Liste der Stolpersteine in Hagen

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Die Liste der Stolpersteine in Hagen enthält alle Stolpersteine, die im Rahmen des gleichnamigen Projekts von Gunter Demnig in Hagen verlegt wurden. Mit ihnen soll an Opfer des Nationalsozialismus erinnert werden, die in Hagen lebten und wirkten. Die Stolpersteinverlegungen werden in Hagen von öffentlichen Stellen, Kirchengemeinden, Vereinen, Schulen, Firmen und privaten Personen finanziert.

Verlegte Stolpersteine

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Bild Person, Inschrift Adresse Verlege-
datum
weitere Informationen
  Hier wohnte
Lazar Goldmann
Jg.1874
deportiert
Richtung Osten
ermordet
Goldbergstraße 4, Hagen-Mitte
 
 

 
9. Dez. 2009 Stolperstein für Lazar Goldmann (* 17.03.1874 in Leżajsk). Er und Ehefrau Syma betrieben eine Großhandlung für Kurz-, Woll- und Baumwollwaren in der Frankfurter Straße 98. Die Eheleute Goldmann mussten ihr Geschäft aufgeben und wurden im Jahre 1938 zwangsweise nach Polen „abbefördert“ und dort an einem unbekannten Ort ermordet.

Israel Goldmann, Frankfurter Straße 98, war 1937 in die USA ausgewandert.

  Hier wohnte
Syma Goldmann
Jg.1876
deportiert
Richtung Osten
ermordet
Stolperstein für Syma Goldmann geb. Jama (* 18.07.1876 in Lowyjsk). Sie und Ehemann Lazar wurden im Jahre 1938 zwangsweise nach Polen „abbefördert“ und dort an einem unbekannten Ort ermordet.
  Hier wohnte
Nathan Wagner
Jg.1895
deportiert 1943
Auschwitz
ermordet
Stolperstein für Nathan Wagner (* 30.09.1894 in Łańcut). Familie Wagner besaß ein Konfektionsgeschäft in der Goldbergstraße 4. Während des Novemberpogroms 1938 wurden alle jüdische Geschäfte in der Hagener Innenstadt demoliert, es wurden Schaufenster eingeschlagen und die Auslagen auf den Bürgersteig geworfen. Anschließend drang man in die Wohnungen ein, zertrümmerte alles oder warf es aus dem Fenster. So erging es auch der Familie Wagner. Nathan emigrierte nach Belgien und wurde 1943 von Mechelen aus deportiert.

Sohn Herbert Wagner konnte 1938 nach Frankreich entkommen und wanderte von dort 1947 in die USA aus.

  Hier wohnte
Neche Wagner
geb. Jam
Jg.1900
Flucht 1941
Belgien
Flucht in den Tod
1943
Stolperstein für Neche Wagner geb. Jam (1900–1943). Ehefrau von Nathan Wagner, sie flüchtete 1939 nach Belgien und kam dort 1943 ums Leben.
  Hier wohnte
Dagobert Gottschalk
Jg.1879
deportiert 1943 ermordet in Sobibor
Badstraße 3,
Hagen-Mitte
 
 
3. Apr. 2008 Stolperstein für den Bankier Dagobert Gottschalk (* 27.10.1879 in Düsseldorf; † 16.07.1943). Er war Teilhaber des Bankhauses Rossberg & Co. in Hagen. Er emigrierte in die Niederlande, kam dort am 05.06.1943 in das Sammellager Westerbork und anschließend in das Vernichtungslager Sobibor.

Familie Gottschalk wohnte in der Villa Körnerstraße 48. Hilde Gottschalk (Shiller) wanderte 1933 nach Holland aus und von dort 1947 in die USA.

  Hier wohnte
Emmy Löwenstein
Jg.1894
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet in
Auschwitz
Stolperstein für Emma Friederieke Löwenstein (* 22.01.1894 in Lippstadt). Ehefrau von Otto Löwenstein.
  Hier wohnte
Erich Gottschalk
Jg.1912
deportiert 1943
ermordet in
Sobibor
Stolperstein für Erich Gottschalk (1912–1943). Er wohnte bei seinen Eltern in der Körnerstraße 48. Deportiert von Holland aus.
  Hier wohnte
Erich Löwenstein
Jg.1914
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet in
Auschwitz
Stolperstein für Erich Löwenstein (1914–1942). Sohn von Otto und Emmy Löwenstein.
  Hier wohnte
Jenny Gottschalk
Jg.1910
deportiert 1943
ermordet in
Sobibor
Stolperstein für Jenny Gottschalk (1910–1943). Sie wohnte bei ihren Eltern in der Körnerstraße 48. Deportiert von Holland aus.
  Hier wohnte
Judith Löwenstein
Jg.1921
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet in
Auschwitz
Stolperstein für Judith Löwenstein (1921–1942). Tochter von Otto und Emmy Löwenstein.
  Hier wohnte
Liselotte Gottschalk
Jg.1890
deportiert 1943
ermordet in
Sobibor
Stolperstein für Lieselotte Gottschalk (1890–1943). Ehefrau von dem Bankier Dagobert Gottschalk. Beide deportiert von Holland aus.
  Hier wohnte
Oskar Issler
Jg.1889
abtransportiert 1938
nach Polen
ermordet
Stolperstein für den Manufakturwarenhändler Oskar Osias Issler (* 17.01.1889 in Radomyśl Wielki). Er und seine Familie wurden am 28.10.1938 in das Internierungslager Bentschen in Polen abgeschoben und später an unbekannter Stelle ermordet.

Die Familie wohnte in der Eckeseyer Straße 6. Geschäftsräume waren in der Eckeseyer Straße 8.

  Hier wohnte
Amalie Issler
Jg.1890
abtransportiert 1938
nach Polen
ermordet
Stolperstein für Malica Amalia Issler (* 24.06.1890 in Gadka). Ehefrau von Oskar Issler. Sie wurde am 28.10.1938 nach Bentschen in Polen abgeschoben.
  Hier wohnte
Otto Löwenstein
Jg.1883
deportiert 1942 Theresienstadt ermordet in Auschwitz
Stolperstein für Otto Löwenstein (* 01.05.1883 in Borgholz). Ehemann von Emmy Löwenstein.
  Hier wohnte
Rita Issler
Jg.1925
abtransportiert 1938
nach Polen
ermordet
Stolperstein für Rita Issler (* 24.06.1925). Tochter von Oskar und Amalia Issler.
  Hier wohnte
Sophie Issler
Jg.1920
abtransportiert 1938
nach Polen
ermordet
Stolperstein für Sophie Issler (* 1920). Tochter von Oskar und Amalia Issler.
  Hier wohnte
Moritz Apt
Jg. 1896
„Schutzhaft“ 1938
Dachau
Flucht Belgien
interniert Mechelen
deportiert 1943
Auschwitz
ermordet 31.7.1943
Friedensstraße 47, Hagen-Altenhagen
 
7. Dez. 2018 Stolperstein für den Manufakturwarenhändler Moritz Apt (* 15.12.1896 in Łódź; † 31.07.1943). Ehefrau Martha und Sohn Rolf flohen 1939 nach Belgien.
  Hier wohnte
Heinrich Bohne
Jg. 1907
Im Widerstand / KPD
„Schutzhaft“ 1933
Steinwache Dortmund
verhaftet 1935
Steinwache Dortmund
gefoltert
ermordet 1935
Birkenhain 1,
Hagen-Altenhagen
 
7. Dez. 2018
 
Stolperstein für den Arbeiter und Widerstandskämpfer (KPD) Heinrich Bohne (1907–1935). Sein Vater Wilhelm Bohne hat in seinem langen Leben schon harte Proben überstanden. Seine drei Söhne Willi, Ernst und Heinrich, bekannte Nazigegner, wandern seit zwei Jahren durch verschiedene Gefängnisse und Konzentrationslager. Trotzdem trifft ihn der nächste Schlag schwer: Am 2.9.1935 wird ihm mitgeteilt, dass sein Sohn Heinrich sich in der Zelle mit einem Bettlaken erhängt hat. In der Leichenhalle findet er aber Spuren von schwerer Folter![1]
  Hier wohnte
August Drefsen
Jg. 1884
politisch verfolgt
SPD / Gewerkschaft
gedemütigt / entrechtet
Flucht in den Tod
21.8.1933
Wielandplatz 2, Hagen-Eckesey
 
7. Dez. 2018
 
Stolperstein für den von den Nazis politisch verfolgten Gewerkschaftler und SPD-Stadtverordneten August Drefsen (* 1884–21.08.1933). August Drefsen war Mitbegründer der Gemeinnützigen Wohnungsbau- und Siedlungsgenossenschaft, die viele Gebäude in Altenhagen, Eckesey und Emst-Bissingheim errichtete. Zunächst wurde er beschuldigt, Gelder veruntreut zu haben. Schließlich wollte man ihn zwingen, auf Genossenschaftshäusern die Hakenkreuzfahne zu hissen. Als er sich weigerte, wurde ihm befohlen, sich zum Abtransport bereitzuhalten. Kurz davor sah er keinen Ausweg mehr und nahm sich an seinem Hochzeitstag im Alter von nur 49 Jahren das Leben.[2]
  Hier wohnte
Eduard Dunker
Jg. 1924
verhaftet 1942
unerlaubtes entfernen
von der Truppe
Gefängnis Hagen
von GESTAPO
erschossen 12.4.1945
Steinbruch Donnerkuhle
Franzstraße 79 vor der Gustav-Heinemann-Schule
Hagen-Oberhagen
 
 
7. Dez. 2018 Stolperstein für den Kriegsverweigerer Eduard Dunker (* 1924–12.04.1945). Nach einem ersten unerlaubten Besuch 1942 bei seiner Mutter, wurde er zu 1½ Jahren Haft in Torgau verurteilt. Anschließend kam er nach Polen in ein Strafbataillon. Als Eduard Ende 1944 während seiner Dienstzeit wieder unerlaubt seine Mutter besucht, kam der 20 Jahre alte Soldat wegen unerlaubter Entfernung von der Truppe in das Hagener Gefängnis. Zwei Tage vor Ende des Krieges wurde er dann von der GESTAPO in einem Bombentrichter am Donnerkuhler Weg erschossen.[3]
  Hier wohnte
Priester
Heinrich König
Jg. 1900
christlicher Widerstand
verhaftet 20.9.1941
'Wehrkraftzersetzung'
Dachau
ermordet 24.6.1942
Oberer Altlohweg 14, Hagen-Emst
 
