Mati Karmin (* 26. Februar 1959 in Tartu) ist einer der bekanntesten zeitgenössischen estnischen Bildhauer.

Leben und Kunst Bearbeiten

Mati Karmin wurde als Sohn eines Agrarwissenschaftlers geboren. Er schloss 1986 sein Studium am Staatlichen Kunstinstitut der Estnischen SSR (Eesti NSV Riiklik Kunstiinstituut) in der estnischen Hauptstadt Tallinn ab. Von 1986 bis 1997 war er Dozent an der Estnischen Kunstakademie (Eesti Kunstakadeemia).

Von 1992 bis 1995 war Karmin Präsident des Estnischen Künstlerverbands (Eesti Kunstnike Liit), dem er 1988 beigetreten war. Seit dem Jahr 2000 unterrichtet Karmin an der Höheren Kunstschule Tartu (Tartu Kõrgem Kunstikool), seit 2001 mit dem Titel eines Professors.

Karmin debütierte 1981 mit seiner Skulptur Militäär-rebane („Der Militär-Fuchs“) aus korrodiertem Altmetall. Er ist vor allem für seine Monumentalplastiken und -skulpturen im öffentlichen Raum gekannt geworden. Karmin hat seit den 1980er Jahren zahlreiche Denkmäler in Estland gestaltet. Bevorzugte Materialien sind Gips, Bronze, Stein und Holz.[1] Für sein Werk wurde ihm 1993 der Kristan-Raud-Preis verliehen.

Seit vielen Jahren beschäftigt sich Mati Karmin mit alten Seeminen im Norden Estlands, vor allem auf den Inseln vor dem estnischen Festland. Karmin gestaltet diese Überreste des Zweiten Weltkriegs zu Metall-Kunstobjekten um, insbesondere zu möbelartigen Stücken (miinimööblid). Ein ehemaliges sowjetisches Militärfahrzeug mit einem großen Raketen-Phallus ist eines der bekanntesten und skurrilsten Großobjekte Karmins.

Werke (Auswahl) Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Boris Bernštein (Hrsg.): Mati Karmin. Tallinn 1995 (estnisch und englisch)
  • Anu Liivak: Karmin. Tallinn 2008

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Eesti Elulood. Tallinn: Eesti Entsüklopeediakirjastus 2000 (= Eesti Entsüklopeedia 14) ISBN 9985-70-064-3, S. 144