Max von Widnmann

deutscher Bildhauer

Max Carl Widnmann, ab 1887 Ritter von Widnmann (* 16. Oktober 1812 in Eichstätt; † 6. März 1895 in München), war ein deutscher Bildhauer.

Max von Widnmann

Leben Bearbeiten

 
Geburtshaus Widnmanns in Eichstätt

Max Widnmann war der Sohn des Hof-, Stadt- und Landarztes Franz Widnmann und dessen Frau Maximiliana geb. Pöckhel, Witwe des fürstbischöflichen Stadt- und Gemeindearztes Franz Seraph Ulrich. Der jüngste von drei Brüdern besuchte das Eichstätter Gymnasium und übte sich schon hierbei eifrig im Zeichnen und Malen. 1825 ging er an die Königliche Akademie nach München und war dort u. a. Schüler des Bildhauers Ludwig Schwanthaler.

Durch die Förderung seiner Lehrer konnte sich Widnmann zwischen 1836 und 1839 in Rom aufhalten, wo er mit dem damals berühmten dänischen Bildhauer Bertel Thorvaldsen befreundet war. Er stand auch in freundschaftlichem Verkehr mit dem Kölner Architekten Sulpiz Boisserée, dessen Gemäldesammlung 1827 von König Ludwig I. für die Alte Pinakothek erworben wurde.

Nach seiner Rückkehr ließ sich Widnmann als freischaffender Künstler in München nieder und erfreute sich bald der Gunst des Königs Ludwig I., der ihn u. a. mit der Schaffung von Porträtbüsten für die Walhalla beauftragte. Mehrere seiner Statuen wurden von Ferdinand von Miller in Bronze gegossen.

1848 wurde Widnmann vom akademischen Kollegium einstimmig zum Nachfolger Schwanthalers vorgeschlagen und von König Ludwig I. als Professor an der Kunstakademie berufen. Mit zunehmender Bekanntheit erhielt er auch zahlreiche Aufträge von außerhalb Bayerns. 1887 ernannte ihn Prinzregent Luitpold von Bayern zum Ritter der bayerischen Krone und erhob ihn damit in den persönlichen Adelsstand.

Mit 75 Jahren trat Widnmann in den Ruhestand, den er am Starnberger See und in München verbrachte. Er war Mitglied des Münchner Vereins für Christliche Kunst.[1]

Widnmann war ein namhafter Plastiker des 19. Jahrhunderts. In schöpferischer Phantasie und Genialität stand er zwar seinem Lehrer Schwanthaler nach, seine Statuen und Büsten strahlten im Blick seiner Zeitgenossen jedoch eine gewisse Würde aus, was insbesondere für Denkmäler wichtig ist und weswegen er auch immer wieder Aufträge erhielt.

Schüler von Max Widnmann waren unter anderen Heinrich Göschl, Lorenz Gedon, Johann Christian Hirt, Michael Wagmüller, Syrius Eberle und Wilhelm von Rümann, der Nachfolger von Widnmann an der Akademie wurde.

Max Widnmann starb 1895 im Alter von 82 Jahren in München.

Grabstätte Bearbeiten

 
Grab von Max Widnmann auf dem Alten Südlichen Friedhof in München Standort

Die Grabstätte von Max Widnmann befindet sich auf dem Alten Südlichen Friedhof in München (Gräberfeld 17 – Reihe 1 – Platz 39/40) Standort.[2]

Werke (Auswahl) Bearbeiten

Bei den schweren Luftangriffen auf München 1942–1945 wurden einige seiner Werke vernichtet.

Literatur Bearbeiten

  • Hyacinth HollandWidnmann, Max Ritter von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 42, Duncker & Humblot, Leipzig 1897, S. 362–364.
  • Sigmund von Pölnitz: Max von Widnmann. Das Leben eines Künstlers unter König Ludwig I. In: Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstätt 55 (1940), S. 3–19, Fortsetzung in 56/57 (1941/42) (Digitalisat).
  • Edwart Mager: Max von Widnmann. Ein vergessener Eichstätter Künstler. In: Historische Blätter für Stadt und Landkreis Eichstätt 27 (1978), Nr. 2
  • Maximilian von Widnmanns Erinnerungen. Hrsg. von der Anneliese Senger Stiftung, München 2014, ISBN 978-3-7357-1821-1.
  • Meinardus-Stelzer, Charlotte: „Max von Widnmann und seine Denkmäler: zu Werk und Rezeption eines Münchner Bildhauers des Klassizismus“. Dissertation, (2017) LMU München: Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften

Weblinks Bearbeiten

Commons: Max von Widnmann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Verein für christliche Kunst in München (Hrsg.): Festgabe zur Erinnerung an das 50jähr. Jubiläum. Lentner’sche Hofbuchhandlung, München 1910, S. 125.
  2. Schiermeier/Scheungraber, Alter Südlicher Friedhof in München, Übersichtsplan, 2008, ISBN 978-3-9811425-6-3 Titel auf Verlagsseite