 
7. Dez. 2018
 
Stolperstein für den katholischen Priester und Märtyrer Heinrich König (* 24.06.1900 in Höchst am Main; † 24.06.1942). Er starb im KZ Dachau einen qualvollen Tod nach Menschenversuchen durch die KZ-Ärzte.
  Hier wohnte
Ilse Mitze
Jg. 1925
verhaftet 1943
Bagatelldelikt
Dortmund Sondergericht
hingerichtet 12.5.1944
Dortmund
Augustastraße 11, Hagen-Wehringhausen
 
 
21. Juni 2021 Stolperstein für Ilse Mitze (14.2.1925–12.5.1944). Ilse Mitze war erst 19 Jahre alt, als sie unter dem Fallbeil starb. Sie ist ein Beispiel für die obsessive Beflissenheit, mit der die Nationalsozialisten in den letzten Kriegsjahren den Kreis ihrer Opfer erweiterten. Ilse Mitze war weder Jüdin noch politisch aktiv und arbeitete als Hausmädchen in der unteren Augustastraße. Dort hatte sie unter Einsatz ihres Lebens, während alle anderen im Bunker waren, nach einem Bombentreffer einige Gegenstände aus dem brennenden Wohnhaus gerettet. Dies wurde ihr schließlich zum Verhängnis, denn kurz darauf wurden einige gerettete Kleidungsstücke – Hemden, Schlüpfer und Strümpfe – bei ihr gefunden, Mitze wegen Plünderei zum Tode verurteilt. Der Richter ließ keine Gnade walten, denn Ilse Mitze galt als „Volksschädling“. Sie sei „dumm und frech“ gewesen und es habe mehrmals ein junger Mann bei ihr übernachtet. Sie wurde am 12. Mai 1944 in Dortmund geköpft.[4]
  Hier wohnte
Julius Weiß
Jg. 1918
rassistisch verfolgt
verhaftet 1940
Fort Zinna
1941 Dachau
1942 Sachsenhausen
befreit
Augustastraße 77, Hagen-Wehringhausen
 
 
21. Juni 2021
 
Stolperstein für Julius Weiß (1918–2005). Der erste Sinto in Hagen, der hier einen Stolperstein bekommen hat. Weiß wurde 1939 die Eheschließung mit seiner schwangeren Braut in Hagen von den Nazis untersagt. Begründung: Als „Abkömmling von Zigeunern“ durfte er keine deutsche Frau heiraten. Ab 1940 war er vier Jahre in drei Vernichtungslager. Wie durch ein Wunder überlebte Weiß die Konzentrationslager und wurde 1945 von alliierten Soldaten gerettet. Neun andere Mitglieder seiner Familie hatten dieses Glück nicht. Julius Weiß starb 2005 in Hamm.[5]
  Hier wohnte
Ferdinand Muermann
eingewiesen 1916
Heilanstalt Warstein
'verlegt’ Juli 1941
Hadamar
ermordet Juli 1941
Aktion T4
Alleestraße 12, Hagen-Altenhagen
 
29. Dez. 2015 Stolperstein für Ferdinand Muermann († Juli 1941), ermordet wegen seiner Behinderung.
  Hier wohnte
Paul Pietzko
Jg. 1906
Im Widerstand / KPD
inhaftiert 1934-1939
verhaftet 9.2.1945
Gefängnis Dortmund-Hörde
ermordet April 1945
Rombergpark / Dortmund
Voerder Straße 4, Hagen-Haspe
 
 
29. Aug. 2017
 
Stolperstein für den Widerstandskämpfer Paul Pietzko (* 23.02.1906; † April 1945). Paul Pietzko hatte im Ersten Weltkrieg sein Augenlicht verloren, beteiligte sich dennoch mit Hilfe seines Blindenhundes am kommunistischen Widerstand und verteilte Flugblätter und sammelte Spenden. 1934 wurde er deshalb zu einer Zuchthausstrafe von fünf Jahren verurteilt. Ab März 1944 traf er sich mit zwei weiteren Hitler-Gegner um Pläne für die Zukunft nach dem Krieg zu schmieden. Sie wurden verraten und kurz vor Ende des Krieges Ostern 1945 im Dortmunder Rombergpark an einem Bombentrichter erschossen.
  Hier wohnte
Skrul Poremka
Jg. 1900
ausgewiesen 1938
ermordet im
besetzten Polen
Auf dem Steinbrink 6, Hagen-Haspe
 
 
29. Aug. 2011 Stolperstein für Skrul Poremka (* 24.07.1900 in Zarnowiec). Richtig: Srul Poremba. Jude deutscher Volkszugehörigkeit der nach dem Vertrag von St. Germain polnischer Staatsangehöriger wurde und am 28. Oktober 1938 nach Polen ausgewiesen und dort 1944 im KZ Auschwitz ermordet wurde.
  Hier wohnte
Ernst Putzki
Jg. 1902
eingewiesen 1943
Heilanstalt Warstein
'verlegt’ 29.9.1944
Heilanstalt Hadamar
ermordet 9.1.1945
Franklinstraße 21, Hagen-Wehringhausen
 
 
7. Dez. 2018
 
Stolperstein für den Arbeiter Ernst Putzki (* 15.03.1902 in Mettmann; † 09.01.1945 in Hadamar), ermordet wegen seiner Behinderung. „… keiner weiß, wer der Nächste ist …“ so Ernst Putzki am 3. September 1943 in einem Brief an seine Mutter. Im selben Brief schreibt er: „Die Menschen magern hier zum Skelett ab und sterben wie die Fliegen.“ Mit diesen Worten schildert Ernst Putzki die unmenschlichen Zustände in einer Todesanstalt für Menschen mit Behinderung.[6]

Brief von Ernst Putzki an seine Mutter vom 3. September 1943.[7]

  Hier wohnte
Dr. Julius Stargardter
Jg. 1881
Berufsverbot 1938
gedemütigt / entrechtet
Flucht in den Tod
30.11.1944
Stresemannstraße 7 (ehem. General-Litzmann-Straße 7),
Hagen-Mitte
 
7. Dez. 2018
 
Stolperstein für Dr. med. Julius Isidor Stargardter (* 19.02.1881 in Zempelburg; † 30.11.1944). Julius Stargardter war Internist und seit 1911 erster Kinderarzt in Hagen mit der Praxis in der General-Litzmannstraße 7. Er nahm sich das Leben, um der bevorstehenden Deportation zu entgehen. Bestattet wurde er am 9. Dezember 1944 auf dem Friedhof Delstern, Am Berghang 30. Dort erinnert an seinem Grab ein Ehrengrabschild an das tragische Schicksal des jüdischen Kinderarztes, der entrechtet und bis zu seinem Tod von den Nationalsozialisten verfolgt wurde.[8]
  Hier wohnte
Sally Ries
Jg.1870
deportiert 1942
ermordet in
Auschwitz
Elberfelder Straße 4, Hagen-Mitte
 
 
7. Sep. 2006
 
Stolperstein für Sally Ries (* 22.08.1870 in Heidenoldendorf). Sally Ries besaß eine Seidenwarenhandlung in der Elberfelder Straße 44. Sie wurde am 29.07.1944 nach Minsk deportiert.
  Hier wohnte
Dr. Ernst
Rosenbaum

Jg.1895
deportiert 1943
ermordet in
Auschwitz
Stolperstein für Dr. jur. Ernst Rosenbaum (* 14.04.1895 in Hagen). Er war Rechtsanwalt in der Elberfelder Straße 4 und wohnte in der Uhlandstraße 5. Er wurde 1943 von Italien aus deportiert.

Elfriede Rosenbaum, Uhlandstraße 5, wurde am 29.07.1942 deportiert und im KZ Theresienstadt ermordet. Charlotte Rosenbaum, Uhlandstraße 5, wanderte 1939 nach England aus. Julie Rosenbaum, Körnerstraße 1, wanderte 1937 in die USA aus.

  Hier wohnte
Otto Sachs
Jg. 1884
deportiert 1943
ermordet in
Sobibor
Elberfelder Straße 30, Hagen-Mitte
 
 
7. Sep. 2006 Stolperstein für Otto David Sachs (* 21.08.1884 in Kaiserslautern; † 21.05.1943). Familie Sachs besaß das Damenhutgeschäft „Lichtenhagen Nachfolger“ Elberfelder Straße 30. Während der antisemitischen Aktionen und Boykottaufrufe wurden mehrfach ihre Schaufenster eingeschlagen oder Fotos von Kunden gemacht die ihr Geschäft betreten wollten. Als sie es aufgeben mussten und arisiert an die Fa. Jürgens kam, gingen Otto und Ella Sachs mit ihren Töchtern 1936 nach Holland in den Untergrund, wurden dort aber im Mai 1943 von einem Holländer gegen eine Belohnung von 3000 Gulden an die Deutschen verraten und anschließend im Vernichtungslager Sobibor vergast. Die Töchter Hannelore (*23.01.1922) und Marianne Sachs (*24.11.1924) konnten versteckt in Holland bleiben und 1949 durch einen Onkel in die USA auswandern.[9]
  Hier wohnte
Ella Sachs
geb. Süssmann
Jg. 1890
deportiert 1943
ermordet in
Sobibor
Stolperstein für Ella Sachs geb. Süssmann (* 10.10.1890 in Alsbach; † 21.05.1943). Ehefrau von Otto Sachs.
  Hier wohnte
Otto Löwenstein
Jg. 1883
deportiert 1942
Auschwitz
ermordet
9. Dez. 2009 Stolperstein für Otto Löwenstein (* 01.05.1883 in Borgholz). Die Töchter von Otto und Emma Löwenstein, Ilse und Marion, konnten 1939 nach England entkommen.

Familie Löwenstein wohnte in der Elberfelder Straße 30. Dort wohnte auch Toni Tono Blume Löwenstein (* 04.10.1876 in Belecke; † 23.09.1942), deportiert am 27.07.1942 nach Theresienstadt und im Vernichtungslager Treblinka ermordet.

