Max Landgrebe

deutscher Schauspieler

Max Landgrebe (* 1974[1][2]) ist ein deutscher Schauspieler.

Leben und Leistungen Bearbeiten

Max Landgrebe ist der Urenkel des aus einer jüdischen Familie stammenden deutschen Juristen, Autors und Malers Arthur Goldschmidt.[3] Er wuchs zweisprachig (Deutsch/Französisch) in Deutschland und Belgien auf.[4]

Landgrebe absolvierte seine Schauspielausbildung von 1994 bis 1996 an der Theaterschule „Der Keller“ in Köln und anschließend von 1996 bis 2000 an der Universität Mozarteum in Salzburg.[5][6] Sein erstes Festengagement hatte er direkt im Anschluss an seine Ausbildung von 2000 bis 2003 am Staatstheater Saarbrücken.[5][6][7] Dort spielte er u. a. den Tempelherrn in Nathan der Weise (Premiere: September 2000; Regie: Stephan Suschke), Giselher in Die Nibelungen (2001; Regie: Hasko Weber), Aumerle in Richard II. (2002; Regie: Markus Imhoof) und Pierre in Das Spiel ist aus von Jean-Paul Sartre (2003; Regie: Hakon Hirzenberger).[4][8][9][10]

Von 2003 bis 2009 war er anschließend Ensemblemitglied am Schauspiel Frankfurt.[5][6][7] Dort arbeitete er u. a. mit den Regisseuren Kerstin Lehnhart, Andreas Kriegenburg, Jan Neumann, Florian Fiedler, André Wilms und Sebastian Baumgarten zusammen.[5][6][7] Er spielte dort u. a. Arzt/Priester in Phädras Liebe von Sarah Kane (Spielzeit 2003/04; Regie: Robert Lehniger), Jeppe in Idioten von Lars von Trier (Spielzeit 2003/04; Regie: Andreas Kriegenburg), Filch in Brecht/Weills Die Dreigroschenoper (Spielzeit 2006/07; Regie: André Wilms) und den Erzähler in Das Schloß (Spielzeit 2007/08; Regie: Tomas Schweigen).[11] Von 2004 bis 2007 ging er außerdem mit dem Solo-Theaterstück Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran (Freie Produktion Frankfurt, Regie: Adelheid Engst) regelmäßig auf Tournee.[4]

Es folgte ein Gastengagement am Staatstheater Stuttgart; dort spielte er 2011 Philipp III., Herzog von Burgund in Die Jungfrau von Orleans. Im Frühjahr 2012 gastierte er an den Hamburger Kammerspielen in der Uraufführung der Theaterproduktion Zeit – Die erschöpfte Schnecke wirft ihr Haus weg und flippt richtig aus (Text und Regie: Ingrid Lausund).[6] Von 2012 bis 2014 war er am Schauspielhaus Bochum engagiert.[7] In der Spielzeit 2012/13 spielte er dort in Die Ehe der Maria Braun (u. a. als Bill, Willi Klenze und in weiteren Rollen).[6] 2013 war er Mitglied des Berliner Privattheaters „Vaganten Bühne“. Er spielte dort, u. a. neben Sanne Schnapp, den Abteilungsleiter Adam Krusenstern in Die Firma dankt von Lutz Hübner; Regie: Bettina Rehm.[12] Ab der Spielzeit 2015/16 war er festes Ensemblemitglied am Deutschen Nationaltheater Weimar.[7] In der Spielzeit 2015/16 verkörperte er dort u. a. den Grafen Leicester in Maria Stuart.[13] Außerdem übernahm er, neben Krunoslav Šebrek (als Apollyon/Ämilian), die Rolle des Kaisers Zeno in Romulus der Große von Friedrich Dürrenmatt.[14]

Zur Spielzeit 2022/23 engagierte ihn Sonja Anders als festes Ensemblemitglied an das Schauspiel Hannover.[15]

Landgrebe wirkte auch in zahlreichen deutschen Film- und Fernsehproduktionen mit. Er war in verschiedenen Fernsehserien und Fernsehfilmen zu sehen. Eine wiederkehrende Serienrolle übernahm er 2002 in der ZDF-Serie Girl friends – Freundschaft mit Herz. Eine durchgehende Serienhauptrolle hatte er von 2006 bis 2009 in ZDF-Vorabendserie Da kommt Kalle; er spielte in den ersten 26 Folgen der Serie die Rolle des Polizeiobermeisters Lorenz Christiansen. In dem ZDF-Fernsehfilm Katie Fforde: Eine Liebe in den Highlands spielte er Philippe Dalmain, den Geschäftsführer einer Woll- und Textilfabrik. In dem Fernsehfilm Schandmal – Der Tote im Berg (2011) war er, neben Max Riemelt, in der kleinen Rolle des Bergsteigers Simon Rosenberger zu sehen. In dem Fernsehfilm Das Paradies in uns (2013; mit Katja Flint in der Hauptrolle) spielte er den Botschaftsmitarbeiter Steffen Böhnert. In dem zweiteiligen ZDF-Krimi Tod eines Mädchens spielte er Jan Wiese, ein Mitglied des polizeilichen Ermittlerteams.

