Die Preckel Automobile GmbH mit Sitz in Krefeld ist eine deutsche Unternehmensgruppe, die im Automobilhandel tätig ist. Die Autohausgruppe mit acht Standorten in Nordrhein-Westfalen ist Vertragshändler von elf Automarken: Nissan, Fiat, Fiat Professional, Alfa Romeo, Abarth, Jeep, Kia, Maxus, Silence, MG Motors und Suzuki und fungiert darüber hinaus als Servicepartner für Renault, Dacia, Lancia und Infiniti.[2][3][1]

Preckel Automobile GmbH
Rechtsform Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Gründung 1924
Sitz Krefeld, Deutschland
Leitung Eva Verena Preckel, Jörn Wohlers
Mitarbeiterzahl 196[1]
Umsatz 155,4 Mio. Euro[1]
Branche Automobilhandel
Website www.preckel.de
Stand: 31. August 2022

Preckel gehört zu den 20 größten Autohändlergruppen in Deutschland nach vertriebenen Neuwagen (Platz 20 im Jahr 2016,[4] Platz 16 ein Jahr darauf).[5]

Geschichte Bearbeiten

Die Unternehmensgeschichte begann 1924 mit dem Kauf einer Karmann-Karosserie-Werkstatt an der Virchowstraße im Ortsteil Dießem in Krefeld, in der unter anderem Kutschgespanne gefertigt wurden. Der im Jahr 1924 erworbene Unternehmenssitz besteht – inzwischen erweitert – bis heute. Die Unternehmensgebäude zwischen der Ritter- und Virchowstraße in Krefeld beherbergten einst die Maschinenfabrik Siempelkamp.[6] In den Gründerjahren wurden neben Karosseriearbeiten auch Flugzeugmotoren repariert.[7]

1950 wurde das Unternehmen Vertragshändler von Renault, später folgten weitere Automarken. In den folgenden Jahrzehnten wurde der Stammsitz in Krefeld durch den Kauf verschiedener Gebäude zunehmend vergrößert.[6] Im Jahr 1989 integrierte der Firmengründer Horst Dietmar Preckel gemeinsam mit Hubert Arians am Standort in Krefeld die Renault-Autohäuser in Mönchengladbach, Düsseldorf, Neuss, Geldern, Willich, Heinsberg, Heiligenhaus und Solingen in eine Gesellschaft, die P&A Autozentren (AHaGé Gruppe) mit Stammsitz in Mönchengladbach.[8]

Seit 2000 ist Preckel Vertragspartner von Nissan.[9] In Krefeld eröffnete Preckel im Jahr 2003 die größte deutsche Renault-Minute-Karosseriehalle, in der Fahrzeuge ohne Voranmeldung repariert werden und die ein Karosserie- und Lackzentrum beinhaltet;[8][10] im selben Jahr trat mit Eva Verena Preckel die vierte Generation der Familie Preckel in den Familienbetrieb ein.[11] Ein Jahr später wurde auf 14.000 Quadratmetern das Autozentrum P&A mit einem Neuwagenbereich für Renault und Nissan, einer Werkstatt sowie einem 6.400 Quadratmeter großen, separaten Gebäude für Gebrauchtwagen auf der Automeile Höherweg eröffnet.[12] 2006 wurde der Stammsitz in Krefeld in ein Business Center umgebaut.[8]

Im Jahr 2011 übernahm Eva Verena Preckel den Posten als Geschäftsführerin,[11] im Juni desselben Jahres wurde die Autohausgruppe Vertragspartner für die Automarken Jeep, New Lancia (Chrysler) sowie Alfa Romeo.[13] Im November 2011 wurde Preckel Vertragspartner von Infiniti und eröffnete ein Autohaus der japanischen Automarke in Düsseldorf,[14] die Vertragspartnerschaft mit der Marke Kia folgte 2014.[15]

Im Februar 2019 verkaufte Preckel sein Renault/Nissan-Autohaus am Höherweg in Düsseldorf.[16] 2021 wurde die Autozentrum P&A GmbH in Preckel Automobile GmbH umfirmiert,[17] und im Herbst des Jahres wurde Preckel Vertragspartner der chinesischen Automarke Maxus,[3] deren deutschlandweit ersten Ausstellungsraum (Showroom) Preckel 2022 in Krefeld eröffnete.[18]

Im Jahr 2023 zählte Preckel laut Auto Bild und dem Marktforschungsinstitut Statista zu den 1.000 besten Autohändlern in Deutschland.[19][20] Im November 2023 gab Preckel bekannt, den Vertrieb von Renault- und Dacia-Neufahrzeugen zum 31. Dezember desselben Jahres einzustellen, die Autohausgruppe übernimmt jedoch an den bisherigen Vertriebsstandorten weiterhin den Service für Renault- und Dacia-Fahrzeuge.[2]

Seit dem Geschäftsjahr 2024 ist Preckel Vertragshändler der asiatischen Marken MG Motors und Suzuki.[3]