  Hier wohnte
Ruth Löwenstein
Jg. 1922
deportiert 1942
Auschwitz
ermordet
Stolperstein für Ruth Löwenstein (* 09.05.1922 in Lippstadt). Sie wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert und 1944 im KZ Auschwitz ermordet.
  Hier wohnte
Emma Löwenstein
geb. Stern
Jg. 1894
deportiert 1942
Auschwitz
ermordet
Stolperstein für Emma Friederieke Löwenstein geb. Stern (* 22.01.1894 in Lippstadt). Ehefrau von Otto Löwenstein.
  Hier wohnte
Johann Wißner
Jg. 1897
Im Widerstand / KPD
verhaftet 1934
1936 Buchenwald
entlassen April 1939
verhaftet 9.2.1945
Gefängnis Dortmund-Hörde
ermordet April 1945
Rombergpark/Dortmund
Elberfelder Straße 68, Hagen-Mitte
 
7. Dez. 2018
 
Stolperstein für den Widerstandskämpfer (KPD) Johann Wißner (* 28.12.1897; † April 1945). Johann Wißner wurde 1934 zu einer Haftstrafe von 2½ Jahren verurteilt, weil er unter anderem illegale Flugblätter verteilt hatte. Nach Verbüßung der Haft wurde er ins KZ Buchenwald verschleppt und erst im April 1939 entlassen. Ab März 1944 traf er sich mit zwei weiteren Hitler-Gegner um Pläne für die Zukunft nach dem Krieg zu schmieden. Sie wurden verraten und kurz vor Ende des Krieges Ostern 1945 im Dortmunder Rombergpark an einem Bombentrichter erschossen.
  Hier wohnte
Dr. Hermann Cohen
Jg. 1881
deportiert 1942
ermordet in
Auschwitz
Prentzelstraße 5, Hagen-Mitte
 
 
9. Dez. 2009 Stolperstein für Dr. jur. Hermann Cohen (* 09.09.1881 in Lüdenscheid; † 30.09.1942). Er wohnte in der Prentzelstraße 5, war Rechtsanwalt und führte als Sozius in der Bahnhofstraße 11 zusammen mit Justizrat und Notar Adolf Nassau († 1937) eine renommierte Anwaltskanzlei. Am Boykotttag 1. April 1933 verwüsteten SA- und SS-Männer ihre Kanzlei. Nach dem Novemberpogrom 1938 wurde er bis zum 23.11.1938 im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Am 7.12.1938 emigrierte Hermann Cohen nach Holland. Von dort wurde er am 10.8.1942 ab dem Sammellager Westerbork deportiert und anschließend im KZ Auschwitz ermordet.

Dr. Robert Cohen, Prentzelstraße 5, war 1933 nach Frankreich ausgewandert. Adolf Nassau war von 1908 bis zu seinem Tode 1937 Vorsitzender der jüdischen Kultusgemeinde Hagen.

  Hier wohnte
Else Cohen
Jg. 1885
deportiert 1942
ermordet in
Auschwitz
Stolperstein für Else Cohen (1885–1942).
  Hier wohnte
Walter Cohen
Jg. 1912
deportiert 1942
ermordet in
Auschwitz
Stolperstein für Walter Cohen (* 24.11.1912 in Hagen; † 16.08.1942), deportiert 1942 von Holland aus.
  Hier wohnte
Jenny Gumprich
geb. Levy
Jg. 1882
deportiert 1942
Richtung Osten
ermordet
Voerderstraße 58a, Hagen-Haspe
 
 

 
6. Dez. 2011 Stolperstein für Jenny Gumprich geb. Levy (* 09.09.1882 in Hohenlimburg). Die Familie Gumprich lebte in Haspe vom Viehhandel und besaß ein Zweifamilienhaus mit Stallungen und großer Weide. Die Söhne Heinz und Helmut Gumprich wanderten 1934 nach Palästina aus, Kurt folgte 1936, Werner 1938 und Jennys Ehemann David 1939. Im Frühjahr 1939 versuchten die übrigen Familienmitglieder auf einer Mittelmeer-Rundreise (ab Bremen) mit dem Schiff „Belgrad“ wochenlang in jedem Hafen Asyl zu bekommen – vergeblich. Später abgeschoben und wieder zurück in Deutschland wurden sie 1942 nach Polen deportiert und im Ghetto Zamość ermordet. Das Haus der Familie wurde bis 1952 von der Stadt verwaltet, danach verkauften es die Nachkommen.[10]
  Hier wohnte
Erich Gumprich
Jg. 1910
deportiert 1942
Richtung Osten
ermordet
Stolperstein für den Viehhändler Erich Gumprich (11.07.1910–1942). Ältester Sohn von Jenny und David Gumprich († 15.09.1957 in Hagen).
  Hier wohnte
Herbert Gumprich
Jg. 1911
deportiert 1942
Richtung Osten
ermordet
Stolperstein für Herbert Gumprich (24.09.1911–1942). Sohn von Jenny und David Gumprich.
  Hier wohnte
Martha Gumprich
geb. Gustreich
Jg. 1911
deportiert 1942
Richtung Osten
ermordet
Stolperstein für Martha Gumprich geb. Gutreich (24.08.1911–1942). Ehefrau von Erich Gumprich.
  Hier wohnte
Waltraut Gumprich
Jg. 1937
deportiert 1942
Richtung Osten
ermordet
Stolperstein für Waltraut Gumprich (31.07.1937–1942). Tochter von Martha und Erich Gumprich.
  Hier wohnte
Max Heilbronn
Jg.1886
deportiert 1942
ermordet in
Auschwitz
Kölner Straße 20, Hagen-Haspe
 
 

 
6. Dez. 2011 Stolperstein für den Kaufmann Max Heilbronn (06.04.1886–29.01.1943). Er betrieb in Haspe ein Manufakturwarengeschäft (Strumpfhaus und Weisswaren) in der Kölner Straße 20. Nach dem Novemberpogrom 1938 wurde es als letztes jüdisches Geschäft in Haspe geschlossen. Max Heilbronn war Vereinsmitglied und zeitweise Sprecher der jüdischen RjF-Sportgruppe/Schild Hagen.

Schon 1846 werden die Vorfahren der Familie Heilbronn in Hagen mit den beiden Metzger Abraham und Simon Heilbron erwähnt.

  Hier wohnte
Johanna Heilbronn
geb. Stern
Jg.1899
deportiert 1942
ermordet in
Auschwitz
Stolperstein für Johanna Heilbronn geb. Stern (26.01.1899–29.01.1943). Ehefrau von Max Heilbronn.
  Hier arbeitete
Anna Sieben
Alter unbekannt
deportiert 1942
ermordet in
Auschwitz
Stolperstein für Anna Sieben (Alter unbekannt). Anna wurde zusammen mit der Familie Heilbronn, in deren Geschäft sie arbeitete, deportiert und ermordet.
  Hier wohnte
Helga Heilbronn
geb. Jam
Jg.1932
deportiert 1942
ermordet in
Auschwitz
Stolperstein für Helga Heilbronn (22.01.1932–29.01.1943). Tochter von Max und Johanna Heilbronn.
  Hier wohnte
Elfriede Kadden
Jg.1892
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 2.7.1944
Bergischer Ring 10, Hagen-Mitte
 
 
23. Jan. 2013 Stolperstein für Elfriede Kadden (* 10.04.1892 in Hagen; † 02.07.1944). Sie war Sprachlehrerin in der jüdischen Schule und wohnte in der Gartenstraße 2a.
  Hier wohnte
Siegmund Kadden
Jg.1884
deportiert 1942
ermordet in
Majdanek
Stolperstein für den Kaufmann Siegmund Kadden (* 06.06.1884 in Annen/Hörde). Familie Kadden besaß ein Lebensmittelgeschäft mit Kaffeegroßrösterei in der Mittelstraße 3. Ihr Geschäft wurde arisiert und von der Firma Altemühle übernommen.

Ernst Kadden wanderte 1934 nach Südafrika aus, Hilda Kadden folgte ihm 1937. Albert und Frieda Kadden, Marienstraße 13, folgten ihm 1935 und Ilse Kadden, Gartenstraße 2, folgte ihm 1937 nach Südafrika.

  Hier wohnte
Paula Kadden
geb. Silberberg
Jg.1893
deportiert 1942
ermordet im
besetzten Polen
Stolperstein für Paula Kadden geb. Silberberg (* 13.09.1893 in Ergste). Ehefrau von Siegmund Kadden. Sie wurde in das besetzte Polen deportiert und dort an einem unbekannten Ort ermordet.
  Hier wohnte
Rita Kadden
Jg.1922
deportiert 1942
ermordet im
besetzten Polen
Stolperstein für Rita Kadden (* 26.03.1922). Tochter von Siegmund und Paula Kadden. Sie wurde in das besetzte Polen deportiert und an einem unbekannten Ort ermordet.
  Hier wohnte
Hans Siegbert
Kadden

Jg.1924
deportiert 1942
ermordet in
Zamosc
Stolperstein für Hans Siegbert Kadden (* 18.03.1924). Sohn von Siegmund und Paula Kadden.
  Hier wohnte
Max Janowski
Jg.1890
deportiert 1943
ermordet in
Auschwitz
Mittelstraße 3,
Hagen-Mitte
 
 
7. Sep. 2006 Stolperstein für den Kaufmann Max Mendel Janowski (* 13.01.1890 in Łódź). Er besaß in der Mittelstraße 3 ein Herrenkonfektionsgeschäft. Die Tochter Margot Janowski konnte 1939 nach England entkommen und 1950 nach Israel auswandern.

Simon und Sophie Janowski, Elberfelder Straße 30, wanderten 1938 nach Palästina aus.

  Hier wohnte
Maria Janowski
geb. Wolkowitz
Jg.1889
deportiert 1943
ermordet in
Auschwitz
Stolperstein für Maria Janowski geb. Wolkowitz (* 1889). Ehefrau von Max Janowski.
  Hier wohnte
Sophie Janowski
Jg. 1916
deportiert 1943
ermordet in
Auschwitz
Stolperstein für Sophie Janowski (* 1916). Tochter von Max und Maria Janowski. Ihre Schwester Margot konnte 1939 nach England entkommen und 1950 nach Israel auswandern.
  Hier wohnte
Jacob Miner
Jg.1891
deportiert
Richtung Polen
 ???
Mittelstraße 1,
Hagen-Mitte
 
 
7. Sep. 2006 Stolperstein für den Kaufmann Jacob Min(n)er (* 05.04.1891 in Jarosław). Familie Minner betrieb eine Textilgroßhandlung in der Hochstraße 65. Jacob, seine Frau Minna und Tochter Regina wurden am 28.10.1938 nach Polen abgeschoben und dort an einem unbekannten Ort ermordet.
  Hier wohnte
Minna Miner
geb. Schweber
Jg.1896
deportiert
Richtung Polen
 ???
Stolperstein für Minna Mindel Min(n)er geb. Schweber (* 14.08.1896 in Pruchnik). Ehefrau von Jacob Minner. Der Sohn von Minna Minner aus erster Ehe, Joachim Max Schneck (* 02.05.1920) konnte 1935 durch einen Onkel nach Palästina auswandern. Er nahm dort den hebräisierten Namen Mordechai Sharon an.
  Hier wohnte
Regina Miner
Jg. 1926
deportiert
Richtung Polen
 ???
Stolperstein für Regina Min(n)er (* 09.07.1926 in Hagen). Tochter von Jacob und Minna Minner.
  Hier erschossen
von SA
Julius Lücke
Jg.1899
28. Mai 1931
Mittelstraße 6
Hagen-Mitte
 
 
7. Sep. 2006
Stolperstein Lücke beschädigt
Stolperstein für den Widerstandskämpfer Julius Lücke (06.11.1899–28.05.1931).

Am 28. Mai 1931 schossen SA-Leute, die an einer NSDAP-Veranstaltung in der Hagener Stadthalle teilgenommen hatten und in Formation durch die Mittelstraße marschierten, in eine Ansammlung protestierender Nazigegner und Passanten. Hubert Ernst, Julius Lücke und Emil Wagner starben, zwanzig weitere Personen wurden zum Teil schwer verletzt.

