Phenylsilan ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der siliciumorganischen Verbindungen. Es dient beispielsweise bei der Mukaiyama-Hydratisierung als Wasserstofflieferant.

Strukturformel
Strukturformel von Phenylsilan
Allgemeines
Name Phenylsilan
Andere Namen

Silylbenzol

Summenformel C6H8Si
Kurzbeschreibung

farblos, klar[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 694-53-1
EG-Nummer 211-772-5
ECHA-InfoCard 100.010.703
PubChem 12752
Wikidata Q3302000
Eigenschaften
Molare Masse 108,21 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig[1]

Dichte

0,877 g·cm−3 (25 °C)[1]

Schmelzpunkt

<–60 °C[2]

Siedepunkt

120 °C[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 225​‐​302​‐​315​‐​319​‐​332​‐​335
EUH: 014
P: 210​‐​301+312+330​‐​302+352​‐​304+340+312​‐​305+351+338[1]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Gewinnung und Darstellung Bearbeiten

Phenylsilan kann durch Hydrierung von Trichlorphenylsilan mit einem Reduktionsmittel, wie Lithiumaluminiumhydrid oder Lithiumhydrid gewonnen werden:[2]

 

Eigenschaften Bearbeiten

Physikalische Eigenschaften Bearbeiten

Phenylsilan ist mit dem Toluol strukturell verwandt und hat daher ähnliche physikalische Eigenschaften, wie Siedepunkt (Phenylsilan: 120 °C, Toluol: 111 °C) und Dichte (Phenylsilan: 0,877 g·cm−3, Toluol: 0,87 g·cm−3). Phenylsilan ist löslich in organischen Lösungsmitteln. Der Brechungsindex von Diphenylsilan liegt bei nD20=1,5125[2]

Chemische Eigenschaften Bearbeiten

Silane, wie Phenylsilan, sind im Wesentlichen stabil gegenüber Hydrolyse. In Gegenwart von sauren und basischen Katalysatoren, wie Triethylamin oder Kalilauge jedoch wird es unter Wasserstoffentwicklung zum Silantriol umgewandelt:[2]

 

Mit Alkoholen bilden sich die entsprechenden Alkoxylate. Auch hier bedarf es der Gegenwart von Katalysatoren, wie Alkalimetall-oxiden, Halogenwasserstoffen oder Metall-halogeniden:[2]

 

Durch Umsetzung mit Chlor, Brom und Iod entstehen die entsprechenden Halogenide, wobei durch niedrigere Temperaturen die Reaktionsgeschwindigkeit kontrolliert werden kann:[2]

 

Sicherheitshinweise Bearbeiten

Phenylsilan hat einen Flammpunkt von 8 °C[1].

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e f g h i Datenblatt Phenylsilane bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 10. November 2021 (PDF).
  2. a b c d e f Barry Arkles: Silanes. (pdf) Reprint from Kirk-Othmer Encyclopedia of Chemical Technology, Forth Edition, Volume 22, S. 38–69. In: Gelest. S. 44, abgerufen am 10. Dezember 2016 (englisch).