenfunktion   auf   existiert mit Rate  , so dass Folgendes gilt:[1]

  1. Für alle offenen   gilt
     .
  2. Für alle abgeschlossenen   gilt
     .

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Annals of Probability Volume 36, Number 2, Large deviations by S. R. S. Varadhan. Abgerufen am 3. Februar 2021.