Unternehmensstruktur Bearbeiten

Die Preckel Automobile GmbH ist neben ihrem Hauptsitz in Krefeld deutschlandweit an sieben weiteren Standorten vertreten. Im Geschäftsjahr 2021/2022 erzielte Preckel Automobile einen Umsatz von 155,4 Millionen Euro und beschäftigte 196 Mitarbeiter.[1]

Produkte und Dienstleistungen Bearbeiten

Preckel vertreibt elf verschiedene Pkw- und Nutzfahrzeugmarken im Umkreis von Düsseldorf und ist Servicepartner für die Marken Renault, Dacia, Lancia und Infiniti.[2][1][7]

Die Autohausgruppe bietet ihren Kunden den Umbau von Nutzfahrzeugen in Leichtbauweise an, wie die Verlängerung der Ladefläche, den Ausbau zum Kühlfahrzeug sowie Sonderbeschichtungen für den Transport frischer Lebensmitteln oder Blumen.[7]

Nachhaltigkeit Bearbeiten

Im November 2023 gab Preckel eine Kooperation mit der E-Autovermietung Nextmove bekannt, die eine Lieferung von 300 Maxus E-Transportern an Nextmove bis zum Jahr 2028 beinhaltet.[2][3] Darüber hinaus teilte Preckel mit, drei Millionen Euro in ein nachhaltiges Ver- und Entsorgungskonzept zu investieren, um den Strom- und Gasverbrauch durch den Einsatz von Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen und Hybridheizungen zu reduzieren.[2]

Im Januar 2024 wurden schließlich alle Standorte von Preckel mit Photovoltaikanlagen ausgestattet.[3]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e Preckel Automobile GmbH, Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 1.9.2021 bis zum 31.08 2022, veröffentlicht im Bundesanzeiger am 13. September 2023
  2. a b c d e Andreas Wehner: Preckel steigt aus dem Renault-Vertrieb aus. In: kfz-Betrieb. 15. November 2023, abgerufen am 7. März 2024.
  3. a b c d e Christoph Baeuchle: Autohausgruppe Preckel schließt die Lücken. In: Automobilwoche. 24. Januar 2024, abgerufen am 7. März 2024.
  4. Die TOP 100 Händlergruppen in Deutschland 2016. (Memento vom 4. September 2019 im Internet Archive) in: Autohaus, 25. April 2017, abgerufen am 10. Dezember 2018.
  5. Die TOP 100 Händlergruppen in Deutschland 2017. (Memento vom 11. Dezember 2018 im Internet Archive) in: Autohaus, 7. Juni 2018, abgerufen am 7. März 2024.
  6. a b Wolfhard Petzold: Neues Volkswagenzentrum: Autohäuser investieren im Krefelder Süden. In: Westdeutsche Zeitung. 18. Mai 2016, abgerufen am 6. März 2023.
  7. a b c Norbert Stirken: Preckel ist Premium-Partner für China-Autos. In: Rheinische Post. 15. Juni 2022, abgerufen am 7. März 2024.
  8. a b c Ehrliche Kommunikation. In: Flotte.de: Das Portal für betriebliche Mobilität. 6. Februar 2007, abgerufen am 6. März 2024.
  9. Elvira Minack: P & A-Autozentren: Abgestimmt auf die Marke – Krefelder Händlergruppe schuf in Düsseldorf Autohaus passend zum neuen Nissan-Image. In: kfz-betrieb. 1. Dezember 2005.
  10. Renault-minute-Service-Netz jetzt mit 100 Partnern. In: Automobilwoche. 14. Mai 2007, abgerufen am 10. März 2024.
  11. a b Sabine Kohleisen: Zeit für Veränderung. In: Automobilwoche. 12. Januar 2023.
  12. Zwölf Millionen Euro für Standort Nummer neun. In: Rheinische Post. 8. Mai 2004.
  13. Vielfalt bei Preckel. In Westdeutsche Zeitung. 13. Mai 2011.
  14. Aktuell. In: kfz-betrieb. 25. November 2010.
  15. Wolfhard Petzold: Neues Volkswagenzentrum: Autohäuser investieren im Krefelder Süden. In: Westdeutsche Zeitung. 18. Mai 2016, abgerufen am 11. März 2024.
  16. P&A-Preckel-Gruppe: BOB Automotive übernimmt Standort in Düsseldorf. In: Autohaus. 19. Dezember 2019, abgerufen am 7. März 2024.
  17. Gesellschaftsvertrag – Name: Preckel Automobile GmbH. In: North Data. 1. September 2021, abgerufen am 7. März 2024.
  18. E-Transportermarke Maxus. In: Die Welt. 14. Juni 2022, abgerufen am 7. März 2024.
  19. Deutschlands beste Autohändler 2023: Die Top-Autohäuser des Landes. In: Auto Bild. 28. Februar 2023, abgerufen am 9. März 2024.
  20. Deutschlands beste Autohändler 2023: Postleitzahlengebiet 4. In: Auto Bild. 3. März 2023, abgerufen am 9. März 2024.