Orvieto (Wein)

italienischer Weißwein

Der Orvieto DOC ist ein italienischer Weißwein, der in den Provinzen Terni (Region Umbrien) und Viterbo (Region Latium) angebaut wird. Seit 1971 besitzen die Weine den Status einer Denominazione di origine controllata, kurz DOC, die zuletzt am 7. März 2014 aktualisiert wurde.[1] Es ist daher eines der wenigen Weinanbaugebiete in Italien, deren Denomination sich über zwei Regionen erstreckt.

Rebflächen um Orvieto

Der Orvieto DOC ist ein beliebter Weißwein, der in den Geschmacksrichtungen trocken, halbtrocken, lieblich und süß angeboten wird. Weiterhin werden die Weintypen „Spätlese“ (‚vendemmia tardiva‘), „Superiore“ und Beerenauslese (‚muffa nobile‘ dt. Edelfäule) angeboten. Der Wein genießt schon lange einen hervorragenden Ruf. Papst Gregor XVI. ordnete beispielsweise in seinem Testament an, nach seinem Tod vor seiner Beisetzung mit Orvieto-Wein gewaschen zu werden. Der Weißwein mit der Bezeichnung Orvieto Classico kommt aus dem Kerngebiet der Region mit der nachweislich höchsten potenziellen Qualität.

Die Weinanbauzone ist begrenzt auf:[1]

Erzeugung

Bearbeiten

Die zugelassenen Rebsorten sind: mindestens 60 % Trebbiano Toscano (lokal auch „Procanico“ genannt) und Grechetto zu gleichen Teilen. Höchstens 40 % andere analoge Rebsorten, die für den Anbau in der Region Umbrien oder für die Provinz Viterbo zugelassen sind, dürfen zugesetzt werden.[1]

Im Jahr 2017 wurden 75.229 Hektoliter DOC-Wein erzeugt (Produktionszahlen aus Umbrien und Latium zusammengefasst).[2]

Beschreibung

Bearbeiten

Laut Denomination: (Auszug)[1]

  • Farbe: mehr oder weniger intensives strohgelb
  • Geruch: zart und angenehm
  • Geschmack: trocken mit einem leicht bitteren Nachgeschmack; oder halbtrocken oder lieblich oder süß, fein, zart
  • Alkoholgehalt: mindestens 11,5 Vol.-%, für „Superiore“ mind. 12,0 Vol.-%
  • Säuregehalt: mind. 4,5 g/l
  • Trockenextrakt: mind. 14,0 g/l

Literatur

Bearbeiten
  • Jancis Robinson: Das Oxford Weinlexikon. 3. überarbeitete Ausgabe, 1. Auflage. Gräfe und Unzer Verlag, München 2007, ISBN 978-3-8338-0691-9.
  • Burton Anderson: Italiens Weine 2004/05. Hallwag, Gräfe und Unzer, München 2004, ISBN 3-7742-6365-5.
  • Valeria Camaschella (Hrsg.): Lexikon der italienischen Weine – Sämtliche DOCG- & DOC-Weine. Hallwag, Gräfe und Unzer, München 2002, ISBN 3-7742-0756-9, S. 209.
  • Steffen Maus: Italiens Weinwelten – Wein, Vino, Wine. Gebrüder Kornmayer, 2013, ISBN 978-3-942051-18-7.

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b c d Disciplinare di Produzione della Denominazione di Origine Controllata (Produktionsvorschriften und Beschreibung). (PDF) In: ismeamercati.it. 7. März 2014, abgerufen am 26. Juni 2018 (italienisch).
  2. Weinbau in Zahlen 2018. (PDF) In: V.Q.P.R.D. d’Italia 2018. federdoc.com, abgerufen am 4. Juni 2019 (italienisch).