Ochaby (deutsch Ochab[1]), eigentlich Ochaby Wielkie (deutsch Groß Ochab[1]) und Ochaby Małe (deutsch Klein Ochab[1]), sind zwei Ortschaften mit gemeinsamen Schulzenamt der Gemeinde Skoczów im Powiat Cieszyński der Woiwodschaft Schlesien in Polen.

Ochaby
Ochaby (Polen)
Ochaby (Polen)
Ochaby
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Schlesien
Powiat: Cieszyn
Gmina: Skoczów
Fläche: 13,18 km²
Geographische Lage: 49° 50′ N, 18° 46′ OKoordinaten: 49° 50′ 29″ N, 18° 46′ 7″ O
Einwohner: 2016 (2008)
Postleitzahl: 43-430
Telefonvorwahl: (+48) 33
Kfz-Kennzeichen: SCI



Katholische Kirche
Gestüt

Der Ort ist bekannt für sein Gestüt.

Geographie Bearbeiten

Ochaby liegt im Auschwitzer Becken (Kotlina Oświęcimska),[2] an der Weichsel etwa 20 km westlich von Bielsko-Biała und 50 km südlich von Katowice im Powiat (Kreis) Cieszyn.

Die Dörfer haben eine Fläche von 1318 ha.[3]

Nachbarorte sind Drogomyśl im Norden, Kiczyce im Osten, Wiślica und Simoradz im Süden, Dębowiec im Südwesten und Pruchna im Nordwesten.

Geschichte Bearbeiten

Das Dorf liegt im Olsagebiet (auch Teschener Schlesien, polnisch Śląsk Cieszyński).

Der Ort wurde um 1305 im Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis (Zehntregister des Bistums Breslau) erstmals urkundlich als „Item in Ochabe debent esse viginti mansi“ erwähnt.[4][5][6] Der Name, ursprünglich Ochabce, stammt aus dem altpolnischen Wort ochab und bedeutet Sumpf, Morast.[1]

Politisch gehörte das Dorf ursprünglich zum Herzogtum Teschen, dies bestand ab 1290 in der Zeit des polnischen Partikularismus. Seit 1327 bestand die Lehnsherrschaft des Königreichs Böhmen und seit 1526 gehörte es zur Habsburgermonarchie. Im 16. und 17. Jahrhundert gehörte das Dorf dem Adelsgeschlecht Pelhřim von Třánkovice (Pelchrzim).

Die Pfarrei Ochabn im Dekanat Teschen wurde im Peterspfennigregister des Jahres 1447 erwähnt.[7] Nach 1540 erfolgte unter Wenzel III. Adam die Reformation und die Kirche wurde von Lutheranern übernommen. Eine Sonderkommission gab sie am 15. April 1654 an die Katholiken zurück.[8]

Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete er ab 1850 eine Gemeinde in Österreichisch-Schlesien, Bezirk Bielitz und Gerichtsbezirk Schwarzwasser.

1920, nach dem Zusammenbruch der k.u.k. Monarchie und dem Ende des Polnisch-Tschechoslowakischen Grenzkriegs kam Ochaby zu Polen. Es gehörte danach zu der autonomen Woiwodschaft Schlesien (Powiat Bielski, seit 1924 Powiat Cieszyński). Unterbrochen wurde dies nur durch die Besetzung Polens durch die Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Es gehörte dann zum Landkreis Teschen im Regierungsbezirk Kattowitz in der Provinz Schlesien (seit 1941 Provinz Oberschlesien).

Von 1975 bis 1998 gehörte Ochaby zur Woiwodschaft Bielsko-Biała.[9]

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

In den Jahren 1880 bis 1910 hatte das Dorf etwa 1100 Einwohner, es waren überwiegend polnischsprachige (zwischen 99,9 % in 1880 und 93,3 % in 1910) und 6,7 % deutschsprachige (1910). Im Jahre 1910 waren 64,8 % römisch-katholisch, 34,6 % evangelisch, 7 Einwohner waren Juden.[10][11]

Verkehr Bearbeiten

Durch Ochaby verläuft die Staatsstraße DK 81, die Katowice mit Skoczów verbindet.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Ochaby – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Robert Mrózek: Nazwy miejscowe dawnego Śląska Cieszyńskiego. Uniwersytet Śląski w Katowicach, 1984, ISSN 0208-6336, S. 129 (polnisch).
  2. Marcin Żerański: Śląsk Cieszyński od Bielska-Białej do Ostrawy. Przewodnik turystyczny. Pracownia na Pastwiskach, Cieszyn 2012, ISBN 978-83-933109-3-7, S. 264 (polnisch).
  3. UM w Skoczowie: Statut Sołectwa Ochaby. In: www.skoczow.bip.info.pl. 6. Oktober 2008, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 7. Dezember 2010 (polnisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.skoczow.bip.info.pl (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. Idzi Panic: Śląsk Cieszyński w średniowieczu (do 1528). Starostwo Powiatowe w Cieszynie, Cieszyn 2010, ISBN 978-83-926929-3-5, S. 297–299 (polnisch).
  5. Wilhelm Schulte: Codex Diplomaticus Silesiae T.14 Liber Fundationis Episcopatus Vratislaviensis. Breslau 1889, ISBN 978-83-926929-3-5, S. 110–112 (online).
  6. Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis. Abgerufen am 24. August 2014 (Latein).
  7. Registrum denarii sancti Petri in archidiaconatu Opoliensi sub anno domini MCCCCXLVII per dominum Nicolaum Wolff decretorum doctorem, archidiaconum Opoliensem, ex commissione reverendi in Christo patris ac domini Conradi episcopi Wratislaviensis, sedis apostolice collectoris, collecti. In: Zeitschrift des Vereins für Geschichte und Alterthum Schlesiens. 27. Jahrgang. H. Markgraf, Breslau 1893, S. 361–372 (org.pl [abgerufen am 21. Juli 2014]).
  8. Jan Broda: Z historii Kościoła ewangelickiego na Śląsku Cieszyńskim. Dom Wydawniczy i Księgarski „Didache”, Katowice 1992, ISBN 83-8557200-7, Materiały do dziejów Kościoła ewangelickiego w Księstwie Cieszyńskim i Państwie Pszczyńskim w XVI i XVII wieku, S. 259–260 (polnisch).
  9. Dz.U. 1975 nr 17 poz. 92 (polnisch) (PDF-Datei; 783 kB)
  10. Kazimierz Piątkowski: Stosunki narodowościowe w Księstwie Cieszyńskiem. Macierz Szkolna Księstwa Cieszyńskiego, Cieszyn 1918, S. 263, 281 (polnisch, opole.pl).
  11. Ludwig Patryn (ed): Die Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910 in Schlesien. Troppau 1912.