In der Ergodentheorie ist der Multiplikative Ergodensatz oder Satz von Oseledets ein mathematischer Lehrsatz, der das asymptotische Langzeitverhalten der Ableitungsmatrizen für Iterationen einer differenzierbaren Abbildung beschreibt.

Der Satz von Oseledets wird in der Regel in einer allgemeinen Fassung für matrixwertige Kozykel formuliert, aus der als spezielle Anwendung der multiplikative Ergodensatz für -Diffeomorphismen folgt.

Version für matrixwertige Kozykel Bearbeiten

Sei   ein maßerhaltende Abbildung auf einem Wahrscheinlichkeitsraum   und sei   eine Familie von Matrizen mit

 

für alle  , also ein matrixwertiger Kozykel. Sei   und   für alle  . Dann existiert für  -fast alle   und alle   mit   der Grenzwert

 

und nimmt höchstens   verschiedene Werte an, die von  , aber nicht von   abhängen. Diese Werte heißen Ljapunow-Exponenten. Bezeichnet man die unterschiedlichen Ljapunow-Exponenten mit  , dann gibt es Unterräume

 

mit

 

für  .

Version für Diffeomorphismen Bearbeiten

Sei   eine kompakte Riemannsche Mannigfaltigkeit und   ein  -Diffeomorphismus. Sei   ein ergodisches  -invariantes Wahrscheinlichkeitsmaß. Dann gibt es für  -fast alle   messbar von   abhängende Zahlen   und eine messbar von   abhängende  -äquivariante Zerlegung

 

mit

 ,

und

 

für  . Die   heißen Ljapunow-Exponenten, die   ihre Vielfachheiten. Aus Ergodizität von   folgt, dass sie  -fast überall konstant sind.

Literatur Bearbeiten

  • V.I. Oseledets: A multiplicative ergodic theorem. Lyapunov characteristic numbers for dynamical systems, Trans. Moscow Math. Soc. 19 (1968), 197–231.
  • D. Ruelle: Ergodic theory of differentiable dynamical systems, Publ. IHÉS 50 (1979), 275–306.

Weblinks Bearbeiten