Neumühlen (Weiding)

Gemeindeteil der Gemeinde Weiding im Landkreis Cham des Regierungsbezirks Oberpfalz im Freistaat Bayern

Neumühlen ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Weiding im Landkreis Cham des Regierungsbezirks Oberpfalz im Freistaat Bayern.[2][3]

Neumühlen
Gemeinde Weiding
Koordinaten: 49° 15′ N, 12° 46′ OKoordinaten: 49° 15′ 2″ N, 12° 46′ 27″ O
Höhe: 383 m ü. NHN
Einwohner: 68 (9. Mai 2011)[1]
Postleitzahl: 93495
Vorwahl: 09977
Neumühlen (Bayern)
Neumühlen (Bayern)

Lage von Neumühlen in Bayern

Geografie Bearbeiten

Neumühlen liegt auf dem Südufer des Chamb 1,5 Kilometer südlich von Weiding und 2 Kilometer östlich der Bundesstraße 20. Südwestlich von Neumühlen erhebt sich der 432 Meter hohe Fuchsbühl und südöstlich der 505 Meter hohe Hohenstein. Westlich von Neumühlen liegen mehrere Weiher, die aus einer Kiesgrube entstehen, darunter der etwa 7 Hektar große Neumühlenweiher. Nördlich von Neumühlen verläuft die Bahnstrecke Schwandorf–Furth im Wald. Der Haltepunkt Weiding ist 600 Meter von Neumühlen entfernt.[2][3]

Geschichte Bearbeiten

1752 war das Amt Cham in ein Vorderamt und ein Hinteres Amt eingeteilt. Neumühlen gehörte zum Hinteren Amt. Es hatte 8 Anwesen, darunter eine Mühle und ein Hüthaus. Die Eigentümer hießen Schiffer, Gleissenthaler, Kuppl, Versiller, Wündt, Plasser.[4]

1808 wurde die Verordnung über das allgemeine Steuerprovisorium erlassen. Mit ihr wurde das Steuerwesen in Bayern neu geordnet und es wurden Steuerdistrikte gebildet. Dabei kam Neumühlen zum Steuerdistrikt Nößwartling. Der Steuerdistrikt Nößwartling bestand aus den Ortschaften Nößwartling mit Blumhof, Holzhof, Kuglhof, Weihermühle, Grasfilzing mit Enklarn, Neumühlen.[5][6]

1821 wurden im Landgericht Cham Gemeinden gebildet. Dabei kam Neumühlen zur landgerichtsunmittelbaren Gemeinde Nößwartling. Sie war weitgehend mit dem Steuerdistrikt Nößwartling identisch und umfasste die Ortschaften Blumhof, Elst, Grasfilzing, Holzhof, Kuglhof, Lindhof, Mühlberg, Neumühlen, Nößwartling, Tradhäusl, Weihermühle.[7]

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Nößwartling 1972 nach Arnschwang eingemeindet, außer Neumühlen, dies gelangte zur Gemeinde Weiding.[8]

Expositur St. Marien Walting Bearbeiten

Neumühlen gehörte zunächst zur Pfarrei Arnschwang. 1913 / 1914 wurde in Walting eine Kirche gebaut. 1915 wurde es zur Expositur erhoben. Der Kooperator von Arnschwang wurde nach Walting exponiert. Ab 1955 war die Seelsorgestelle in Walting nicht mehr besetzt. Zur Expositur Walting gehören Walting, Blumhof, Haid, Maiering, Neumühlen, Steinach. 1997 hatte die Expositur Walting insgesamt 322 Katholiken und 4 Nichtkatholiken. Neumühlen hatte 1997 76 Katholiken.[9]

Einwohnerentwicklung ab 1838 Bearbeiten

1838–1913
Jahr Einwohner Gebäude
1838 77 9[10]
1861 53 22[11]
1871 71 31[12]
1885 77 14[13]
1900 74 13[14]
1913 78 12[15]
1925–2011
Jahr Einwohner Gebäude
1925 81 13[16]
1950 93 12[17]
1961 59 17[18]
1970 57 k. A.[19]
1987 67 22[20]
2011 68 k. A.[1]

Denkmalschutz und Tourismus Bearbeiten

In Neumühlen, Waltinger Straße 3, steht ein denkmalgeschütztes Waldlerhaus. Es handelt sich um einen eingeschossigen und giebelständigen Flachsatteldachbau mit Blockbau-Kniestock und Giebelschrot. Es wurde in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts erbaut, Denkmalnummer D-3-72-174-10.[21]

Nordöstlich von Neumühlen befinden sich mehrere mesolithische Freilandstationen, Denkmalnummern D-3-6742-0030, D-3-6742-0031, D-3-6742-0057[22][23][24], eine spätpaläolithische und mesolithische Freilandstation, Denkmalnummer D-3-6742-0056[25] und eine vorgeschichtliche Siedlung, spätpaläolithische Freilandstation, Denkmalnummer D-3-6742-0071[26]. Sie sind als Bodendenkmale ausgewiesen und zeugen von der frühen Besiedelung der Gegend.

Am Nordrand von Neumühlen führen die folgenden Fernradwege vorbei:

Literatur Bearbeiten

  • Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 8. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955 (Digitalisat).

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Zensus 2011 bei atlas.zensus2011.de. Abgerufen am 29. Mai 2022.
  2. a b Neumühlen bei Bayernatlas. Abgerufen am 30. April 2023.
  3. a b Neumühlen in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 30. April 2023.
  4. Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 8. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955, S. 24 (Digitalisat).
  5. Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 8. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955, S. 67 (Digitalisat).
  6. Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 8. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955, S. 66 (Digitalisat).
  7. Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 8. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955, S. 69 (Digitalisat).
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 644.
  9. Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 44
  10. Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 21 (Digitalisat).
  11. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 666, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  12. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 840, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 802 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 835 (Digitalisat).
  15. Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 150 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 840 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 714 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 528 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 126 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 256 (Digitalisat).
  21. BLfD Denkmaldatenbank D-3-72-174-10. In: geoportal.bayern.de. BayLfD, abgerufen am 1. Mai 2023.
  22. BLfD Denkmaldatenbank D-3-6742-0030. In: geoportal.bayern.de. BayLfD, abgerufen am 1. Februar 2023.
  23. BLfD Denkmaldatenbank D-3-6742-0031. In: geoportal.bayern.de. BayLfD, abgerufen am 1. Februar 2023.
  24. BLfD Denkmaldatenbank D-3-6742-0057. In: geoportal.bayern.de. BayLfD, abgerufen am 1. Februar 2023.
  25. BLfD Denkmaldatenbank D-3-6742-0056. In: geoportal.bayern.de. BayLfD, abgerufen am 1. Februar 2023.
  26. BLfD Denkmaldatenbank D-3-6742-0071. In: geoportal.bayern.de. BayLfD, abgerufen am 1. Februar 2023.
  27. Ostbayerischer Jakobs-Radpilgerweg (Eschlkam-Regensburg-Donauwörth) bei ldbv.bayern.de. Abgerufen am 10. Februar 2023.
  28. Ostbayerischer Jakobs-Radpilgerweg: Eschlkam - Cham - Regensburg - Weltenburg - Eichstätt (Nordroute) - Donauwörth oder über Ingolstadt (Südroute) bei radpilgern-bayern.de. Abgerufen am 10. Februar 2023.
  29. Chambtal-Radweg bei bayerischer-wald.org. Abgerufen am 30. Januar 2023.
  30. Radweg München-Regensburg-Prag bei bayerischer-wald.org. Abgerufen am 30. Januar 2023.