Er hatte außerdem Episodenrollen in den Serien Medicopter 117 – Jedes Leben zählt (2000; als Sektenmitglied Rolf), Einsatz in Hamburg (2010; als Boris Smolka, „Adlatus“ eines dubiosen Geschäftspartners) und SOKO Köln (2013; als Chris Altmann, ein hochverschuldeter Besitzer einer Kaffeerösterei).

Landgrebe arbeitete auch als Sprecher für Hörspiele und Hörbücher. Er wirkte als Sprecher u. a. beim Hörbuch des Romans Wenn du mich brauchst von Jana Frey mit; seine Partnerinnen waren Anna Thalbach und Anna Carlsson.[16] Er nahm auch das Hörbuch Supermann und Froschprinzessin von Nikola Huppertz mit Angelika Bender als Partnerin auf.[17]

Max Landgrebe lebt in Berlin.[1][2]

Filmografie Bearbeiten

Hörspiele Bearbeiten

  • 2001: Schrittmuster – Regie: Heidrun Nass
  • 2005: Vergeltung – Regie: Klaus Prangenberg
  • 2015: W – Autorin und Regie: Mia Frimmer

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Max Landgrebe. In: schauspielervideos.de. Abgerufen am 15. November 2015.
  2. a b Max Landgrebe Profil bei Cast Forward. Abgerufen am 15. November 2015
  3. Jörg Fleischeer: Die Geschichte der Familie Goldschmidt-Landgrebe und, erstmals von Dr. Thomas Hübner, herausgegeben: die Geschichte der evangelischen Gemeinde im KZ Theresienstadt. Evangelischer Kirchenverband Köln und Region, 11. Dezember 2008, archiviert vom Original; abgerufen am 15. November 2015.
  4. a b c Max Landgrebe Vita bei Presse Partner Preiss. Stand September 2015. Abgerufen am 15. November 2015
  5. a b c d Max Landgrebe (Memento vom 17. November 2015 im Internet Archive) Vita. Internetpräsenz Staatstheater Stuttgart. Abgerufen am 13. November 2015
  6. a b c d e f Max Landgrebe (Memento vom 17. November 2015 im Internet Archive) Vita. Internetpräsenz Schauspielhaus Bochum. Abgerufen am 13. November 2015
  7. a b c d e Max Landgrebe Vita. Internetpräsenz Nationaltheater Weimar. Abgerufen am 15. November 2015
  8. Nathan der Weise. Besetzung. Abgerufen am 15. November 2015
  9. Richard II. (Memento vom 17. November 2015 im Internet Archive). Besetzung. Abgerufen am 15. November 2015
  10. Das Spiel ist aus (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hakon.at. Besetzung. Abgerufen am 15. November 2015
  11. Max Landgrebe (Memento vom 19. März 2014 im Internet Archive) Vita. Internetpräsenz Schauspiel Frankfurt. Abgerufen am 15. November 2015
  12. Die Firma dankt (Memento des Originals vom 17. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.livekritik.de. Aufführungskritik bei Livekritik vom 31. März 2014. Abgerufen am 15. November 2015
  13. Wolfgang Hirsch: „Maria Stuart“ überzeugt in Weimar mit beachtlicher Werktreue. In: Thüringische Landeszeitung. 14. September 2015, abgerufen am 15. November 2015 (Aufführungskritik).
  14. Dürrenmatt: Romulus der Große; DNT Weimar Aufführungskritik. Abgerufen am 15. November 2015.
  15. Interview. Abgerufen am 27. Juni 2022.
  16. Wenn du mich brauchst Produktdetails beim Arena Verlag. Abgerufen am 15. November 2015
  17. Supermann und Froschprinzessin (Memento des Originals vom 17. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.buecherhallen.de. [Tonträger]. Produktdetails Bücherhallen Hamburg. Abgerufen am 15. November 2015