Pedro Lenz

Schweizer Schriftsteller

Pedro Lenz (* 8. März 1965 in Langenthal) ist ein Schweizer Schriftsteller, der meist in Mundart schreibt und vorträgt.

Pedro Lenz (2008)

Leben Bearbeiten

Pedro Lenz wuchs mit seinem Schweizer Vater und seiner spanischen Mutter zusammen mit zwei Geschwistern in Langenthal auf.[1] 1984 schloss er die Lehre als Maurer ab. Auf dem zweiten Bildungsweg absolvierte er die Eidgenössische Matura 1995. Anschliessend studierte er einige Semester spanische Literatur an der Universität Bern. Seit 2001 arbeitet er vollzeitlich als Schriftsteller.

Lenz schreibt Kolumnen für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften, von der NZZ bis zur WOZ. Als Autor ist er Mitglied des Bühnenprojekts «Hohe Stirnen» und der Spoken-Word-Gruppe Bern ist überall. Er hat Texte für verschiedene Theatergruppen und für das Schweizer Radio SRF verfasst. Er war 2007 bis zur Einstellung der Sendung Ende März 2021 Mitglied des Teams der Morgengeschichte von Radio SRF 1, wo er regelmässig um 8.40 Uhr zu hören war.[2] 2008 nahm er an den Klagenfurter Literaturtagen teil.

Er hat sich mehrfach zu aktuellen politischen Themen geäussert, so zum Beispiel als Präsident des Vereins Nein zum Sendeschluss gegen die Volksinitiative Ja zur Abschaffung der Radio- und Fernsehgebühren (No Billag).[3]

Pedro Lenz lebt in Olten und ist dort mit dem Journalisten Werner de Schepper Mitinhaber eines Restaurants.[4][5] An Silvester 2017 wurde er gemeinsam mit der Schauspielerin und Fernsehmoderatorin Rahel Grunder, Tochter des Politikers und Unternehmers Hans Grunder, Vater eines Sohnes.[6] Am 18. Oktober des darauf folgenden Jahres heiratete das Paar am 30. Geburtstag der Braut.[7] Es hat inzwischen zwei Kinder.[8]

Auszeichnungen Bearbeiten

  • Literaturpreis der Schweizerischen Arbeiterbildungszentrale, 1994
  • Literaturstipendium der Stadt Bern in Glasgow, 2005
  • Kleinkunstpreis «Goldener Biberfladen Appenzell», 2005
  • Kulturpreis der Stadt Langenthal, 2005
  • Literaturpreis des Kantons Bern für das literarische Gesamtschaffen im vergangenen Jahr, 2008
  • Literaturpreis des Kantons Bern für «Der Goalie bin ig», 2010
  • Kulturpreis vom Schweizerischen Gewerkschaftsbund SGB, 2010
  • Nomination für den Schweizer Buchpreis mit «Der Goalie bin ig», 2010
  • Schillerpreis für Literatur der Deutschen Schweiz für «Der Goalie bin ig», 2011
  • Literaturpreis des Kantons Bern 2011 für das Duo Hohe Stirnen mit Pedro Lenz und Patrik Neuhaus für ihr Programm «Tanze wie ne Schmätterling»
  • Gewinner diverser Poetry Slams
  • Die Romanverfilmung «Der Goalie bin ig» unter Regie von Sabine Boss und Mitwirkung von Lenz erhielt 2014 den Schweizer Filmpreis. Pedro Lenz erhielt gemeinsam mit Sabine Boss und Jasmine Hoch den Quartz für das beste Drehbuch des Jahres.
  • Preis für Literatur 2014 des Kantons Solothurn
  • Schweizer Kleinkunstpreis 2015 vom Bundesamt für Kultur
  • Jonathan-Swift-Preis 2023[9]

