Nieps ist ein Ortsteil der Gemeinde Rohrberg der Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Nieps
Gemeinde Rohrberg
Koordinaten: 52° 42′ N, 10° 59′ OKoordinaten: 52° 41′ 42″ N, 10° 58′ 55″ O
Höhe: 52 m ü. NHN
Einwohner: 51 (31. Dez. 2023)[1]
Postleitzahl: 38489
Vorwahl: 039007
Nieps (Sachsen-Anhalt)
Nieps (Sachsen-Anhalt)

Lage von Nieps in Sachsen-Anhalt

Geographie Bearbeiten

Das Dorf Nieps liegt vier Kilometer südwestlich von Rohrberg und 21 Kilometer südwestlich der Kreisstadt Salzwedel in der Altmark an der Hartau, einem Nebenfluss der Jeetze.[2]

Nachbarorte sind Lüdelsen im Südwesten, Stöckheim im Nordosten und Ahlum im Osten.[2]

Geschichte Bearbeiten

Entstehung Bearbeiten

Das heutige Dorf Nieps ist entstanden aus dem Forsthaus Nieps im Gut Ahlum.

Der Vorgänger des Gutes Ahlum war das landtagsfähige Rittergut Ahlum, das anfangs im Dorfe Ahlum lag. 1824 wurden die Gebäude im Zuge der Flurneuordnung abgebrochen und zwei Kilometer westlich des Dorfes wieder aufgebaut.[3]

Forsthaus Nieps Bearbeiten

Das frühere Forsthaus Nieps, auch Försterei Nieps genannt, ist heute ein Wohnplatz names Forst am Forstweg im Lüdelsen.

Das Forsthaus Nieps ist auf der wüsten Feldmark eines früheren Dorfes entstanden, als die Gegend noch nicht bewaldet war.

Im Jahre 1335 wurden zwei Mühlen und ein Hof in villa et in Campis Nipitze erwähnt, die von dem Knesebeck hatten sie weiterverlehnt an Boning und Grieben.[4] Im Jahre 1420 wurde in nyptz ein Untertan des Klosters Diesdorf von den Magdeburgern verschleppt und beraubt.[5] Weitere Nennungen sind 1491 in dem dorppe to Yptze, 1693 Niepze und 1745 Nieptze.[6]

Johann Christoph Bekmann berichtet im Jahre 1753: ein Holz, der Nips geheissen, alwo vordem ein Dorf gleiches namens gestanden.[7]

1804 heißt es Vorwerk und Forsthaus Nieps im sogenannten Holze Nieps.[8]

Eingemeindungen/Umgliederungen Bearbeiten

Nieps gehörte ursprünglich zum Salzwedelischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Von 1807 bis 1813 lag es im Kanton Beetzendorf auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Nach weiteren Änderungen kam es 1816 in den Kreis Salzwedel, den späteren Landkreis Salzwedel im Regierungsbezirk Magdeburg in der Provinz Sachsen in Preußen.[6]

Am 17. Oktober 1928 wurde der landwirtschaftliche Teil des Gutsbezirks Ahlum, das Gut Ahlum, mit der Landgemeinde Ahlum vereinigt. Der forstwirtschaftliche Teil, der Forst Nieps (mit dem damaligen Forsthaus Nieps), wurde mit der Landgemeinde Lüdelsen vereinigt.[9]

Im Jahr 1957 wurde Nieps als Ortsteil von Stöckheim im amtlichen Ortsverzeichnis aufgeführt.[6] Ein Vergleich der Koordinaten des Ortsteils mit dem Messtischblatt von 1902[10] zeigt, dass das frühere Gut Ahlum dem Ortsteil Nieps entspricht. Am 1. April 1974 wurde die Gemeinde Stöckheim aus dem Kreis Klötze in die Gemeinde Ahlum eingemeindet.[11]

Durch den Zusammenschluss von Ahlum mit anderen Gemeinden am 1. Januar 2009 zur neuen Gemeinde Rohrberg kam Nieps als Ortsteil von Ahlum zu Rohrberg.

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Gutsbezirk/Gut/Vorwerk Bearbeiten

Jahr Einwohner
1798 11
1840 31
1871 34
1885 33
1895 34
1905 31
Jahr Einwohner
2015 [00]59[12]
2018 [00]59[12]
2020 [00]62[13]
2021 [00]59[13]
2022 [00]57[14]
2023 [0]51[1]

Forsthaus Bearbeiten

Jahr Einwohner
1789 6
1798 5
1801 6
1818 8
Jahr Einwohner
1871 04
1885 08
1895 13
1905 04

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1905:[6]

Religion Bearbeiten

Die evangelischen Christen aus Nieps gehören zur Kirchengemeinde Ahlum, die früher zur Pfarrei Ahlum gehörte,[15] diw heute betreut wird vom Pfarrbereich Beetzendorf im Kirchenkreis Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[16]

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Hartmut Bock, Silke Pieper, Ilona Sens: In Ahlen ist wenig tho halen. 900 Jahre Altmarkgemeinde Ahlum mit einem Beitrag von Wolfgang Meibeyer. Herausgegeben von den Museen des Altmarkkreises Salzwedel. In: Schriften zur Regionalgeschichte der Museen des Altmarkkreises Salzwedel. Band 10. Dr. Ziethen, Oschersleben 2012, ISBN 978-3-86289-039-2.
  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 9–13, 1588–1590, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 324, 2. Ahlum (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Anke Pelczarski: 65 Geburten und 190 Sterbefälle. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 17. Januar 2024, DNB 1047268213, S. 15.
  2. a b Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  3. Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 157 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  4. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 22. Berlin 1862, S. 129 (Digitalisat).
  5. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 2. Band 3. Berlin 1846, S. 339 (Digitalisat).
  6. a b c d Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 9–13, 1588–1590, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  7. Johann Christoph Becmann, Bernhard Ludwig Beckmann: Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg. Band 2, 5. Teil, 1. Buch. Berlin 1753, S. Sp. 91 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10936702~SZ%3D00497~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  8. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Berlin 1804, S. 382 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000737~SZ%3D410~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  9. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 232.
  10. Messtischblatt 1750: Brome. Reichsamt für Landesaufnahme, 1902, abgerufen am 31. Mai 2023.
  11. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 357, 362.
  12. a b Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf: Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6. Juni 2019.
  13. a b Anke Pelczarski: Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 15. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 17.
  14. Anke Pelczarski: Wenn die Männer das Sagen haben. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 14. Januar 2023, DNB 1047268213, S. 17.
  15. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 23 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  16. Pfarrbereich Beetzendorf. In: ekmd.de. Abgerufen am 31. Mai 2023.