  Hubert Ernst
Jg.1910
1. Juni 1931
Stolperstein für den Widerstandskämpfer Hubert Ernst (* 1910 –01.06.1931).
  Emil Wagner
Jg.1913
28. Mai 1931
Stolperstein für den Widerstandskämpfer Emil Wagner (* 1913–28.05.1931).
Hermann Vogelsang
Jg.1867
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet
3. Apr. 2008   Fachwerkhaus in Hohenlimburg, Lohmannstraße 6. Früher Mittelstraße 6 und bis in die 1930er Jahre Metzgerei und Wohnhaus der jüdischen Familie Vogelsang. Metzgermeister Herz Heinz Vogelsang (27.10.1867–25.06.1943) war nach der Pogromnacht 1938 bis 28.11.1938 im KZ Sachsenhausen interniert, danach mit seiner Ehefrau Paula im sogenannten Judenhaus in Hagen, Potthofstraße 16 zwangseinquartiert. Von dort wurden beide am 29.07.1942 in das KZ Theresienstadt deportiert.
Paula Vogelsang
Jg. 1872
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet
Paula Vogelsang geb. Meyberg (19.01.1872–30.03.1943). Ehefrau von Hermann Vogelsang.

Beide Stolpersteine nicht mehr vorhanden.

  Hier wohnte
Leopold Landau
Jg.1858
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 12.11.1942
Stresemannstraße 17, Hagen-Mitte
 
 
23. Jan. 2013 Stolperstein für Leopold Levy Landau (* 11.12.1858 in Aldenhoven; † 12.11.1942). Sohn Kurt Landau, Zahnarzt in Priorei, konnte 1938 über Brüssel nach England entkommen. Tochter Martha überlebte als Bürokraft in einer Marburger Kaserne.[11]
  Hier wohnte
Käthe Landau
geb. Wolf
Jg.1866
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 12.11.1942
Stolperstein für Käthe (Käthchen) Landau geb. Wolf (* 09.02.1866 in Bad Langenschwalbach; † 14.10.1942). Ehefrau von Leopold Landau.
  Hier wohnte
Ida Landau
Jg.1896
deportiert 1942
Theresienstadt
1944 Auschwitz
ermordet
Stolperstein für Ida Landau (* 14.10.1896 in Aldenhoven). Tochter von Leopold und Käthe Landau. Ermordet im KZ Bergen-Belsen.
  Hier wohnte
Levi Loewenstein
Jg.1879
deportiert 1942
Richtung Osten
 ???
Alleestraße 33, Hagen-Altenhagen
 
 
23. Jan. 2013 Stolperstein für Levi Loewenstein (* 15.10.1879 in Niederntudorf). Familie Loewenstein betrieb eine Altmetallhandlung. Tochter Grete war Schönheitspflegerin. Grete und ihr Bruder Hans Loewenstein entkamen 1938 bzw. 1939 in die USA. Während des Novemberpogroms 1938 mussten die erwachsenen Söhne der Familie Loewenstein die Zerstörung ihres Eigentums unter Aufsicht und Schlägen der SA-Männer selbst besorgen. Möbel und Gegenstände in der Wohnung und dem Büro aus dem Fenster werfen, und zuletzt alles Zerstörte zusammengekehrt in den Hinterhof bringen. Die Firma Loewenstein & Co. wurde Zwangsversteigert.[12]
  Hier wohnte
Henriette Loewenstein
geb. Oppenheimer
Jg.1873
deportiert 1942
Zamosc
ermordet
Stolperstein für Henriette Loewenstein geb. Oppenheimer (* 25.09.1873 in Essen). Ehefrau von Levi Loewenstein. Tochter Grete und Sohn Hans Loewenstein entkamen 1938 bzw. 1939 in die USA.
  Hier wohnte
Max Markus
Jg.1902
deportiert 1942
Auschwitz
 ???
Rathausstraße 5 gegenüber Nr. 16 (ehem. Heidenstr. 5), Hagen-Mitte
 
 
Stolperstein für Max Markus (* 05.02.1902). Im Frühjahr 1939 versuchte das Ehepaar Markus auf einer Mittelmeer-Rundreise (ab Bremen) mit dem Schiff „Belgrad“ wochenlang in jedem Hafen Asyl zu bekommen – vergeblich. Später abgeschoben und wieder zurück in Deutschland wurden beide von den Nazis 1942 deportiert und wahrscheinlich im Ghetto Zamość ermordet. Zwischenzeitlich war Max Markus nach Monaco emigriert.
  Hier wohnte
Berta Markus
geb. Beitcher
Jg.1901
deportiert
Auschwitz
 ???
Stolperstein für Berta Baila Markus geb. Beitscher (* 04.05.1901 in Zglobien). Ehefrau von Max Markus, wahrscheinlich im Ghetto Zamość ermordet.
  Hier wohnte
Johann Isaak
Jg.1890
ausgewiesen
Auschwitz
 ???
Rathausstraße 25, Hagen-Mitte
 
 
Stolperstein für den Kaufmann Johann Isaac (* 1890). Die Familie Isaac besaß einen Verkauf von Metzgereibedarfsartikeln in der Elberfelder Straße 86. Das Geschäft wurde arisiert und von der Darmhandlung Heinrich Keuter übernommen. Johann und seine Familienangehörigen wurden am 28.04.1942 nach Polen ausgewiesen und dort an einem unbekannten Ort ermordet.
  Hier wohnte
Lise Isaak
geb. Biermann
Jg.1887
ausgewiesen
Auschwitz
 ???
Stolperstein für Elisabeth Lise Johanna Isaac geb. Biermann (* 06.07.1887 in Iserlohn).
  Hier wohnte
Emil Isaak
Jg.1878
ausgewiesen
Auschwitz
 ???
Stolperstein für den Kaufmann Emil Isaac (* 23.05.1878 in Hagen).
  Hier wohnte
Jenny Sonnenberg
Jg.1889
ausgewiesen
Auschwitz
 ???
Stolperstein für Jenny Sonnenberg (* 21.02.1889 in Wolfenbüttel). Sie wohnte in der Augustastraße 99. Sie wurde nach Polen ausgewiesen und dort an einem unbekannten Ort ermordet.
  Hier wohnte
Berta Grünberg
geb. Friedländer
Jg.1867
deportiert 1942
Theresienstadt
 ???
Stolperstein für Berta Grün(e)berg geb. Friedländer (* 10.06.1867 in Brilon; † 30.09.1942). Sie wurde am 29.07.1942 nach Theresienstadt deportiert und kam von dort am 23.09.1942 in das Vernichtungslager Treblinka.

Familie Grüneberg wohnte in der Stresemannstraße 18. Josef Grüneberg konnte 1939 in die USA auswandern.

  Hier wohnte
Käthe Grünberg
geb. Loewenstein
Jg.1908
deportiert 1942
Zamosc
 ???
Stolperstein für Käthe Grün(e)berg geb. Löwenstein (* 12.07.1908). Käthe wurde am 30.04.1942 nach Zamość deportiert und dort wahrscheinlich ermordet.
  Hier wohnte
Walter Grünberg
Jg.1931
deportiert 1942
Zamosc
 ???
Stolperstein für Walter Grün(e)berg (* 20.07.1931). Laut Gedenkbuch und Literatur eigentlich Ludwig Ernst Grüneberg. Er wurde 1942 nach Zamość deportiert und dort wahrscheinlich ermordet.
  Hier wohnte
Klara Marx
geb. Rosenberg
Jg.1872
deportiert 1942
ermordet 1944
Auschwitz
Stresemannstraße 18, Hagen-Mitte
 
 
23. Jan. 2013 Stolperstein für Klara Marx geb. Rosenberg (* 20.05.1872 in Lübbecke).
  Hier wohnte
Walter Marx
Jg.1905
„Schutzhaft“ 1938
Dachau
deportiert 1941
Lodz/Litzmannstadt
ermordet in
Chelmno/Kulmhof
Stolperstein für Walter Ernst Ludwig Marx (04.02.1905–08.05.1942). „Schutzhaft“ 1938 im KZ Dachau. Deportiert 1941 nach Łódź und in Chelmno ermordet.
  Hier wohnte
Juda Mayerhof
Jg.1880
Polenaktion 1938
ermordet im
besetzten Polen
Hugo-Preuß-Straße 2
(ehem. Göringstraße 2), Hagen-Mitte
 
 
23. Jan. 2013 Stolperstein für den Händler Juda Mayerhof(f) (* 24.04.1880 in Dabrowa). Er betrieb Handel mit Säcken und Lumpen in der Göringstraße 2. Tochter Fanny Mayerhoff konnte 1938 in die USA auswandern. Juda und seine Frau Dorothea wurden am 28. September 1938 nach Polen abgeschoben und dort später an einem unbekannten Ort ermordet.
  Hier wohnte
Dorothea Mayerhof
geb. Grossband
Jg.1882
Polenaktion 1938
ermordet im
besetzten Polen
Stolperstein für Dorothea Devora Mayerhof(f) geb. Grossband (* 10.07.1882 in Żabno). Ehefrau von Juda Mayerhoff.
  Hier wohnte
Philipp Meyer
Jg.1858
deportiert 1943
Theresienstadt
ermordet 16.10.1943
Dömbergstraße 34
(Pelmkestraße 51), Hagen-Wehringhausen
 
