Maja Buždon

kroatische KZ-Wärterin und Kriegsverbrecherin nach SWC

Marija Buždon-Slomić (genannt Maja; auch Budjon geschrieben; * 15. August 1923 in Praputnjak bei Bakar, Königreich Jugoslawien; † 28. Mai 1945 in Zagreb, Jugoslawien) war im Zweiten Weltkrieg ein Mitglied der faschistischen Ustascha und Kriegsverbrecherin. Sie war von 1942 bis 1945 Leiterin der Frauen-Sektion im KZ Stara Gradiška, einem Außenlager des KZ Jasenovac während des Unabhängigen Staates Kroatien (NDH).[1][2][3][4] Zusammen mit Nada Šakić und Božena Obradović, die sich alle drei damit brüsteten, höchstpersönlich Verbrechen in den Konzentrationslagern verübt zu haben, wurden sie als „Crna trojka“ („Die schwarzen Drei“) bekannt.

Maja Buždon

Geschichte Bearbeiten

Nachdem 1941 mit Unterstützung der Achsenmächte der „Unabhängige Staat Kroatien“ gegründet worden war, trat Buždon-Slomić der Ustascha-Bewegung bei. 1942 wurde sie Wärterin des KZ Stara Gradiška. Dort war sie an der Tötung von Internierten beteiligt und soll dabei äußerst brutal vorgegangen sein.[3][5] So wird sie heute in einem Satz mit ranghohen KZ-Kommandanten und Ustascha-Mitgliedern genannt, die für ihre Verbrechen in den KZ des Unabhängigen Staates Kroatien berüchtigt waren oder wegen Kriegsverbrechen verurteilt wurden, darunter auch Miroslav Filipović.[2][6][5] Filipović, ein ehemaliger Franziskaner, war Militärgeistlicher der Ustascha und vorübergehender Kommandant der KZ in Jasenovac und Stara Gradiška.

Buždon-Slomić hatte Verbrechen an weiblichen Gefangenen begangen, von denen die meisten Serbinnen oder Jüdinnen waren, darunter auch Kinder. Eine Gefangene soll sie mit Draht erdrosselt haben.[3][5][1][7] Während des Prozesses gegen Dinko Šakić 1999 behauptete eine ehemalige Gefangene des KZ, dass sie Zeugin war, wie Buždon-Slomić eine weibliche Gefangene umbrachte.[8] Als Wärterin soll sie direkte Befehle von Ustascha-General Vjekoslav Luburić ausgeführt haben.[9] Während der Einnahme von Zagreb kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs durch die Partisanen wurde sie von ehemaligen Gefangenen erkannt und schließlich gefangen genommen und am 28. Mai 1945 hingerichtet.[10]

Literatur Bearbeiten

  • Aleksandar Vojinović: BUŽDON-SLOMIĆ, Marija. In: Darko Stuparić (Hrsg.): Tko je tko u NDH : Hrvatska 1941.–1945 [Wer ist wer im NDH : Kroatien 1941–1945]. Minerva, Zagreb 1997, S. 62 (kroatisch).

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Richard West: Tito and the Riese and Fall of Yugoslavia - The Ustasha Terror. 1996, ISBN 978-0-571-28110-7.
  2. a b Holocaust Education & Archive Research Team: The Jasenovac Extermination Camp - "Terror in Croatia".
  3. a b c Glas Javnosti: Ustaške krvnice sa kule (serbisch)
  4. Antun Miletić: Koncentracioni logor Jasenovac 1941-1945: dokumenata, Band 2, Narodna knjiga, Beograd 1986, S. 769. (serbokroatisch)
  5. a b c Večernje novosti: Časni fratar - sotona (serbisch)
  6. Petar Stanivuković und Jurica Kerbler: Deca u logorima smrti. Eksportpres, Beograd 1986, ISBN 978-8671450157, S. 63 (serbokroatisch)
  7. Holocaust Education & Archive Research Team: Portrait of two young women in Ustasa uniform (Nada Šakić und Maja Buždon (rechts))
  8. Croatian News Agency (HINA):Trial of Dinko Šakić - Three new witnesses questioned in Nada Šakić case
  9. Croatian News Agency (HINA):Trial of Dinko Šakić - Two witnesses’ testimoniers read in court in Šakić war criems trial
  10. Antun Miletić: Koncentracioni logor Jasenovac 1941-1945 - Prilog broj 5 - Izvod iz saslušanja upravnice koncentracionog logora Stara Gradiška Maje Buždon-Slomić: Dokumenata, Knjiga II, Narodna knjiga, Beograd 1986, S. 1047. (serbokroatisch)