Lorino (Tschukotka)

Dorf in Tschukotski rajon, Russland

Lorino (russisch Лорино; tschuktschisch Льурэн; Yupik Нукак) ist ein Dorf mit 1267 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010)[1] im nordöstlichen Teil des Autonomen Kreises der Tschuktschen im äußersten Osten Russlands.

Dorf
Lorino
Лорино (russisch)
Льурэн (tschuktschisch)
Föderationskreis Ferner Osten
Region Autonomer Kreis der Tschuktschen
Rajon Tschukotski
Erste Erwähnung 18. Jahrhundert
Bevölkerung 1267 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Höhe des Zentrums 20 m
Zeitzone UTC+12
Telefonvorwahl (+7) 42736
Kfz-Kennzeichen 87
OKATO 77 233 000 003
Geographische Lage
Koordinaten 65° 30′ N, 171° 42′ WKoordinaten: 65° 30′ 15″ N, 171° 42′ 15″ W
Lorino (Tschukotka) (Russland)
Lorino (Tschukotka) (Russland)
Lage in Russland
Lorino (Tschukotka) (Autonomer Kreis der Tschuktschen)
Lorino (Tschukotka) (Autonomer Kreis der Tschuktschen)
Lage im Autonomen Kreis der Tschuktschen

Geographie

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Das Dorf liegt auf der Tschuktschen-Halbinsel an der Nordseite der Metschigmenski-Bucht, südwestlich der Beringstraße, gut 500 Kilometer Luftlinie östlich des Kreisverwaltungszentrums Anadyr.

Lorino gehört zum östlichsten Rajon Russlands Tschukotski und befindet sich etwa 35 Kilometer westlich von dessen Verwaltungssitz, dem Dorf Lawrentija. Das Dorf ist einzige Ortschaft der gleichnamigen Landgemeinde (selskoje posselenije).

Neben Tschuktschen lebt in Lorino eine größere Anzahl von Angehörigen des Eskimovolkes Yupik respektive Naukan.

Geschichte

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Eine tschuktschische Siedlung unweit des heutigen Dorfes wurde erstmals im 18. Jahrhundert erwähnt. Der Ortsname bedeutet in der tschuktschischen Sprache etwa gefundener Platz.[2] An Stelle des heutigen Lorino befand sich eine Eskimosiedlung mit Namen Nukak.

Nach der Gründung des Rajons Tschukotski 1927 wurde das Dorf ab 1933 im Rahmen der Kollektivierung der Rentierzucht als „Kulturbasis“ (russisch Kultbasa) und Zentralort eines Kolchos ausgebaut. Bis 1943 stieg die Einwohnerzahl von 52 auf 171. 1953 wurden die Angehörigen des Eskimovolkes Naukan aus dem gleichnamigen Dorf unweit des Kaps Deschnjow, des östlichsten Punktes Asiens, nach Lorino umgesiedelt; in Folge stieg die Einwohnerzahl auf bis zu 1500.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Lorino ist eines der Zentren der Eskimokultur im Nordosten Tschukotkas. Regelmäßig finden Kulturfestivals statt.

Etwa 15 Kilometer nordöstlich, am Fuße des Bergzuges Genkanyj, treten die Thermalquellen Lorinskije Kljutschi zutage.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Lorino ist Zentrum der traditionellen Jagd auf Meeressäuger (hauptsächlich Grauwale sowie Walrosse und andere Robben) durch die Angehörigen der indigenen Völker. Seit 1955 existiert eine Polarfuchsfarm.

Das Dorf ist auf dem See- oder Luftweg (Hubschrauber) zu erreichen. Über eine 40 km lange Schotterstraße ist Lorino vorbei an den Thermalquellen mit dem Rajonzentrum Lawrentija verbunden. Die letzten fehlenden größeren Brücken im Verlauf dieser Trasse über die Flüsse Loren, Kukun und Tschulchewejem (Bolschaja Akkani) wurden zwischen 2009 und 2011 errichtet.

Fotogalerie

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Einzelnachweise

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  1. a b Čislennostʹ naselenija gorodskich naselennych punktov, selʹskich naselennych punktov po Čukotskomu avtonomnomu okrugu. (Bevölkerungszahl der städtischen Ortschaften, der ländlichen Ortschaften im Autonomen Kreis der Tschuktschen.) Download von der Website des Territorialorgans Autonomer Kreis der Tschuktschen des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation
  2. Lorino (Memento des Originals vom 20. Juni 2011 auf WebCite)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.chukot.izbirkom.ru auf der Website der Wahlkommission des Autonomen Kreises der Tschuktschen
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Commons: Lorino – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Lorino auf der Website des Natur- und ethnischen Park Beringia (englisch, russisch)