Awkwafina

US-amerikanische Rapperin, Moderatorin und Schauspielerin
(Weitergeleitet von Nora Lum)

Awkwafina (IPA ˌɔːkwəˈfiːnə, eigentlich Nora Lum; * 2. Juni 1988)[1] ist eine US-amerikanische Rapperin, Moderatorin und Schauspielerin.[2][3] Für die Hauptrolle im Film The Farewell wurde sie 2020 mit dem Golden Globe Award ausgezeichnet.

Awkwafina (2018)

Leben Bearbeiten

Nora Lum ist das Kind eines sinoamerikanischen Vaters und einer südkoreanischen Mutter.[4][5] Sie wuchs im Stadtteil Forest Hills, Queens, in New York City auf. Ihr Großvater eröffnete in den 1940er Jahren als chinesischer Einwanderer ein kantonesisches Restaurant in Flushing, Queens.[6] Lums Mutter starb, als sie vier Jahre alt war und sie wurde von ihrer Großmutter aufgezogen.[7]

In ihrer Schulzeit spielte sie klassische Musik und Jazz auf der Trompete.[8] Mit 16 Jahren nahm sie den Künstlernamen Awkwafina an.[9] Lum studierte im Hauptfach Journalismus und Frauenforschung an der University at Albany. Von 2006 bis 2008 studierte sie Hochchinesisch an der Universität für Sprache und Kultur in Peking. Sie absolvierte Praktika in den New Yorker Tageszeitungen Gotham Gazette und Times Union.[10] Zu ihrer Arbeit inspirierten sie Charles Bukowski, Anaïs Nin, Joan Didion, Tom Waits und Chet Baker.[11]

Ende Juni 2020 wurde Awkwafina ein Mitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences.[12]

Karriere Bearbeiten

Musikerin Bearbeiten

Im Alter von 13 Jahren begann Lum zu rappen.[13] Im Jahr 2012 erlangte sie Popularität mit dem Lied My Vag, den sie als Antwort auf Mickey Avalons Song My Dick schrieb, das entsprechende YouTube-Video erreichte bis Oktober 2020 über 5,8 Millionen Klicks.[14] Ihr erstes Soloalbum, Yellow Ranger, veröffentlichte sie am 11. Februar 2014. Es enthält einige ihrer bereits auf YouTube veröffentlichten Singles, wie die Lieder Yellow Ranger, Queef und NYC Bitche$.

Sie nahm am Festival Supreme von Tenacious D am 25. Oktober 2014 teil.[15] 2016 veröffentlichte sie gemeinsam mit Margaret Cho das Lied Green Tea, das Klischees über Asiatinnen behandelt.[16]

Im Juni 2018 veröffentlichte Lum die EP In Fina We Trust.[17][18]

Schauspielerin Bearbeiten

Filme Bearbeiten

2016 spielte Lum eine Nebenrolle in Bad Neighbors 2 und die Hauptrolle in der Indie-Komödie Dude.[19] Im selben Jahr sprach sie eine Rolle in der Animations­komödie Störche – Abenteuer im Anflug.

2017 spielte Lum in dem Film Crazy Rich von Warner Bros. die Figur der Peik Lin.

2018 war sie eine der acht titelgebenden Darstellerinnen im Ocean’s-Ableger Ocean’s 8.

Im April 2018 wurde bekannt, dass sie Teil der Besetzung des Sci-Fi-Thriller Paradise Hills[20] ist, dem Spielfilmdebüt von Alice Waddington, in dem auch Emma Roberts, Eiza González, Milla Jovovich und Danielle Macdonald spielen[21] und der am 26. Januar 2019 auf dem Sundance Film Festival seine Premiere feierte.[22] Nur einen Tag früher hatte ein anderer Film mit Awkwafina in der Hauptrolle Premiere, ebenfalls in Sundance: The Farewell von Lulu Wang.[23] Darin verkörperte sie die Rolle der Billi Wang. Für ihre Darstellung wurde sie unter anderem mit einem Golden Globe Award in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin – Komödie oder Musical ausgezeichnet.