 
29. Aug. 2017 Stolperstein für Philipp Meyer (31.08.1858–16.10.1943). Geboren in Westpreußen. Sein Wohnhaus an der Ecke Dömberg-/Pelmkestraße wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.
  Hier wohnte
Mabel Meyer
geb. Wittkowski
Jg.1870
deportiert 1943
Theresienstadt
1944 Auschwitz
ermordet
Stolperstein für Mabel Meyer geb. Wittkowski (09.06.1870–15.05.1944). Geboren in Australien. Ehefrau von Philipp Meyer.
  Hier wohnte
Rosa Rimpel
geb. Stern
Jg.1878
deportiert 1942
Zamosc
ermordet
Stresemannstraße 11
(ehem. General-Litzmannstraße 11),
Hagen-Mitte
 
 
23. Jan. 2013 Stolperstein für Rosa Rimpel geb. Stern (* 14.08.1878 in Rymanów). Familie Rimpel betrieb eine Manufakturwaren-Großhandlung in der General-Litzmannstraße 11. Im Frühjahr 1939 versuchte die Familie auf einer Mittelmeer-Rundreise (ab Bremen) mit dem Schiff „Belgrad“ wochenlang in jedem Hafen Asyl zu bekommen – vergeblich. Später abgeschoben und wieder zurück in Deutschland wurden alle von den Nazis am 28.04.1942 deportiert und im Ghetto Zamość ermordet.
  Hier wohnte
Moritz Rimpel
Jg.1906
„Schutzhaft“ 1938
Dachau
deportiert 1942
Zamosc
ermordet
Stolperstein für Moritz Rimpel junior (08.09.1906–1942).
  Hier wohnte
Frieda Rimpel
geb. Tanne
Jg.1911
deportiert 1942
Zamosc
ermordet
Stolperstein für Frieda Rimpel geb. Tanne (31.12.1911–1942).
  Hier wohnte
Hanna Ruth Rimpel
Jg.1931
deportiert 1942
Zamosc
ermordet
Stolperstein für Hanna Ruth Rimpel (18.11.1931–1942).
  Hier wohnte
Sami Rimpel
Jg.1939
deportiert 1942
Zamosc
ermordet
Stolperstein für Sami Rimpel (27.11.1939–1942).
  Hier wohnte
Albert Rosenthal
Jg. 1879
deportiert 1943
ermordet in
Auschwitz
Tillmannsstraße 9, Hagen-Haspe
 
 

 
6. Dez. 2011
 
Stolperstein für den Kaufmann Albert Rosenthal (* 23.04.1879 in Annen/Hörde). Albert hatte im Ersten Weltkrieg (Eisernes Kreuz) gekämpft und war mit Vetter Hermann Rosenthal Inhaber der Gebr. Rosenthal Geschäfte in Haspe an der Kölner Straße 5 (Herrenmoden) und Voerder Straße 1-3 (Putzgeschäft, Teppichabteilung, Manufakturwaren Damen- und Hutabteilung). Im Rahmen der reichsweiten Boykottaktion am 1. April 1933 forderten SA-Posten vor den Geschäften Kunden auf, nur in christlichen Geschäften zu kaufen. 1935 sahen sich Rosenthals gezwungen, ihre Geschäfte aufzugeben. Sie wurden arisiert und von der Firma Ginsberg übernommen. Einmal wurden Albert und Hermann Rosenthal in der Tillmannstraße von Nazis überfallen und zusammengeschlagen. Nach der Pogromnacht war Albert bis 28.11.1938 im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Am 02.03.1943 wurden Albert und seine Frau Selma deportiert und im KZ Auschwitz ermordet.[13] Alberts Vetter Hermann konnte 1939 mit Ehefrau Emmy nach England emigrieren.
  Hier wohnte
Selma Rosenthal
geb. Kaufmann
Jg. 1880
deportiert 1943
ermordet in
Auschwitz
Stolperstein für Selma Regina Rosenthal geb. Kaufmann (* 01.03.1880 in Moers). Ehefrau von Albert Rosenthal.

Ihre Töchter Margot (* 02.06.1912; † 2009 in England) und Lore (* 31.05.1908; † 13.02.2006 in Haifa/Israel) konnten 1939 nach England entkommen.

  Hier wohnte
Henriette
Schlesinger

geb. Rosenberg
Jg. 1883
deportiert
ermordet in
Zamosc
Schillerstraße 6, Hagen-Eckesey
 
 
3. Apr. 2008
Verlegt in Hagen-Eckesey, Schillerstraße 6. Richtig: Hohenlimburg, Schillerstraße 6 (heute Preinstraße 6).
Stolperstein für Jettchen Henriette Schlesinger geb. Rosenberg (* 29.04.1883 in Hohenlimburg). Henriette Schlesinger wurde am 28. April 1942 von dem Platz vor der Hohenlimburger Synagoge aus deportiert und im Ghetto Zamość ermordet.
  Hier wohnte
Ruth Schlesinger
Jg. 1917
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 1943
Stolperstein für Ruth Schlesinger (* 24.01.1917). Sie wohnte bei ihrer Mutter in Hohenlimburg, Schillerstraße 6, und verzog 1935 nach Bonn und wurde von dort aus 1942 nach Sobibor deportiert und ermordet. Versehentlich wurde ihr Stolperstein und der ihrer Mutter Henriette Schlesinger in Hagen-Eckesey, Schillerstraße 6 verlegt.
  Hier wohnte
Mathilde Mayberg
geb. Sternheim
Jg. 1869
deportiert 1942
ermordet in
Zamosc
Potthofstraße 16 vor der Synagoge,
Hagen-Mitte
 
 

 
29. Dez. 2015 Stolperstein für Mathilde Mayberg geb. Sternheim (1869–1943).

Die Familien Mayberg, Sternheim und Oppenheimer waren in dem sogenannten Judenhaus in der Potthofstraße 16 zwangseinquartiert (Gemeindehaus der Jüdischen Gemeinde).

  Hier wohnte
Else Mayberg
Jg. 1900
deportiert 1942
Zamosk
ermordet
Stolperstein für Else Mayberg (* 09.05.1900). Tochter von Mathilde Mayberg.
  Hier wohnte
Wilhelm Sternheim
Jg. 1878
deportiert 1942
Theresienstadt
1044 Auschwitz
ermordet
Stolperstein für den Kaufmann Wilhelm Sternheim (* 03.02.1878 in Ergste; † 15.05.1944). Er betrieb ein Geschäft für Manufakturwaren und Konfektion in der Hindenburgstraße 33.
  Hier wohnte
Selma Sternheim
geb. Stern
Jg. 1877
deportiert 1942
Theresienstadt
1044 Auschwitz
ermordet
Stolperstein für Selma Sternheim geb. Stern (* 27.05.1877 in Hörde; † 15.05.1944). Ehefrau von Wilhelm Sternheim.
  Hier wohnte
Elfriede Rosenbaum
geb. Wolff
Jg. 1867
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 28.1.1944
Stolperstein für die Witwe Elfriede Rosenbaum geb. Wolff (* 31.03.1867 in Soest; † 28.01.1944). Sie wohnte in Wehringhausen, Uhlandstraße 5.
  Hier wohnte
Johanna Oppenheimer
geb. Cohen
Jg. 1899
deportiert 1942
Zamosc
ermordet
Stolperstein für Johanna Oppenheimer geb. Cohen (* 24.11.1899 in Dortmund).
  Hier wohnte
Ruth Oppenheimer
Jg. 1932
deportiert 1942
Zamosc
ermordet
Stolperstein für Ruth Oppenheimer (* 21.08.1932). Tochter von Johanna Oppenheimer.
  Hier wohnte
Isidor Izak Teitler
Jg.1888
Polenaktion 1938
Bentschen
ermordet im
besetzten Polen
Hindenburgstraße 1, Hagen-Mitte
 
 
23. Jan. 2013
Stolpersteine vor Wohnhaus Hindenburgstraße 5.
Stolperstein für den Kaufmann Isidor Izak (Isaak) Teitler (* 22.12.1888 in Stanisławów). Familie Teitler besaß eine Kurzwarenhandlung in der Hindenburgstraße 33. Die Familie wurde 1938 in das besetzte Polen verbracht und dort an einem unbekannten Ort ermordet.
  Hier wohnte
Regina Teitler
geb. Werner
Jg.1894
Polenaktion 1938
Bentschen
ermordet im
besetzten Polen
Stolperstein für Regina Teitler geb. Werner (* 17.12.1894 in Jasło). Ehefrau von Isidor Isaak Teitler.
  Hier wohnte
Betty Teitler
Jg.1923
Polenaktion 1938
Bentschen
ermordet im
besetzten Polen
Stolperstein für Betty Teitler (* 01.08.1923). Tochter von Isidor Isaak und Regina Teitler.
  Hier wohnte
Louis Mosbach
Jg.1874
deportiert 1942
ermordet in
Riga
Freiheitstraße 28
Hohenlimburg
 
 
23. Jan. 2013
Stolperstein vor Lohmannstraße 1 Ecke Freiheitstraße.
Stolperstein für den Kaufmann Louis Ludwig Mosbach (* 04.11.1874 in Hohenlimburg). Der Witwer Louis Mosbach verzog 1937 nach Hannover und wurde von dort aus 1941 nach Riga deportiert und im dortigen Ghetto ermordet. Sohn Erwin (08.02.1907–1993) überlebte den Riga-Transport.

Der Bruder von Louis, der Witwer Wilhelm Mosbach (11.06.1879–20.12.1936) besaß ein Modegeschäft, hatte im Ersten Weltkrieg gedient (Eisernes Kreuz), war SPD-Stadtverordneter zwischen 1924 und 1933 und aktiv im Hohenlimburger Bauverein tätig. Er erlebte als Folge der antijüdischen Maßnahmen einen rapiden wirtschaftlichen und persönlichen Niedergang und starb frühzeitig und verbittert 1936. Tochter Herta Mosbach (31.08.1909–1990) wanderte 1939 nach England aus. Die Eltern der Brüder Louis und Wilhelm waren Isaak Mosbach (1845–1903) und Amalie geb. Rosendahl (1840–1912). Die Limburger Vorfahren der Familie, die Anstreicher und Glaser Daniel Moses, Herz Moses und Isaac Moses, nahmen 1846 den Familienname Mosbach an.

