Natallja Katschanawa

belarussische Politikerin

Natallja Iwanauna Katschanawa (belarussisch Наталля Іванаўна Качанава; * 25. September 1960 in Polazk) ist eine belarussische Politikerin.

Natallja Katschanawa (2021)

Leben Bearbeiten

Katschanawa absolvierte 1982 das Polytechnische Institut in Nawapolazk und 2006 die Verwaltungsakademie beim Präsidenten der Republik Belarus in Minsk.

Von 1982 bis 2007 arbeitete sie im Staatsbetrieb Wodokanal in Polazk, bei den Wohn- und Kommunalwerken Polazk und in der Polazker Stadtregierung, wo sie sich mit den Fragen der regionalen Wohn- und Kommunalpolitik befasste. Von 2007 bis 2014 leitete Katschanawa das Exekutivkomitee der Stadt Nawapolazk.

Von 2014 bis 2016 war sie stellvertretende Ministerpräsidentin von Belarus und von 2016 bis 2019 Leiterin der Präsidialverwaltung. Diese Posten hatte sie als erste Frau inne.

Sie ist seit 2019 Vorsitzende des Rates der Republik der Nationalversammlung von Belarus und ebenfalls erste Frau in diesem Amt.

Sanktionen Bearbeiten

Am 17. Dezember 2020 wurde sie auf die „schwarze Liste der EU“ gesetzt.[1] Bei der Begründung der Verhängung der Sanktionen wurde darauf hingewiesen, dass Katschanawa als Vorsitzende des Rates der Republik der Nationalversammlung von Belarus für die Unterstützung der Entscheidungen des Präsidenten im Bereich der Innenpolitik und die Organisation der betrügerischen Präsidentschaftswahl 2020 verantwortlich sei.[2] Sie gab auch öffentliche Erklärungen ab, in denen sie das brutale Vorgehen des Sicherheitsapparats gegen friedliche Demonstranten verteidigte.[2] Aus diesem Grund nahmen Vereinigtes Königreich,[3] die Schweiz Katschanawa in ihre Sanktionslisten auf.[4][5]

Katschanawa steht auch auf der Liste der Specially Designated Nationals and Blocked Persons der USA.[6][7] Im Jahr 2022 wurde sie auch von Japan,[8][9] der Ukraine[10] und Kanada[11] auf die schwarze Liste gesetzt.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Natallja Katschanawa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Rikard Jozwiak: EU Officially Slaps More Economic Sanctions On Belarus Over Crackdown. Radio Free Europe, 17. Dezember 2020, abgerufen am 21. Juli 2021 (englisch).
  2. a b EUR-Lex - 32020R2129 - EN - EUR-Lex. Abgerufen am 24. Juli 2021 (englisch).
  3. CONSOLIDATED LIST OF FINANCIAL SANCTIONS TARGETS IN THE UK. Office of Financial Sanctions Implementation HM Treasury, 25. Juni 2021; (englisch).
  4. Michael Shields, Liffey, Kevin: Swiss widen sanctions list against Belarus. Reuters, 7. Juli 2021, abgerufen am 10. Juli 2021 (englisch).
  5. Sanctions program: Belarus: Verordnung vom 11. Dezember 2020 über Massnahmen gegenüber Belarus (SR 946.231.116.9), Anhang 1 Origin: EU Sanctions: Art. 2 Abs. 1 (Finanzsanktionen) und Art. 3 Abs. 1 (Ein- und Durchreiseverbot). Staatssekretariat für Wirtschaft, 7. Juli 2021, abgerufen am 10. Juli 2021 (englisch).
  6. Belarus Designations; Issuance of Belarus General License 3 and related Frequently Asked Questions. Abgerufen am 24. Juli 2021 (englisch).
  7. OFAC Sanctions List Search, Finanzministerium der Vereinigten Staaten
  8. Japan introduces further sanctions on Russia and Belarus. Abgerufen am 26. April 2022 (englisch).
  9. 資産凍結等の措置の対象となるベラルーシ共和国の個人及び団体. Abgerufen am 26. April 2022 (japanisch).
  10. KOCHANOVA Natalia Ivanovna. In: National Agency for Prevention of Corruption. (englisch).
  11. Regulations Amending the Special Economic Measures (Belarus) Regulations: SOR/2022-240. In: Canada Gazette. 7. Dezember 2022, abgerufen am 10. April 2023 (englisch).