Werke Bearbeiten

Bücher Bearbeiten

Übersetzungen von «Der Goalie bin ig» Bearbeiten

  • In porta c’ero io! Übersetzt aus dem Berner Dialekt ins Italienische von Simona Sala. Gabriele Capelli Editore, Mendrisio 2011, ISBN 978-88-87469-91-2.
  • Der Keeper bin ich. Übersetzt aus dem Berner Dialekt ins Hochdeutsche von Raphael Urweider. Bilger, Zürich 2012, ISBN 978-3-03762-024-3.
  • Naw Much of a Talker. Übersetzt aus dem Berner Dialekt ins schottische Englisch von Donal McLaughlin. Freight Books, Glasgow 2013, ISBN 978-1-908754-22-6.
  • Čia aš varatarius. Iš šnekamosios Berno vokiečių kalbos vertė Markus Roduner ir Rimantas Kmita. Übersetzung ins Litauische. BaltArt-Verlag, Langenthal 2013. Reihe Šveicarijos literatūra BaltArt leidykloje. t. 1, ISBN 978-3-9523109-7-7.
  • Vārtsargs esmu es. Übersetzt von Ieva Sprog̓e ins Lettische. BaltArt-Verlag, Langenthal 2017, ISBN 978-3-95245591-3.
  • Faut quitter Schummertal. Übersetzt aus dem Berner Dialekt ins Französische von Daniel Rothenbühler und Nathalie Kehrli. Editions d’en bas, 2014, ISBN 978-2-8290-0471-1.
  • A portás én vagyok. [fordította: Adamik Lajos]. Übersetzung ins Ungarische. L’Harmattan Kiadó, Budapest 2014, ISBN 978-963-236-894-8.
  • De keeper ben ik. Übersetzt ins Niederländische von Jolanda Ammon. Em. Querido’s Uitgeverij, Amsterdam 2017, ISBN 978-9-02140376-2.
  • Вратарь – это я (Vratar' – ėto ja: roman v razgovornoj reči). Übersetzt ins Russische von Ruth Widmer und Timur Nevzorov. Kemerovo 2016, ISBN 978-5-9908276-3-9.[11]

Bühnenprojekte Bearbeiten

  • Hohe Stirnen mit Patrik Neuhaus (Piano, Akkordeon). Programme:
    • Miniaturen, 2001.
    • Teilwahrheiten, 2003.
    • Absecklen wenn es Zeit ist, 2006.
    • Tanze wie ne Schmätterling, 2009.
    • I bi meh aus eine – die bemerkenswerte Geschichte eines Emmentaler Siedlers, 2013.
  • Bern ist überall
  • Goalie-Tour. mit Christian Brantschen (Piano), musikalische Lesung des Romans Der Goalie bin ig, 2011/2012.
  • Duo Längs u Breits. mit Werner Aeschbacher (Akkordeon), Auftritt am Arosa Humor-Festival 2012.

Audio-CDs Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Pedro Lenz über seine Grosseltern. In: Grosseltern-Magazin. 03/2020, S. 3 ff., abgerufen am 19. Dezember 2020.
  2. Pedro Lenz, auf Radio SRF 1, abgerufen am 30. November 2016.
  3. Die Freiheit der anderen. SRG Deutschschweiz, 14. Dezember 2017, abgerufen am 19. Dezember 2017.
  4. Isabel Hempen: Im Zug findet er den Stoff für seine Geschichten: Pedro Lenz, der Weltenpendler. In: ot Oltner Tagblatt. 9. August 2017, abgerufen am 19. Dezember 2017.
  5. Katia Murmann: Der neue Roman des Oltner Autors Alex Capus ist Bestseller. In: Blick. 28. August 2016, abgerufen am 8. März 2019.
  6. Ramona Hirt: Warum Pedro Lenz seinen Sohn am Boden wickelt. In: Schweizer Illustrierte. 16. Oktober 2018, abgerufen am 8. März 2019.
  7. Werner De Schepper: Pedro Lenz hat seine Rahel Grunder geheiratet! In: Schweizer Illustrierte. 26. Oktober 2018, abgerufen am 8. März 2019.
  8. Werner De Schepper: Pedro Lenz ist zum zweiten Mal Vater geworden. In: Schweizer Illustrierte. 2. Juli 2020, abgerufen am 19. Dezember 2020.
  9. Preis für komische Literatur - Schriftsteller Pedro Lenz gewinnt Jonathan-Swift-Preis. In: srf.ch. 31. August 2023, abgerufen am 31. August 2023.
  10. Esther Schneider: «Primitivo» von Pedro Lenz. Buchbesprechung in der Sendung 52 beste Bücher des Schweizer Radios (8. November 2020).
  11. Übersetzung: Vratar' - ėto ja : roman v razgovornoj reči