Pützborn ist ein Stadtteil (Ortsbezirk) von Daun in der zentralen Vulkaneifel im Landkreis Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz.

Pützborn
Stadt Daun
Koordinaten: 50° 12′ N, 6° 49′ OKoordinaten: 50° 11′ 32″ N, 6° 48′ 40″ O
Höhe: 391 m ü. NHN
Einwohner: 1129
Eingemeindung: 7. Juni 1969
Postleitzahl: 54550
Vorwahl: 06592
Pützborn (Rheinland-Pfalz)
Pützborn (Rheinland-Pfalz)

Lage von Pützborn in Rheinland-Pfalz

Filialkirche St. Hubertus (Westseite)
Filialkirche St. Hubertus (Westseite)

Geographie Bearbeiten

Der Ort liegt im Pützbachtal. In Pützborn kreuzt die Bundesstraße 257 den Pützbach, und die Landesstraße L 28 zweigt von ihr in Richtung Neunkirchen ab.

Die Nachbarorte von Pützborn sind im Nordwesten Neunkirchen, im Osten die unmittelbar angrenzende Kernstadt von Daun, im Südosten Gemünden mit der Mündung des Pützbachs in die Lieser und im Südwesten Oberstadtfeld.

Zum Ortsbezirk Pützborn gehört auch der Wohnplatz Hirsch- und Saupark.[1]

Geschichte Bearbeiten

Pützborn wurde im Jahr 1220 als Pützbair erstmals urkundlich erwähnt. Spätere Schreibweisen waren Buczvure (1344), Betzborn (1389), Putzbair (1489), Botzbur (1544) und Putzbor (1562). Zunächst im Besitz der Grafen von Vianden, teilten sich in den kommenden Jahrhunderten wechselnde Herrschaften den Ort.[2]

Im Jahr 1794 wurde das Linke Rheinufer im ersten Koalitionskrieg von französischen Revolutionstruppen besetzt. Von 1798 bis 1814 gehörte Pützborn zum Saardepartement.

Auf dem Wiener Kongress (1815) kam die Region an das Königreich Preußen, Pützborn wurde 1816 dem neu errichteten Kreis Daun im Regierungsbezirk Trier zugeordnet und von der Bürgermeisterei Daun verwaltet.

Nachdem das Dorf bereits 1796 fast völlig abgebrannt war, wurde es in den Jahren 1853 und 1880 erneut zu großen Teilen ein Raub der Flammen.[2]

Am 7. Juni 1969 wurde Pützborn mit seinerzeit 223 Einwohnern in die Stadt Daun eingemeindet.[3]

Aufgrund der günstigen Lage stieg die Einwohnerzahl in den letzten Jahrzehnten erheblich, und auch gewerbliche Unternehmen siedelten sich an.[4]

Politik Bearbeiten

Der Stadtteil Pützborn ist gemäß Hauptsatzung einer von acht Ortsbezirken der Stadt Daun. Die Grenzen des Bezirks entsprechen denen der Gemarkung. Er wird politisch von einem Ortsbeirat sowie einem Ortsvorsteher vertreten.[5]

Der Ortsbeirat von Pützborn besteht aus sieben Mitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsvorsteher als Vorsitzendem.[6]

Johann Strunk wurde 2014 Ortsvorsteher von Pützborn.[7] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 89,43 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[8]

Strunks Vorgänger Friedhelm Haep hatte das Amt seit 1999 ausgeübt, war 2014 aber nicht erneut angetreten.[7][9]

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

In der Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz (Stand: 2020) sind folgende Kulturdenkmäler genannt:[10]

  • Katholische Filialkirche St. Hubertus: vierachsiger Saalbau (1788), Rehwinkel 2
  • Wohnteil eines Fachwerk-Quereinhauses: teilweise massiv oder verkleidet, wohl aus dem 17. oder 18. Jahrhundert, Rehwinkel 10

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Gemünden

Der „Wild- & Erlebnispark Daun“ ist ein etwa 220 Hektar großes Wald- und Wiesengelände in der Gemarkung Pützborn. Eine acht Kilometer lange Autowanderstraße mit Aussteigemöglichkeiten zur Tierbeobachtung führt durch den Park.[11]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Pützborn (Daun) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 107 (PDF; 3,3 MB).
  2. a b Alois Mayer: Geschichte. Daun-Pützborn, abgerufen am 22. Oktober 2020.
  3. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 174 (PDF; 2,6 MB).  Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
  4. Pützborn stellt sich vor. Daun-Pützborn, abgerufen am 22. Oktober 2020.
  5. Hauptsatzung. (PDF) § 2. Stadt Daun, 1. Oktober 2001, abgerufen am 22. Oktober 2020.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2019 Pützborn. Abgerufen am 22. Oktober 2020.
  7. a b Konkurrenz nur für den Weiersbacher Ortsvorsteher. Nur Friedhelm Haep macht nicht mehr weiter. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 9. April 2014, abgerufen am 22. Oktober 2020 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 22. Oktober 2020 (siehe Daun, Verbandsgemeinde, 44. Ergebniszeile).
  9. Daun/Gerolstein: „Stühlerücken“ bei den Ortsvorstehern. Erst in der Stichwahl setzte sich Haep durch. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 7. Mai 2004, abgerufen am 22. Oktober 2020 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  10. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Vulkaneifel. Mainz 2021[Version 2023 liegt vor.], S. 10 (PDF; 4,6 MB).
  11. Wild- & Erlebnispark Daun. Daun-Pützborn, abgerufen am 22. Oktober 2020.