  Hier wohnte
Emilie Schönebaum
geb. Mond
Jg.1888
deportiert 1942
ermordet in
Zamosc
Herrenstraße 14
Hohenlimburg
 
 
3. Apr. 2008 Stolperstein für Emilie (Emmy) Schönebaum geb. Mond (22.07.1888–1942). Emmy Schönebaum gehörte die Firma Louis Schönebaum, Kaufhaus für Manufaktur- und Modewaren. Nach dem frühen Tod ihres Mannes (1919) war später Hugo Loewenstein Inhaber des Geschäfts. Erster Boykott des Modegeschäfts am 1. April 1933. Mitte der 1930er Jahre wohnte Emmy Schönebaum in der Elberfelder Straße in Hagen. 1938 wurde die eingetragene Firma L. Schönebaum vom Amt zwangsgelöscht. Tochter Lotte (1913–2007) verließ Hohenlimburg schon 1931 und wanderte mit ihrem Verlobten Perez Chaim 1935 nach Palästina aus. Im Jahre 1938 besuchte Emmy Schönebaum sie dort, kehrte aber zurück und wurde 1942 von ihrem Elternhaus in Werl aus deportiert und ermordet. Einen Einblick in die damalige Situation vermitteln zahlreiche überlieferte Briefe der Emmy Schönebaum an die nach Palästina ausgewanderte Tochter.[14]
  Hier wohnte
Abraham Levy
Jg. 1854
deportiert 1942
ermordet in
Theresienstadt
Grünrockstraße 19
ehem. Goethestr. 17
Hohenlimburg
 
 

 
3. Apr. 2008 Stolperstein für Abraham Levy (13.09.1854–01.08.1942). Der Witwer Abraham Levy war von Beruf Händler und später Anstreichermeister gewesen, die bei ihm wohnende Tochter Erna Levy betrieb in der Goethestraße 13 eine Damenschneiderei. Sie wurde am 28. April 1942 von dem Platz vor der Hohenlimburger Synagoge aus deportiert und im Ghetto Zamość ermordet. Eine weitere Tochter, Jenny (* 09.09.1882), verheiratet mit David Gumprich aus Haspe, wurde auch ein Opfer der Nazis und ermordet. Während des Novemberpogroms 1938 wurde im Haus Goethestraße 17 im unteren Teil alles zerstört und der hochbetagte Abraham Levy die Treppe hinuntergestoßen. Später kam er nach Unna in ein Altersheim und wurde, obwohl gelähmt und krank, von dort 1942 nach Theresienstadt deportiert und ermordet. Sein Vater war der 1846 erwähnte Gerber Levi Heymann. Später vertauschte dieser die Namen und nannte sich Heymann Levi.
  Hier wohnte
Erna Levy
Jg. 1887
deportiert 1942
ermordet in
Zamosc
Stolperstein für Erna Levy (* 12.09.1887). Sie wohnte bei ihrem Vater Abraham Levy und betrieb in der Goethestraße 13 eine Damenschneiderei. Sie wurde am 28. April 1942 von dem Platz vor der Hohenlimburger Synagoge aus deportiert und im Ghetto Zamość ermordet.
  Hier wohnte
Paul Loewenstein
Jg. 1887
deportiert 1942
ermordet in
Zamosc
Freiheitstraße 27
Hohenlimburg
 
 

 
3. Apr. 2008 Stolperstein für den Metzgermeister Paul Dudu Loewenstein (* 15.07.1887 in Hohenlimburg). Erster Boykott seiner Metzgerei am 1. April 1933. Nach dem Novemberpogrom 1938 war er bis zum 16. Dezember 1938 im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Danach im sog. Judenhaus (heute Jahnstraße 44) mit seiner Ehefrau Else zwangseinquartiert. Sie wurden am 28. April 1942 von dem Platz vor der Hohenlimburger Synagoge aus deportiert und im Ghetto Zamość ermordet.

Das Eigentum der Familie wurde dem Hohenlimburger Heimatmuseum übereignet oder versteigert.

  Hier wohnte
Else Loewenstein
geb. Mayer
Jg. 1887
deportiert 1942
ermordet in
Zamosc
Stolperstein für Else Loewenstein geb. Mayer (* 03.07.1887 in Minden). Ehefrau von Metzgermeister Paul Dudu Loewenstein. Sie wurden am 28. April 1942 von dem Platz vor der Hohenlimburger Synagoge aus deportiert und im Ghetto Zamość ermordet.

Ihre Töchter Ilse (* 15.03.1915) und Gerda (* 12.08.1917) konnten 1939 nach England fliehen. Sohn Max (* 27.12.1922) entkommt 1940 auf der „Patria“ nach Palästina.

  Hier wohnte
Hugo Loewenstein
Jg. 1888
deportiert 1942
ermordet in
Zamosc
In den Höfen 10
Hohenlimburg
 
 

 

 
3. Apr. 2008 Stolperstein für den Kaufmann Hugo Loewenstein (* 01.01.1889 in Hohenlimburg). Er war Inhaber des Kaufhauses Schönebaum in der Herrenstraße 14 und wohnte mit seiner Familie in Elsey, In den Höfen 10. Erster Boykott seines Modegeschäfts am 1. April 1933. Nach dem Novemberpogrom 1938 war Hugo bis zum 7. Dezember 1938 im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Die Familie musste Geschäft und Wohnung aufgeben und wurde im sog. Judenhaus (heute Jahnstraße 44) mit den Familien seiner Brüder Otto und Paul Loewenstein zwangseinquartiert. Hugo und Otto Loewenstein nebst Max, dem Sohn von Paul Loewenstein, mussten in dieser Zeit in einem Tiefbau-Unternehmen (Zwangs-)Schwerstarbeit verrichten. Hugo, Berta, Georg und Anneliese Loewenstein wurden am 28. April 1942 von dem Platz vor der Hohenlimburger Synagoge aus deportiert und im Ghetto Zamość und KZ Majdanek ermordet. Das Eigentum der Familie wurde dem Hohenlimburger Heimatmuseum übereignet oder versteigert.

Die Vorfahren der Familie Loewenstein lebten bereits im 18. Jahrhundert in Hohenlimburg.

  Hier wohnte
Berta Loewenstein
geb. Mond
Jg. 1890
deportiert 1942
ermordet in
Zamosc
Stolperstein für Berta Loewenstein geb. Mond (* 21.09.1890 in Werl). Ehefrau von Hugo Loewenstein. Mutter von Georg und Anneliese (genannt Anneken) Loewenstein (* 28.12.1928). Obwohl Anneliese mit ihren Eltern und Bruder Georg zusammen deportiert wurde, vermutlich auch ermordet, ein Überleben unbekannt, fehlt für sie ein Stolperstein.

Werner Loewenstein (* 1922) verzog 1937 nach Obernigk, wanderte später von dort nach England aus und nahm den Namen Peter Langton an.

  Hier wohnte
Georg Loewenstein
Jg. 1928
deportiert 1942
ermordet in
Zamosc
Stolperstein für Georg Loewenstein (* 21.06.1928). Sohn von Hugo und Berta Loewenstein.
  Hier wohnte
Moritz Meyberg
Jg. 1879
deportiert 1942
ermordet in
Zamosc
Stennertstraße 16
(ehem. Straße der SA)
Hohenlimburg
 
 

 
3. Apr. 2008 Stolperstein für den Viehhändler Moritz Meyberg (* 28.03.1879 in Hohenlimburg). Während des Demolationszuges 1938 (Novemberpogrom) durch Hohenlimburg[15] wurde auch Familie Meyberg „besucht“ und alles greifbare demoliert oder zerstört. Die Familie wurde am 28. April 1942 von dem Platz vor der Hohenlimburger Synagoge aus deportiert und im Ghetto Zamość ermordet. Das Eigentum der Familie wurde dem Hohenlimburger Heimatmuseum übereignet oder versteigert.

Die seit Generationen in Hohenlimburg lebende Familie Meyberg wird 1821 mit dem Metzger Abraham Meyer erwähnt, der später den Familiennamen Meyberg annahm. Die Vorfahren der Familie Meyberg lebten bereits im 18. Jahrhundert in Hohenlimburg.

  Hier wohnte
Lina Meyberg
geb. Ransenberg
Jg. 1883
deportiert 1942
ermordet in
Zamosc
Stolperstein für Lina Meyberg geb. Ransenberg (* 04.09.1883 in Meschede). Ehefrau von Moritz Meyberg.
  Hier wohnte
Paul Meyberg
Jg. 1895
deportiert 1942
ermordet in
Zamosc
Stolperstein für Paul Meyberg (* 09.08.1895). Er war Metzger in der Metzgerei Adolf Meyberg, Bürgerplatz 3.
  Hier wohnte
Kurt Meyberg
Jg. 1910
deportiert 1942
ermordet in
Zamosc
Stolperstein für den Kraftfahrer Kurt Meyberg (* 01.09.1910). Internierung bis 20.01.1939 im KZ Sachsenhausen. Deportiert am 30.04.1942 ab Dortmund.
  Hier wohnte
Julius Stern
Jg. 1886
deportiert 1942
Minsk
ermordet in
Mali Trostinec
Wesselbachstraße 4
Hohenlimburg
 
 

 
3. Apr. 2008  

 
Stolperstein für Julius Stern (* 02.02.1886 in Hohenlimburg). Die seit Generationen in Hohenlimburg lebende Familie Stern wird 1821 mit dem Pferdehändler Isaac Meyer erwähnt, der später den Familiennamen Stern annahm. 1846 werden vier Namen Stern geführt, drei als Handelsmann. Um 1884 erwarb der Althändler Julius Stern senior das Fachwerkhaus Wesselbachstraße 4. Sein Erbe Julius Stern junior wohnte mit Familie ab 1930 in dem Haus. Seit 1935 auch die ledige Jenny Weil, Schwester von Auguste Stern. Als Einziger der Familie überlebte Rolf Stern, er konnte 1938 als 15-Jähriger mit einem Kindertransport in die USA flüchten. Die übrigen Familienmitglieder zogen am 17.5.1938 zu Verwandten nach Meckenheim. Von dort aus wurden sie 1942 nach Minsk deportiert und in Maly Trostinec ermordet. Stolpersteine für die Familie sind auch in Meckenheim verlegt.[16]
  Hier wohnte
Auguste Stern
geb. Weil
Jg. 1887
deportiert 1942
Minsk
ermordet in
Mali Trostinec
Stolperstein für Auguste Stern geb. Weil (* 14.06.1887 in Rexingen). Ehefrau von Julius Stern.
  Hier wohnte
Jenny Weil
Jg. 1892
deportiert 1942
ermordet in
Sobibor
Stolperstein für Jenny Weil (* 14.08.1892 in Rexingen). Sie und drei ihrer Familienmitglieder zogen 1938 nach Meckenheim und wurden von dort aus 1942 deportiert und Jenny Weil im KZ Sobibor ermordet.
  Hier wohnte
Rolf Stern
Jg. 1923
Kindertransport 1938
USA
Stolperstein für Rolf Stern (* 15.02.1923 in Hohenlimburg; † 27.11.2009 in Baltimore/USA). Sohn von Julius und Auguste Stern. Als Einziger seiner Familie überlebte Rolf Stern, er flüchtete am 13.9.1938 als 15-Jähriger mit einem Kindertransport aus Deutschland in die USA.
  Hier wohnte
Margot Stern
Jg. 1927
deportiert 1942
Minsk
ermordet in
Mali Trostinec
Stolperstein für Margot Stern (15.01.1927–1942). Tochter von Julius und Auguste Stern.[17]

Nach ihr wurde im Juni 2023 in Hohenlimburg zwischen Herrenstraße und Freiheitstraße der Margot-Stern-Platz benannt. Stellvertretend für alle ermordeten jüdischen Mitbürger/-innen Hohenlimburgs.

