Lori Dupuis

kanadische Eishockeyspielerin

Lori Dupuis (* 14. November 1972 in Williamstown, Ontario) ist eine ehemalige kanadische Eishockeyspielerin und -funktionärin, die von 1998 bis 2013 bei den Brampton Thunder in der National Women’s Hockey League und der Canadian Women’s Hockey League aktiv war. Zuvor spielte sie sechs Jahre lang für die University of Toronto. Zudem gewann sie zwischen 1995 und 2008 jeweils eine olympische Gold- und Silbermedaille sowie dreimal den Weltmeistertitel mit der kanadischen Frauennationalmannschaft. Auf nationaler Ebene erreichte sie jeweils einen Meisterschaftsgewinn in der National Women’s Hockey League und Canadian Women’s Hockey League.

Kanada  Lori Dupuis

Geburtsdatum 14. November 1972
Geburtsort Williamstown, Ontario, Kanada
Größe 173 cm
Gewicht 75 kg

Position Stürmer
Nummer #12
Schusshand Links

Karrierestationen

bis 1991 Cornwall Wolverines
1991–1997 University of Toronto
1998–2013 Brampton Thunder

Karriere Bearbeiten

Lori Dupuis wuchs in der Nähe von Cornwall auf und begann im Alter von zehn Jahren mit dem Eishockeysport bei den Cornwall Wolverines aus der OWHA. Mit den Wolverines gewann sie unter anderem Provincial C und B-Meisterschaften. Parallel dazu nahm sie mit ihrer Highschool, der General Vanier Secondary School in Cornwall, in fünf aufeinander folgenden Jahren an den OFSAA Provincial Championships teil.[1]

Von 1991 bis 1997 studierte Dupuis an der University of Toronto und spielte parallel für das Eishockeyteam der Universität, die Varsity Lady Blues, in der OWIAA. Insgesamt viermal gewann sie mit dem Team die Meisterschaft der Provinz Ontario.[2] Zwischen 1994 und 1996 war sie Kapitänin der Lady Blues, 1993 und 1995 wurde sie in das OWIAA First Team All-Star gewählt.[1] Sie beendete ihr Studium mit einem Bachelor of Arts in Französisch und Geographie.[3]

Nach den Olympischen Winterspielen kehrte Dupuis zu den Brampton Thunder zurück, mit denen sie in den Folgejahren in der National Women’s Hockey League antrat und 2005 den Ligatitel in Form des NWHL Champions Cup erringen konnte. 2006 gewann sie mit den Thunder zudem den Abby Hofmann Cup als kanadische Amateurmeister.[4]

Vor der Saison 2007/08 wurde die NWHL aufgelöst und die Brampton Thunder waren Gründungsmitglieder der Canadian Women’s Hockey League. Am Ende der ersten Saison gewannen die Thunder die Meisterschaft der CWHL.[2] Im März 2013 beendete Dupuis ihre Karriere[4] und wurde wenige Monate später General Manager der Brampton Thunder.[3]

International Bearbeiten

Im Jahr 1995 wurde sie erstmals für die kanadische Nationalmannschaft der Frauen nominiert und nahm mit dieser am IIHF Pacific Rim Tournament 1995 teil. Ein Jahr später wurde sie in den erweiterten Vorbereitungskader für die Weltmeisterschaft 1997 und die Olympischen Winterspiele 1998 aufgenommen.[1]

1997 schaffte sie es schließlich in den Weltmeisterschaftskader und erreichte beim Turnier in Kitchener ihren ersten Goldmedaillengewinn. Anschließend bereitete sie sich in der folgenden Spielzeit mit der Nationalmannschaft intensiv auf die Olympischen Winterspiele im japanischen Nagano vor. Beim ersten olympischen Fraueneishockeyturnier überhaupt gewannen die Kanadierinnen nach einer Finalniederlage gegen den Erzrivalen USA die Silbermedaille.[2]

1999 und 2009 nahm sie erneut an den jeweiligen Weltmeisterschaftsturnieren teil und konnte ihre Medaillensammlung um zwei weitere Goldmedaillen erweitern. Der Höhepunkt ihrer Karriere war dann der Gewinn der Goldmedaille bei den Olympischen Winterspielen 2002[5] in Salt Lake City, wobei Dupuis ein Tor und eine Torvorlage zu diesem Erfolg beisteuerte.

Erfolge und Auszeichnungen Bearbeiten

International Bearbeiten

Karrierestatistik Bearbeiten

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

College- und Clubeishockey Bearbeiten

Reguläre Saison Play-offs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM +/− Sp T V Pkt SM +/−
1993/94 University of Toronto OWIAA 14 7 7 14 24
1994/95 University of Toronto OWIAA 15 17 19 36 18
1995/96 University of Toronto OWIAA 14 17 20 37 8
1996/97 University of Toronto OWIAA 12 7 17 24 18
1998/99 Brampton Thunder NWHL 22 15 20 35 18
1999/00 Brampton Thunder NWHL 31 25 15 40 28
2000/01 Brampton Thunder NWHL 28 23 17 40 50 4 1 2 3 4
2001/02 Brampton Thunder NWHL 2 2 0 2 10
2002/03 Brampton Thunder NWHL 28 13 17 30 42
2003/04 Brampton Thunder NWHL 35 20 24 44 52
2004/05 Brampton Thunder NWHL 9 6 9 15 14
2005/06 Brampton Thunder NWHL 34 17 24 41 56 3 0 0 0 2
2006/07 Brampton Thunder NWHL
2007/08 Brampton Thunder CWHL 25 17 12 29 18
2008/09 Brampton Thunder CWHL
2009/10 Brampton Thunder CWHL 27 14 24 38 44
2010/11 Brampton Thunder CWHL 27 9 14 23 28 +11 3 0 3 3 16 +3
2011/12 Brampton Thunder CWHL 26 7 6 13 36 +7 4 1 2 3 8 0
2012/13 Brampton Thunder CWHL 24 3 7 10 32 −2 3 0 0 0 4 −2

International Bearbeiten

Vertrat Kanada bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM +/−
1997 Kanada WM   5 2 4 6 8
1998 Kanada Olympia   6 2 1 3 6 −3
1999 Kanada WM   5 1 1 2 6 +3
2000 Kanada WM   5 1 2 3 0 +2
2002 Kanada Olympia   5 1 1 2 4 +4

Weblinks Bearbeiten

Commons: Lori Dupuis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c University of Toronto Varsity Blues 1995-96 - Lori Dupuis. In: dgp.toronto.edu. Abgerufen am 29. Mai 2018.
  2. a b c Lori Dupuis - Cornwall Sports Hall of Fame. In: cornwall.ca. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. März 2016; abgerufen am 29. Mai 2018.
  3. a b CWHL announces Lori Dupuis as GM of Brampton Thunder. In: montreal.thecwhl.com. 3. Oktober 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. April 2019; abgerufen am 29. Mai 2018 (englisch).
  4. a b Retirement of legendary Lori Dupuis a significant loss for CWHL. In: thecwhl.com. 20. März 2013, abgerufen am 29. Mai 2018 (englisch).
  5. Golden revenge for Canada as women win hockey final. In: theglobeandmail.com. 16. April 2018, abgerufen am 29. Mai 2018 (englisch).