Martin Schall (Politiker)

deutscher Theologe und Politiker, MdR

Friedrich Karl August Albert Martin Schall (* 27. Mai 1844 in Schlaupitz; † 21. Dezember[1] 1921 in Eberswalde) war ein deutscher Theologe, Politiker und Mitglied des Deutschen Reichstags.

Leben Bearbeiten

Schall besuchte das Gymnasium zu Groß-Glogau von 1853 bis 1863 und die Universität Berlin bis 1866. Danach war er Hauslehrer in Dresden und Wiesbaden, sowie Hilfsprediger in Berlin. Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 war er Feldlazarettpfarrer der II. Armee und von 1871 bis 1873 Feldgarnisonpfarrer in Belfort. Anschließend war er bis 1877 Divisionspfarrer der 31. Division zu Mülhausen im Elsass. Zwischen 1877 und 1886 war er Garnisonspfarrer in Spandau und von 1886 bis 1910 Prediger in Kladow. Er verfasste politische Schriften: Die Arbeiterquartiere in Mühlhausen i. Els. und die damit verbundenen Einrichtungen zum Wohle der Arbeiterklasse und eine Chronik Urkundliche Nachrichten zur Geschichte der Garnison und Garnisongemeinde Spandau.

Von 1893 bis 1898 war er Mitglied des Deutschen Reichstags für den Wahlkreis Regierungsbezirk Potsdam 7 Potsdam, Osthavelland, Spandau und die Deutschkonservative Partei. Zwischen 1894 und 1903 war er auch Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses.[2] Er setzte sich vor allem für den Bau der Straße zwischen Spandau und Sacrow ein und versuchte, Kladow zu einem Ausflugsziel für die Berliner zu entwickeln.

In Kladow wurde 1962 der Schallweg nach ihm benannt.[3]

Werke Bearbeiten

  • Urkundliche Nachrichten zur Geschichte der Garnison und Garnisongemeinde in Spandau, aus gedruckten und ungedruckten Quellen gesammelt und mitgetheilt ... Oesterwitz, Spandau-Berlin 1888. Digitalisierung: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2021. URN urn:nbn:de:kobv:109-1-15443151

Weblinks Bearbeiten

Anmerkungen Bearbeiten

  1. https://berlin.kauperts.de/Strassen/Schallweg-14089-Berlin
  2. Mann, Bernhard (Bearb.): Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867–1918. Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne. Düsseldorf : Droste Verlag, 1988, S. 337 (Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien : Bd. 3); zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 196–198.
  3. Schallweg. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)