Oktisi (mazedonisch und albanisch definit; kyrillisch Октиси; alb. indefinit Oktis) ist ein Dorf in der Opština Struga (alb. Komuna e Strugës) im Südwesten Nordmazedoniens.

Oktisi
Октиси
Oktisi/Oktis

Blick auf das Dorf und dahinter die Struga-Ebene und der Ohridsee (2018)
Oktisi führt kein Wappen
Oktisi führt kein Wappen
Oktisi (Nordmazedonien)
Oktisi (Nordmazedonien)
Basisdaten
Staat: Nordmazedonien Nordmazedonien
Region: Südwesten
Gemeinde: Struga
Koordinaten: 41° 14′ N, 20° 36′ OKoordinaten: 41° 13′ 59″ N, 20° 36′ 29″ O
Höhe: 800 m. i. J.
Einwohner: 1.925 (2021[1])
Telefonvorwahl: (+389) 046
Postleitzahl: 6339
Kfz-Kennzeichen: SU

Geographie Bearbeiten

Oktisi liegt am Ostfuß des Jablanica-Gebirges auf rund 800 Höhenmeter und etwa 10 km nordwestlich der Gemeindehauptstadt Struga. Nachbardörfer sind im Westen in den Bergen Gorna Belica, im Nordwesten Vevčani, im Nordosten Velešta, im Südosten Dolna Belica und im Süden Višni.

Bevölkerung Bearbeiten

Mit 1.925 Einwohnern (Volkszählung 2021) zählt Oktisi zu den größeren Dörfern in der Gemeinde von Struga. Davon bezeichneten sich 762 als Türken, 409 als Mazedonier und 241 als Albaner. 513 gehörten zudem anderen Ethnien an, darunter wohl viele Torbeschen.

Die Torbeschen, Türken und Albaner zählen sich mehrheitlich zum sunnitischen Islam. Eine Minderheit bilden die christlich-orthodoxen Mazedonier.

Zu den Gotteshäusern zählen die zwei sunnitische Moscheen: die Untere Moschee im nordöstlichen und die Obere Moschee im nordwestlichen Dorfteil. Weiter gehören die Nikolaus von Myra und die Athanasius dem Große geweihte christlich-orthodoxe Kirche zum Dorfbild.

Geschichte Bearbeiten

 
Ausschnitt des Mosaiks im Baptisterium (2009)

Auf dem Grund der mazedonisch-orthodoxen St. Nikolauskirche (maz. Crkva Sv. Nikola Црква Св. Никола) fand 1927 eine Gruppe von Archäologen eine frühchristliche Basilika. Sie war dreischiffig, hatte einen Narthex vorgebaut und beinhaltete auch ein Baptisterium, wo bis vor kurzem auf dem Boden Teile eines Mosaiks zu sehen waren. 2012 wurden sie ins Gebrüder-Miladinovi-Museum nach Struga gebracht. Dargestellt sind Hirsche, Pferde, Kantharosen, Blumen, Bäume und geometrische Ornamente. Die Bauzeit der Basilika war zwischen dem 4. und 5. Jahrhundert n. Chr.[2]

Kultur und Sport Bearbeiten

Der Kultur-Humanitärer Verein Oktisi 09 (KHD Oktisi 09) wurde Anfang 2009 im schweizerischen Rorschach gegründet. Der Verein wird von der einheimischen Diaspora mehrheitlich finanziert. Durch diese Spenden konnten im Dorf viele Projekte realisiert werden, wie das Aufstellen von Verkehrsschildern, die Herausgabe der Dorfzeitung Oktiski Glas (mazedonisch: „Stimme von Oktisi“) einmal jährlich und der Bau von Kinderspielplätzen. Zudem schickte der Verein ca. 120 Krankenhausbetten, Kommoden, Esstische und chirurgische Instrumente durch die Spende der Kantonsspitäler von St. Gallen, Rorschach und Frauenfeld den Spitälern von Struga und den umliegenden Ambulanzen.[3]

Im Herbst 2009 wurde mit Hilfe des Kultur-Humanitären Verein Oktisi 09 ein Fußballklub im Ausland (Schweiz) durch die örtliche Diaspora gegründet. Der Verein spielt in der 4. Liga des Landes.

Verkehr Bearbeiten

Das Dorf liegt vier Kilometer abseits der Nationalstraße Struga-Debar und etwa 18 km vom internationalen Flughafen Ohrid entfernt. Bis zur albanischen Grenze bei Qafë Thana sind es 25 km und bis zur griechischen Grenze bei Dolno Dupeni sind es 90 km. Zur Hauptstadt Skopje beträgt die Straßenentfernung 190 km.

Persönlichkeiten Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Oktisi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Apostol Simovski, Tatjana Gjorgjievska: Total resident population of the Republic of North Macedonia by ethnic affiliation, by settlement, Census 2021. In: makstat.stat.gov.mk. State Statistical Office, 2022, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Januar 2023; abgerufen am 29. Januar 2023 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/makstat.stat.gov.mk
  2. Oktisi Travel Guide. In: Virtualtourist.com. 26. September 2012, abgerufen am 20. November 2013 (englisch).
  3. Kultur-Humanitärer Verein Oktisi09. Abgerufen am 20. November 2013.