In der Realverfilmung Arielle, die Meerjungfrau sprach Lum 2023 die Basstölpel Scuttle und sang das Lied The Scuttlebutt.[24][25] Im selben Jahr übernahm sie die Sprechrolle des Vogels Chump aus Raus aus dem Teich.[26]

Fernseh- und Webserien Bearbeiten

2014 wurde Lum in die Besetzung der dritten Staffel von Girl Code aufgenommen.[27]

Lum war Moderatorin der selbstproduzierten Kurzwebserie Tawk, die bei den Webby Awards 2016 geehrt wurde und für den Streamy Award 2016 in der Kategorie „News and Culture“ nominiert wurde.

Sie spielte eine sporadisch wiederkehrend Rolle in der Hulu-Serie Future Man, die im November 2017 zum ersten Mal ausgestrahlt wurde.[28]

Autorin Bearbeiten

Im Verlag Potter Style, einem Tochterverlag von Penguin Random House, veröffentlichte Lum 2015 ihren eigenen Reiseführer für New York City, mit dem Titel Awkwafina’s NYC.[29]

Ehrungen Bearbeiten

Die Webseite Kore Asian Media wählte sie zum „Female Breakout“ des Jahres 2017.[30]

Engagement Bearbeiten

Lum unterstützt Time’s Up, eine von Hollywood-Prominenten initiierte Kampagne gegen sexuelle Belästigung. Weiterhin setzt sie sich für mehr Regisseurinnen in der Filmbranche und gegen die Klischees über asiatische Frauen in den Medien ein. Rollen, die von ihr verlangen, mit asiatischem Akzent zu sprechen, lehnt sie daher ab.[31]

Diskografie Bearbeiten

  • 2014: Yellow Ranger (Album)
  • 2018: In Fina We Trust (Album)