Hier wohnte
Eduard Eisig Kleinmann
Jg. 1880
Haldener Straße 207, Hagen
 
23. Jan. 2013 Eduard Eisig Kleinmann (* 20.09.1880 in Podwoloczyska). Er und seine Ehefrau Amalie wurden am 28.10.1938 nach Bentschen in Polen ausgewiesen und dort später an einem unbekannten Ort ermordet.
Hier wohnte
Amalie Kleinmann
Jg. 1872
Amalie Kleinmann geb. Bernstein (* 22.03.1872 in Nowy Sącz). Sie und ihr Ehemann Eduard wurden am 28.10.1938 nach Bentschen in Polen ausgewiesen und dort später an einem unbekannten Ort ermordet.
  Hier wohnte
Henriette Pieper
Jg. 1877
deportiert 1944
ermordet in
Theresienstadt
Preinstraße 1, Hohenlimburg
 
 
3. Apr. 2008 Stolperstein für Henriette Jettchen Pieper geb. Stern (* 01.04.1877 in Hohenlimburg; † 19.01.1944). Sie wurde 1944 nach Theresienstadt deportiert und dort im Ghetto am 19.01.1944 ermordet.

Ehemalige Schillerstraße 1; weitere Adresse Bergstraße 32.

  Im Schmiedag-Lager
interniert
Nicola Sinesi
Jg. 1905
Italien
deportiert 1943
„Militärinternierter“
Zwangsarbeit
Schutzraumverbot
Tot bei Luftangriff
2.12.1944
Droste-Hülshoff-Straße 27,
Hagen-Eckesey
 
7. Dez. 2018 Stolperstein für Nicola Sinesi (* 1905–02.12.1944). Sinesi war ein italienischer Soldat im Zweiten Weltkrieg und geriet, nachdem sich Italien im September 1943 aus dem Bündnis mit dem NS-Reich gelöst und einen Waffenstillstand mit den Alliierten geschlossen hatte, in deutsche Gefangenschaft. Er wurde nach Hagen deportiert und zur Arbeit bei der Firma Schmiedag in Eckesey gezwungen. Nicola Sinesi trug nur noch ein zerlumptes Hemd. Und er durfte, als die Briten am 2. Dezember 1944 einen Luftangriff auf Hagen flogen, keinen Bunker aufsuchen. Das war den Zwangsarbeitern verboten, sie galten im Dritten Reich als Untermenschen. Sinesi starb, zusammen mit 53 seiner Landesleute, im Bombenhagel.[18]
Hier wohnte
Albert Koppel
Jg. 1881
deportiert 1943
ermordet in
Auschwitz
Lenneuferstraße 37, Hohenlimburg
 
 
3. Apr. 2008 Der Metzger Albert Koppel (05.03.1881–1943), dessen Metzgerei und Haus im November 1938 zerstört worden war, wurde bis 07.12.1938 im KZ Sachsenhausen interniert. 1941 wurde er von Nachbarn wegen „langjähriger Rassenschande“ denunziert. Zeugenaussagen belegten 1949, dass die frei erfundenen Anschuldigungen in der Absicht erhoben wurden, Koppels Existenz zu vernichten. Albert Koppel wurde im Februar 1942 zu einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren verurteilt, aus dem Zuchthaus 1943 deportiert und in Auschwitz umgebracht. Das Eigentum der Familie wurde dem Heimatmuseum übereignet oder versteigert.

Verlegter Stolperstein nicht mehr vorhanden.

Hier wohnte
Paul Koppel
Jg. 1887
ermordet in
Auschwitz
Der Vertreter Paul Koppel (25.11.1887–1943) war 1933 Mitglied der SPD und des sozialdemokratischen „Reichsbanners“. Weitere Adresse: Hohenlimburg, Syburgweg 18. Umzug 1937 nach Hagen, Springe 4. Deportiert am 14. Mai 1943. Stolperstein nicht vorhanden.

Erstmals wurde die jüdische Familie Koppel in Hohenlimburg 1819 mit Abraham und Simon Koppel erwähnt.

Hier wohnte
Julius Nierstenhöfer
Jg. 1886
Im Widerstand / SPD
verhaftet 1936
4 Jahre Zuchthaus
verhaftet 9.2.1945
ermordet April 1945
Rombergpark/Dortmund
Oegerstraße 79, Hohenlimburg
 
29. Aug. 2017
 
Julius Nierstenhöfer (* 29.03.1886; † April 1945) war Sozialdemokrat und kandidierte bei der Stadtverordnetenwahl im März 1933 auf der Liste der Hohenlimburger SPD. Wegen Tätigkeit in einer kommunistischen Widerstandsgruppe wurde er 1936 zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach seiner Entlassung schloss er sich als Hitler-Gegner wieder einer Widerstandsgruppe an. Die Gruppe wurde am 09.02.1945 denunziert und verhaftet. Anschließend in der Osterwoche 1945 im Dortmunder Rombergpark an einem Bombertrichter erschossen.

Verlegter Stolperstein nicht mehr vorhanden.

  Gerda Overbeck
Jg.1921
Zwangssterilisiert
6.6.1939
Krankenhaus Hagen
Tot 23.6.1939
Grünstraße 35 vor dem Krankenhaus, Hagen-Wehringhausen
 
 
2. Dez. 2022 Stolperstein für Gerda Ov(b)erbeck (* 05.11.1921; † 23.06.1939). Sie wohnte in der Albrechtstraße (Cuno-Siedlung), früher Neubraunaustraße 5. Die junge Frau wurde angeblich wegen „angeborenen Schwachsinns“ 1939 im Hagener Krankenhaus von einem Arzt zwangssterilisiert und starb an den Folgen des Eingriffs. Als ihr Termin dafür feststand, schrieb Gerda einen Brief an Hitler persönlich, in dem sie um Gnade bat. Daraufhin bekam der Amtsarzt die Aufforderung die Sterilisation so zeitnah wie möglich durchzuführen. Nachdem das 18-jährige Mädchen nicht freiwillig zu dem Termin erschienen war, führte die Polizei Gerda von ihrem Arbeitsplatz in der Fabrik Ruberg und Renner wie eine Schwerkriminelle ab. Sie starb an den Folgen der Operation. Als Todesursache wurde eine schwere Lungenentzündung angegeben. Ihr Stolperstein vor dem Krankenhaus soll stellvertretend an die ca. 1000 Sterilisierungsopfer in Hagen erinnern.[19]
  Hier wohnte
Martha Wassermann
Jg.1909
Zwangsabtreibung
14.3.1936
Krankenhaus Hagen
´Als geheilt entlassen´
Bachstraße 56, Hagen-Wehringhausen
 
 
2. Dez. 2022
 
Stolperstein für Martha Wassermann (geb. 1909). Als sie 25 Jahre alt war, wurde sie schwanger. Im Februar 1936 wurde sie – wahrscheinlich im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung – beim Gesundheitsamt angezeigt. Der Arzt war der Meinung, Martha sei „erbbelastet“. Als Indiz ihrer „Minderwertigkeit“ wurde angeführt, dass sie als Kind an Rachitis gelitten habe und in der Schule sitzen geblieben sei. Außerdem war Martha schwanger, jedoch nicht verheiratet. Menschen, die den bürgerlichen Normen nicht entsprachen, wurden oft als „moralisch schwachsinnig“ abgestempelt, so auch Martha. Im März wurde sie im Allgemeinen Krankenhaus von Dr. Haver zwangssterilisiert. Außerdem wurde das Kind per Kaiserschnitt abgetrieben. Martha war im sechsten Monat schwanger. Dr. Haver, verantwortlich in der NS-Zeit für die meisten Zwangssterilisierungen und -abtreibungen in Hagen, erhielt 1955 das Bundesverdienstkreuz.[20]
  Hier wohnte
Leopold Laser
Jg.1884
Deportiert 1943
Ermordet in
Auschwitz
Elberfelder Straße 89, Hagen-Mitte
 
 
2. Dez. 2022 Stolperstein für Leopold Laser (* 29.02.1884 in Vöhl). Er war Handelsvertreter für Textilprodukte. In der Pogromnacht 1938 wurde Leopold für kurze Zeit im Polizeigefängnis Prentzelstraße inhaftiert. Sohn Kurt (* 1915) kam ins KZ Dachau und wurde erst Ende des Jahres entlassen. 1939 gelang ihm, nach Schweden zu fliehen. Tochter Karla (* 1920) konnte schon 1936 mit einem Jugendtransport nach Palästina auswandern. Leopold Laser kämpfte darum, auch den Rest der Familie zu retten. Er konnte 1939 eine Fahrkarte nach Palästina für sich, Frau und Sohn Heinz-Egon kaufen. Aber mit Kriegsbeginn wurde die Flucht unmöglich. Er wurde als Zwangsarbeiter der Firma Schneeweiss zugewiesen. Die Familie verlor ihre Wohnung und musste ab Anfang 1942 im sogenannten Judenhaus in der Potthofstraße wohnen. Von dort aus wurden sie am 2. März 1943 deportiert.[21][22]
  Hier wohnte
Else Eva Laser
geb. Goldberg
Jg. 1884
Deportiert 1943
Ermordet in
Auschwitz
Stolperstein für Else-Eva Laser geb. Goldberg (* 25.04.1884 in Kassel). Ehefrau von Leopold Laser.
  Hier wohnte
Heinz Egon Laser
Jg. 1925
Deportiert 1943
Ermordet in
Auschwitz
Stolperstein für Heinz-Egon Guenther Laser (* 26.11.1925 in Gevelsberg). Sohn von Else-Eva und Leopold Laser.
  Hier wohnte
Hartmut Stadtler
Jg.1940
´Eingewiesen 18.6.1942´
Heilanstalt Aplerbeck
´Kinderfachabteilung´
Ermordet 15.10.1942
Konkordiastraße 22, Hagen-Mitte
 
