Matjaž Grilj

slowenisch-österreichischer Regisseur und Künstler
(Weitergeleitet von Max Gad)

Matjaž Grilj (auch: Mathias Grilj; * 9. September 1954 in Kamnik, Jugoslawien; † 16. September 2020 in Graz)[1][2][3] war Journalist, Regisseur, Kurator und Schriftsteller. Er erreichte auch unter dem Künstlernamen Max Gad Bekanntheit, war Gründungsmitglied der Lord Jim Loge und lebte in Graz.

Leben Bearbeiten

Der aus Slowenien stammende Matjaž Grilj war freier Journalist, Lehrender an der Fachhochschule Joanneum sowie Schriftsteller in Graz. Für den Steirischen Herbst arbeitete er als Dramaturg und Koordinator, war Öffentlichkeitsarbeiter des Büros für Sozialforschung sowie für die Europäische Kulturhauptstadt 2003 und Kurator der Galerie Kunst Werden. Neben dem Tagesjournalismus (Ressortleiter Kultur einer Grazer Tageszeitung) veröffentlichte er zahlreiche konzeptuelle Arbeiten für Kulturinstitutionen sowie Publikationen zu Kunst, Psychologie und alternative Energie. Für seine journalistische Tätigkeit wurde er mit mehreren Staats- und Landespreisen ausgezeichnet.[4] Für die Steirerkrone schrieb er viele Jahre lang eine Kolumne. Von 2013 bis zu seinem Tod schrieb er regelmäßig die Kolumne "Privatissimum vom Grilj" auf der Onlineplattform GAT.[5]

Unter dem Pseudonym Max Gad veröffentlichte er zwölf Theaterstücke, die er zum Teil auch selbst inszenierte – unter anderem beim Steirischen Herbst und der Intro-Graz-Spection.[6] Übersetzungen seiner Dramen wurden in New York, Luxemburg und Ljubljana gespielt. Seine Prosa, Lyrik und Essays erschienen in unzähligen Kunstbüchern, Literaturzeitschriften (wie manuskripte, Sterz, Lichtungen u. v. a. m.) und Anthologien.

Ehrungen Bearbeiten

  • 1995 – Literaturpreis des Landes Steiermark[7]
  • mehrere Staats- und Landespreise für journalistische Arbeiten[4]
  • Förderungspreis der manuskripte[4]

Anlässlich des Todes Griljs im September 2020 würdigte der steirische Kultur-Landesrat Christopher Drexler das Werk des Verstorbenen: „Seine Texte und Publikationen sind getragen von einer Sprachvirtuosität, die jedes Wort exakt und punktgenau sitzen lässt.“ Grilj habe die steirische Kulturlandschaft „über Jahrzehnte mit einer enormen Vielfalt an tiefsinnigen Arbeiten bereichert“.[7][8]

Theaterstücke Bearbeiten

  • „Menschensohn oder Affe Maria – Vom bestialischen Boulevard“
  • „Die falsche Geschichte“, Kunstverein Medienturm Graz
  • „Trilemma“, Steirischer Herbst, Graz
  • „Sonne hau ab“ Steirischer Herbst, Graz
  • „Das erhobene Herz“, Intro-Graz-Spection, Graz[6]
  • „Kein & Aber, ein Herz-Kammer-Spiel“
  • „Farcetten, 69 Spiele für zwei“
  • „Wir Drei, die zwei Einzigen“
  • „Happy Baby, wir spielen nur es tut nicht weh“, Steirischer Herbst, Graz
  • „Owi lacht“
  • An die Wand schön. Stück in fünf Bildern

Bücher Bearbeiten

  • An die Wand schön. Stück in fünf Bildern. (Verlag Forum Stadtpark 1993)
  • Das Wissen, dass Wissen nicht hilft
  • Happy Baby
  • Kennen sie Den
  • So geht Leben
  • Erst nichts und dann alles – Protokolle[9]
  • 40 Tage Pathos, Übungen in Achtsamkeit
  • 40 dni patosa: Vaje v pozornosti
  • Die Sonne geht auf
  • Unsere Geschichte da unten[10]

Film Bearbeiten

  • 2003 „Aus 100 schwarzen Augen“, Produktion für Kulturhauptstadt Europas, Graz

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Traueranzeige Matjaž Grilj. kleinezeitung.at, 24. September 2020, abgerufen am 24. September 2020.
  2. Autor Mathias Grilj überraschend verstorben. krone.at, 19. September 2020, abgerufen am 19. September 2020.
  3. Autor Mathias Grilj überraschend verstorben. kleinezeitung.at, 19. September 2020, abgerufen am 19. September 2020. – ohne Abo nur Artikelbeginn einsehbar
  4. a b c literaturhaus graz: Mathias Grilj. literaturhaus-graz.at, abgerufen am 24. September 2020.
  5. Kolumne Privatissimum vom Grilj | www.gat.st. 14. August 2012, abgerufen am 27. Juli 2023.
  6. a b DAS ERHOBENE HERZ oder Verweilung unter der schwebenden Last von Max Gad. intro-graz-spection.at, 2011, abgerufen am 19. September 2020.
  7. a b Schriftsteller Mathias Grilj gestorben. steiermark.orf.at, 19. September 2020, abgerufen am 19. September 2020.
  8. Ein Sprachvirtuose, der die Kultur in der Steiermark mit enormer Vielfalt bereichert hat. Kulturlandesrat Christopher Drexler zum Ableben von Mathias Grilj. politik.steiermark.at, abgerufen am 21. September 2020.
  9. Literatur - Verlag keiper: Erst nichts und dann alles - Erstaunlich gelassene Zeilen.mov editionkeiper, youtube.com, 9. Dezember 2009, abgerufen am 1. November 2020. (3:29)
  10. Mathias Grilj: Unsere Geschichte da unten. kulturserver-graz.at, abgerufen am 19. September 2020.