Lotte Honnef-Metzeltin

deutsche Bildhauerin und Keramikerin

Lotte Honnef-Metzeltin[1] oder Lotte Honnef-Metzelthin[2] geborene Charlotte Metzeltin[3] (geboren 31. Januar 1902[4] in Hannover;[1] gestorben 11. Februar 1941[4] ebenda) war eine deutsche Bildhauerin[3] und Keramikerin.[1] Sie schuf insbesondere Kleinplastiken mit christlichen Motiven in Terrakotta, darunter Krippenfiguren, Kreuzigungs- und Mariendarstellungen.[5]

Leben Bearbeiten

 
Die dreiteilige, zum Teil bemalte Terrakotta-Figur des Heiligen Georg mit dem Drachen von Honnef-Metzeltin an der Friedenskirche im Zooviertel von Hannover wurde von Eltern der Konfirmanden 1938 gestiftet
 
Das Haus Gretchenstraße 22, letzter Wohnsitz von Honnef-Metzeltin

Charlotte Metzeltin war die Tochter des Lokomotivbauers bei der Hanomag, Erich Metzeltin (1871–1948), und dessen 1901 in Hannover geheirateter Ehefrau Johanna Luise Hinzer (1869–1950).[3]

Metzeltin begann erst in ihrem 28. Lebensjahr, bildhauerisch tätig zu werden. Anfangs genoss sie fachdidaktischen Unterricht, bildete sich dann aber autodidaktisch fort. Nach kleineren Auftragsarbeiten in rotgebranntem Ton, später auch Baukeramiken, schuf sie schließlich Plastiken zur Einfügung und Unterstützung auch zeittypisch monumentaler Architektur der späten 1930er Jahre.[1] Arbeiten Lotte Honnef-Metzeltins wurden während der NS-Zeit verschiedentlich in Ausstellungen gezeigt.[6]

Metzeltins Plastik „Rosemarie“ wurde 1936 in Westermanns Monatsheften abgebildet.[7] Als Mitglied des Künstlerinnenvereins Gemeinschaft Deutscher und Oesterreichischer Künstlerinnenvereine aller Kunstgattungen (GEDOK) wurde sie kurz darauf in der Zeitschrift Das schöne Heim erwähnt: Neben Künstlerinnen wie Margrit Douglas und Grethe Jürgens stellte sie 1937 in der Gemeinschaftsausstellung „Kinderbildnisse“ ihren „Bronzekopf eines Knaben“ aus.[8]

Die Künstlerin, die in Hannover lebte und arbeitete,[3] starb im Alter von 39 Jahren während der Luftangriffe auf Hannover im Zweiten Weltkrieg am 11. Februar 1941 in Folge abgeworfener Fliegerbomben,[4] einige Jahre vor ihren Eltern.[3] Sie war zuletzt als Haushaltsvorstand im Adressbuch der Stadt Hannover unter der Adresse Gretchenstraße 22[9] in der hannoverschen Oststadt verzeichnet.[10]

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Lotte Honnef-Metzeltin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Illustrirte Zeitung, Sammelband Nummern 4895–4907 (1939), S. 396, 406; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  2. Die Kunst und das schöne Heim, Band 75 (1937), S. 96; Vorschau über Google-Bücher
  3. a b c d e Hans Christoph Graf v. Seherr-Thoß: Metzeltin, Erich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 17, Duncker & Humblot, Berlin 1994, ISBN 3-428-00198-2, S. 252 f. (Digitalisat).
  4. a b c Infotafel an der Friedenskirche in Hannover
  5. a b c d e Hans Vollmer (Hrsg.): Honnef-Metzeltin, Lotte, in ders.: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts, Bd. 2: Eardia – Izquierdo, E. A. Seemann, Leipzig 1999, ISBN 3-363-00718-3, S. 482
  6. Martin Papenbrock, Gabriele Saure (Hrsg.).: Kunst des frühen 20. Jahrhunderts in deutschen Ausstellungen, Band 1: Ausstellungen deutscher Gegenwartskunst in der NS-Zeit. Eine kommentierte Bibliographie ( = Guernica-Gesellschaft: Schriften der Guernica-Gesellschaft, Bd. 10), Weimar: VDG, Verlag und Datenbank für Geisteswissenschaften, 2000, ISBN 978-3-89739-041-6 und ISBN 3-89739-041-8, passim; Vorschau über Google-Bücher
  7. Westermanns Monatshefte, Band 161 (1936); Vorschau über Google-Bücher
  8. Das Schöne Heim, Band 8 (1937), S. 39; Vorschau über Google-Bücher
  9. Adressbuch der Stadt Hannover, 139. Ausgabe unter Benutzung amtlicher städtischer Quellen, Teil 1: Haushaltungsvorstände, handelsregisterlich eingetragene Firmen und Gewerbebetriebe nach Namen geordnet, Hannover: Verlag August Scherl Nachfolger, Prinzenstraße 1, 1941, S. 234; Digitalisat der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek über den DFG-Viewer der Deutschen Forschungsgemeinschaft
  10. Helmut Zimmermann: Gretchenstraße, in ders.: Die Straßennamen der Landeshauptstadt Hannover. Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 97