Nicolas Mahler

österreichischer Comiczeichner

Nicolas Mahler (* 30. November 1969 in Wien) ist ein österreichischer Comiczeichner.

Nicolas Mahler (2014)

Leben und Werk

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Mahler wuchs in Wien auf. Nach der Matura bewarb er sich an Kunsthochschulen, wurde jedoch abgelehnt. Er begann daraufhin, für Zeitschriften und Zeitungen zu zeichnen.[1] Mahler zeichnet für österreichische, deutsche und Schweizer Zeitungen, Zeitschriften und Anthologien. In den letzten Jahren publizierte er über zwanzig Bücher, vor allem in Frankreich, Kanada und den USA. Seine Flaschko-Comics wurden als Trickfilme adaptiert und liefen auf verschiedenen Kurzfilm-Festivals in Europa. Sein Comic Kratochvil wurde als Marionettenstück in der Schweiz, in Österreich und Frankreich aufgeführt. Zusammen mit Rudi Klein und Heinz Wolf gründete er 2003 das Kabinett für Wort und Bild im Wiener MuseumsQuartier.

Mahler produzierte mehrere Literatur-Adaptionen in Comicform, darunter Alte Meister (nach dem gleichnamigen Roman von Thomas Bernhard), Alice in Sussex (basierend auf Alice im Wunderland) und Der Mann ohne Eigenschaften (nach dem gleichnamigen Roman von Robert Musil) sowie im Jahr 2020 Adaptionen der Romane Ulysses und Finnegans Wake von James Joyce. Neben seinen fiktionalen Geschichten veröffentlichte Mahler mit den Bänden Kunsttheorie versus Frau Goldgruber, Die Zumutungen der Moderne, Pornographie und Selbstmord sowie Franz Kafkas Nonstop Lachmaschine autobiographische Comics, in denen er seine Erlebnisse im Alltag und in der Comicszene verarbeitet.

2013 war er Jurymitglied der Auszeichnung Das außergewöhnliche Buch des Kinder- und Jugendprogramms des Internationalen Literaturfestivals Berlin.

Seit 2006 ist Mahler deutschen Lesern durch seine Veröffentlichungen im Satiremagazin Titanic bekannt. Von 2014 bis 2016 veröffentlichte er im Monatsmagazin Chrismon.[2] Nicolas Mahler lebt in Wien.

Mahlers Stil zeichnet sich durch einen extrem reduzierten Strich aus, mit dem er verschrobene Charaktere einfängt. In der Preisbegründung des Max-und-Moritz-Preises 2006 heißt es:

Die Figuren von Nicolas Mahler haben keine Augen, keine Ohren, keine Münder – aber sie haben zweifellos Charakter. Stets gelingt es Mahler, mit minimalistischen Zeichnungen und marginalem Humor seine wenigen Striche auf den Punkt zu bringen. Dabei pendelt er virtuos zwischen banal, absurd und kafkaesk.

Auszeichnungen

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Veröffentlichungen (Auswahl)

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Cartoon-Sammlungen

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Flaschko

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Illustrationen

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Literatur-Adaptionen

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Lyrik (mit Illustrationen)

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Szenario

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  • Molch. Luftschacht, Wien 2008 (Zeichner: Heinz Wolf).

Literatur

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  • Robin-M. Aust: »es ist ja auch eine Methode, alles zur Karikatur zu machen.« Nicolas Mahlers Literatur-Comics Alte Meister und Alice in Sussex nach Thomas Bernhard und H.C. Artmann, Würzburg 2016.
  • Robin-M. Aust: Grenzfälle und das Fallen von Grenzen. Poetologische Reflexionen in Nicolas Mahlers Formexperimenten. In: CLOSURE #5.5.
  • Daniela Kaufmann: Das kleine Schwarze. Wedekind, Mahler und die nackte Ikone einer Zeit. In: CLOSURE #5.5.
  • Sunghwa Kim: "Alles nichts als Karikatur". Nicolas Mahlers Bernhard-Adaption Alte Meister und die Anti-Mimesis-Kunst. In: CLOSURE #5.5.
  • Kalina Kupczynska: "It’s a beautiful story. You made me a very happy man". Über Melancholie in Comics von Nicolas Mahler. In: CLOSURE #5.5.
  • Monika Schmitz-Emans: Ernst Jandl und Nicolas Mahler: Variationen über 'das Gedicht'. In: CLOSURE #5.5.
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Commons: Nicolas Mahler – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Elgin Feuschar: Nicolas Mahler über drei Dekaden Comic Karriere. 17. November 2015, abgerufen am 3. November 2022 (deutsch).
  2. Mahler in chrismon Monatliche Comics von Nicolas Mahler in chrismon
  3. a b c Max und Moritz-Preis seit 1984. Stadt Erlangen: Comic Salon, abgerufen am 17. November 2020.
  4. Der Standard vom 6. Juni 2010: Comic-Salon Erlangen – Österreichische Zeichner räumen Preise ab
  5. Preis der Literaturhäuser 2015: Nicolas Mahler erhält den Preis der Literaturhäuser. Netzwerk der Literaturhäuser e. V., abgerufen am 17. November 2020.
  6. andreasplatthaus: Wienschmerz statt Weltschmerz. 10. März 2023, abgerufen am 10. April 2023 (deutsch).