Filmografie Bearbeiten

Darstellerische Auszeichnungen (Auswahl) Bearbeiten

British Academy Film Award

Critics’ Choice Movie Award

Golden Globe Award

Gotham Award

Satellite Award

Porträts Bearbeiten

Lum wurde in der Dokumentation Bad Rap neben anderen aufstrebenden asiatisch-amerikanischen Rappern wie Dumbfoundead, Rekstizzy und Lyricks porträtiert.[32]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Awkwafina – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Awkwafina Artist Biography. Allmusic; (englisch).
  2. Creator / Awkwafina. In: tvtropes.org. Abgerufen am 20. April 2024 (englisch).
  3. Awkwafina: American rapper. In: cofactor.io. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 20. April 2024 (englisch).@1@2Vorlage:Toter Link/cofactor.io (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  4. Nora Lum – Immigration Paper. (PDF; 336 kB) University at Albany, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 20. April 2024 (englisch).
  5. Traci Lee: How Nora Lum Became Rapper Awkwafina Instead of A Meat Inspector. In: nbcnews.com. NBC Universal, 26. August 2014, abgerufen am 26. August 2014 (englisch).
  6. 5 Things to Know About ‘Ocean’s Eight’' Star Awkwafina. In: US Magazine. 25. Februar 2017, abgerufen am 3. April 2018 (englisch).
  7. September Cover Story: Awkwafina Establishing Her Presence. KoreAm Journal, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Juli 2015; abgerufen am 1. Mai 2016 (englisch).
  8. Jean Trinh: Meet Awkwafina: an Asian Female Rapper on Vaginas, Tackling Racism & More. Newsweek/Daily Beast Company LLC, 14. März 2013, abgerufen am 24. April 2013 (englisch).
    Awkwafina. In: albany.edu. University of Albany, New York State Writers Institute, abgerufen am 29. Dezember 2017 (englisch).
  9. Awkwafina Won’t Let You Forget Her Name. In: The Ringer. Abgerufen am 3. April 2018 (englisch).
  10. Awkwafina, Actress & Musician. In: Into The Gloss. Abgerufen am 3. April 2018 (englisch).
  11. 13 Awkward Questions With Rapper Awkwafina. Mochi Mag, abgerufen am 3. April 2018 (englisch).
  12. Academy Invites 819 To Membership. In: oscars.org, 30. Juni 2020.
  13. Awkwafina Got Fired From Her Office Job After Writing a Song Called "My Vag". In: galoremag.com. 29. März 2017, abgerufen am 3. April 2018 (englisch).
  14. Awkwafina "My Vag" (Official Video). In: YouTube. 11. Oktober 2012, abgerufen am 7. August 2019.
  15. Jon Blistein: Tenacious D Combine Jokes and Jams for 2014 Festival Supreme Lineup. In: Rolling Stone. 27. Mai 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. Mai 2014; abgerufen am 30. Mai 2014 (englisch).
  16. Awkwafina x Margaret Cho – Green Tea. In: YouTube. Abgerufen am 27. Mai 2018.
  17. Jasmine Ting: Awkwafina Announces New EP, 'In Fina We Trust'. In: papermag.com. 2. Juni 2018, abgerufen am 7. August 2018 (englisch).
  18. Awkwafina – In Fina We Trust. In: Discogs. 2. Juni 2018, abgerufen am 7. August 2019 (englisch).
  19. Rapper Awkwafina Joins ‘Neighbors’ Sequel. In: NBC News. 16. September 2015, abgerufen am 14. März 2016 (englisch).
    Ross A. Lincoln: Indie Comedy ‘Dude’ Rounds Out Lead Cast With Trio Of Actresses. In: deadline.com. 19. November 2015, abgerufen am 14. März 2016 (englisch).
  20. Emma Roberts und Eiza González im Sci-Fi-Thriller "Paradise Hills". Abgerufen am 15. Januar 2019.
  21. Amanda N’Duka: Milla Jovovich & More Join Emma Roberts In ‘Paradise Hills’. In: Deadline. 2. April 2018, abgerufen am 3. April 2018 (englisch).
  22. 2019 Sundance Film Festival: 112 Features Announced. In: sundance.org. 28. November 2018, abgerufen am 15. Januar 2019 (englisch).
  23. Sundance Film Festival The Farewell by Lulu Wang. In: sundance.org. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. Juli 2019; abgerufen am 6. August 2019 (englisch).
  24. The Scuttlebutt. In: Genius.com. Abgerufen am 5. Januar 2024.
  25. Arielle, die Meerjungfrau Full Cast & Crew. In: IMDb. Abgerufen am 5. Januar 2024 (englisch).
  26. Raus aus dem Teich Full Cast & Crew. In: IMDb. Abgerufen am 5. Januar 2024 (englisch).
  27. Alex Stedman: Q&A: ‘Girl Code’ Creator Ryan Ling on Season 3, Social Media and New Comedians. In: Variety. 1. Oktober 2014, abgerufen am 27. Mai 2018 (englisch).
  28. Hulu’s Future Man is fun but doesn’t level up: EW review. In: ew.com. Abgerufen am 20. November 2017 (englisch).
  29. Awkwafina’s Guide Book Shows the New York City You’ve Never Seen. In: NBC News. Abgerufen am 20. April 2024 (englisch).
  30. Mary Grace Costa: Unforgettable Female Breakout of the Year: Awkwafina. In: kore.am. Kore Asian Media, 16. November 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. April 2018; abgerufen am 3. April 2018 (englisch).
  31. Linda Yang: Rapper and Actress Awkwafina on Being a Rare Asian-American in Hollywood. In: broadly.vice.com. 26. Mai 2017, abgerufen am 3. April 2018 (englisch).
  32. Zach Frydenlund: Premiere: Watch a Sneak Peek of the “Bad Rap” Documentary. 24. Mai 2014, abgerufen am 20. April 2024 (englisch).
    재키 조 제작 영화 '배드 랩'…다큐로 보는 한인 힙합 뮤지션들의 삶 (LA중앙일보) 랩퍼 4인 활동과 고민에 초점 장편 완성 위한 후원 기다려. deutsch Jackie Joes Film 'Bad Rap' – Das Leben koreanischer Hip-Hop-Musiker in Dokumentationen. In: Korea Daily. LA Joongang Daily, 23. Mai 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. Mai 2014; abgerufen am 20. April 2024 (koreanisch).