 
2. Dez. 2022
 
Stolperstein für das Kind Hartmut Stadtler (1940–1942). Hartmut kam in Hagen, Konkordiastraße 22, als Kind mit einer Behinderung zur Welt. Damit galt Hartmut in der NS-Diktatur als minderwertig und erbbelastet. Das Hagener Gesundheitsamt drängte Hartmuts Eltern dazu, den Sohn abzugeben. Er wurde am 6. Juni 1942 in die „Kinderfachabteilung“ der Heilanstalt Dortmund-Aplerbeck eingewiesen, und dort am 15. Oktober 1942 mit einer Todesspritze ermordet. Den Eltern wurde als Todesursache Herzschwäche angegeben.
  Hier wohnte
Ernst Mayer
Jg.1907
Verhaftet 22.8.1942
Feldkriegsgericht Kauen
Emslandlager Esterwegen
Ermordet 22.2.1943
Lange Straße 57, Hagen-Wehringhausen
 
 
2. Dez. 2022 Stolperstein für den Soldaten Ernst Mayer (Jg. 1907) in Hagen-Wehringhausen, Lange Straße 57. Er war Bauarbeiter und diente als Soldat an der Ostfront. Dort entwendete er 1942 vier Kilo Speck von einem Armee-LKW, schickte einen Teil davon nach Hause – er hatte zwei kleine Kinder – und teilte den Rest mit seinen Kameraden. Obwohl sein Vorgesetzter ihn in Schutz nahm, verurteilte die NS-Militärjustiz ihn trotzdem zu einem Jahr Zuchthaus und er kam in das berüchtigte KZ Esterwegen in Niedersachsen. Nach nur drei Monaten starb er dort, angeblich an „Herz- und Kreislaufschwäche“.
  Hier wohnte
Walter Siebert
Jg.1905
Im Widerstand / KPD
Verhaftet Okt. 1935
´Vorbereitung Hochverrat´
Zuchthaus Werl
Emslandlager Börgermoor
1943 Strafbataillon 999
Entlassen
Bismarckstraße 30, Hagen-Wehringhausen
 
 
27. Jan. 2023 Stolperstein für den Arbeiter Walter Siebert (geb. 1905). Im April 1933 wurde er aufgrund seiner politischen Gesinnung (ehem. KPD-Mitglied) willkürlich verhaftet und verbrachte acht Monate in „Schutzhaft“ in Hagen, Dortmund und im KZ Papenburg. 1935 wurde er wegen Vorbereitung zum Hochverrat verhaftet, und zu zwei Jahren und sechs Monaten Zuchthaus verurteilt, die er in Werl und im KZ Börgermoor absaß. 1943 wurde er zwangsweise zum berüchtigten Bataillon 999 rekrutiert. Dort wurde Walter Siebert so krank, dass er bald entlassen werden musste. Er überlebte den Krieg und betrieb anschließend in Hagen eine Leihbücherei.
  Hier wohnte
Louis Stern
Jg.1866
„Schutzhaft“ 1938
Buchenwald
Deportiert 1942
Theresienstadt
Ermordet 21.8.1942
Wesselbachstraße 2, Hohenlimburg
 
27. Jan. 2023 Stolperstein für Levy Louis Stern (* 15.03.1866 in Hohenlimburg; † 21.08.1942 in Theresienstadt). Wohnhaft in Hohenlimburg, Arnsberg und Coesfeld. Internierung vom 12.11. bis 21.11.1938 im KZ Buchenwald. Deportiert am 31.07.1942 ab Münster-Bielefeld nach Theresienstadt und dort im Ghetto am 21.08.1942 ermordet.

Der schon 2008 verlegte Stolperstein für Louis Stern wurde während der Hochwasserkatastrophe 2021 weggespült und am 27. Januar 2023 erneuert.

  Hier wohnte
Alexander Schlüter
Jg.1903
Verhaftet 7.1.1939
Zuchthaus Rheinbach
Emslandlager Bathorn
1941 KZ Natzweiler
KZ Sachsenhausen
Ermordet 13.11.1941
Enneper Straße 38, Hagen-Westerbauer
 
 
18. Mai 2024
 
Stolperstein für Alexander (Alex) Schlüter (* 1903 in Gelsenkirchen-Buer; † 13. November 1941 im KZ Sachsenhausen). Er heiratete 1928 in Hagen-Haspe Katharina Wiegand. Die beiden hatten zwei Töchter. 1939 wurde Alex Schlüter aufgrund homosexueller Kontakte verurteilt und in Saarbrücken zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Später umquartiert ins Zuchthaus Rheinbach und Emslandlager Bathorn und ins Zuchthaus Lingen. Am 6. Januar 1941 wurde er in das KZ Sachsenhausen als „Rosa-Winkel-Häftling“ deportiert. Danach als Arbeitssklave im Elsass eingesetzt, wurde er später wieder zurück in Sachsenhausen am 13. November 1941 ermordet.[23]
  In Hagen wohnte
Max Sander
Jg.1894
Mehrfach Verurteilt §175
1940 KZ Sachsenhausen
1941 KZ Neuengamme
Ermordet 27.3.1941
Adresse unbekannt, verlegt Friedrich-Ebert-Platz, Hagen-Mitte
 
 
23. Mai 2024 Stolperstein für Maximilian (Max) Sander (* 1894 in Wuppertal-Elberfeld; † 27. März 1941 im KZ Neuengamme). Max war Vertreter, ledig und wohnte zuletzt in Hagen. Er wurde mehrfach als Homosexueller verurteilt und im Mai 1940 in das KZ Sachsenhausen deportiert. Im Juli 1940 in das KZ Neuengamme bei Hamburg deportiert und dort am 27. März 1941 ermordet. Seine Leiche wurde danach in der Anatomie der Universität Hamburg für anatomische Untersuchungen und Lehrzwecke verwendet bzw. missbraucht. Danach Einäscherung und Beisetzung der Urne auf dem Hamburger Friedhof in Ohlsdorf. Dort ist sein Grabstein noch heute vorhanden.[24]

Bei der Stolpersteinverlegung am 23. Mai 2024 auf dem Friedrich-Ebert-Platz in Hagen für den Homosexuellen Max Sander kam es zu einem eklatanten Vorfall, als sich ein Mann unter die ca. 100 Zuschauer mischte und Hasstiraden gegen Schwule schrie und ihnen den Tod wünschte. Die vor Ort befindliche Polizei nahm umgehend den schon polizeibekannten 36-jährigen Pöbler in Gewahrsam.[25]

Literatur

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Commons: Stolpersteine in Hagen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Emst unter dem Hakenkreuz – Bericht über den Arbeiter und Widerstandskämpfer Heinrich Bohne. (PDF; 1,0 MB) rvkonline.de
  2. Rundgang zur Stadtgeschichte Hagen 1931–1945. yumpu.com, Jugendring Hagen e. V. – mit einem Beitrag über August Drefsen.
  3. Bericht über den Kriegsverweigerer Eduard Dunker. (PDF; 0,9 MB) rvkonline.de
  4. Bericht über das Hausmädchen Ilse Mitze. 089wehringhausen.de
  5. Bericht über den Sinti Julius Weiß. 089wehringhausen.de
  6. Biografie des Arbeiters Ernst Putzki. Gedenkort–T4.eu
  7. bundestag.de (PDF)
  8. Ehrengrabschild für jüdischen Kinderarzt Dr. Julius Stargardter eingeweiht. tv58.wordpress.com
  9. Hermann Zabel (Hrsg.): Mit Schimpf und Schande aus der Stadt, die ihnen Heimat war, Beiträge zur Geschichte der jüdischen Gemeinde Hagen, Padligur Verlag, Hagen 1994, S. 176, 200, 244
  10. Hermann Zabel (Hrsg.): Mit Schimpf und Schande aus der Stadt, die ihnen Heimat war, Beiträge zur Geschichte der jüdischen Gemeinde Hagen, Padligur Verlag, Hagen 1994, S. 176, 249, 307-315
  11. Hermann Zabel (Hrsg.): Mit Schimpf und Schande aus der Stadt, die ihnen Heimat war, Beiträge zur Geschichte der jüdischen Gemeinde Hagen, Padligur Verlag, Hagen 1994, S. 176, 243, 251
  12. Hermann Zabel (Hrsg.): Mit Schimpf und Schande aus der Stadt, die ihnen Heimat war, Beiträge zur Geschichte der jüdischen Gemeinde Hagen, Padligur Verlag, Hagen 1994, S. 124–126, 176
  13. Hermann Zabel (Hrsg.): Mit Schimpf und Schande aus der Stadt, die ihnen Heimat war, Beiträge zur Geschichte der jüdischen Gemeinde Hagen, Padligur Verlag, Hagen 1994, S. 177, 316-323
  14. Hermann Zabel (Hrsg.): Hohenlimburg unterm Hakenkreuz, Beiträge zur Geschichte einer Kleinstadt im Dritten Reich, Hagener Geschichtsverein, Klartext Verlag, Essen 1998, S. 360–362
  15. Tatort Hohenlimburg – Das Pogrom 1938 und die Zerstörung der jüdischen Gemeinde. (PDF; 11 MB) rvkonline.de
  16. Biografie der Familie Stern aus Hohenlimburg. stolpersteine-guide.de
  17. „Zwei Sterne – Die Geschichte von Margot und Rolf Stern“, YouTube-Video der Wilhelm Busch Schule Hagen
  18. Bericht über den italienischen Zwangsarbeiter Nicola Sinesi. Doppelwacholder.de
  19. Nachruf auf Gerda Overbeck. (PDF) rvkonline.de
  20. Bericht über Martha Wassermann. (PDF; 1,6 MB) behinderung-im-wandel.de
  21. Albrecht-Dürer-Gymnasium Hagen – Stolpersteinverlegung Laser am 2. Dezember 2022. ad-hagen.de
  22. www.synagoge-voehl.de – Bericht über Familie Leopold Laser. (PDF; 1,6 MB) synagoge-voehl.de
  23. Erster Stolperstein für einen Homosexuellen in Hagen – WDR
  24. Wir erinnern an Max Sander – www.stolpersteine-homosexuelle.de, pdf
  25. Eklat bei der Stolpersteinverlegung für Max Sander – www.queer.de, pdf