Liste der Stolpersteine in Frankfurt-Dornbusch

Wikimedia-Liste

Die Liste der Stolpersteine in Frankfurt am Main führt die vom Künstler Gunter Demnig verlegten Stolpersteine in Frankfurt am Main auf. Die Initiative Stolpersteine in Frankfurt am Main e. V. hat seit November 2003 die Verlegung ca. 2000 Stolpersteinen, min. eines Kopfstein und min. einer Stolperschwelle veranlasst.[1] Die Initiative wird von der Stadt Frankfurt sowie von zahlreichen Institutionen, darunter das Jüdische Museum und das Institut für Stadtgeschichte unterstützt.

Die Steine erinnern an Menschen, die während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, verhaftet, gequält, entrechtet, zur Flucht oder zum Suizid getrieben oder ermordet wurden. An ihrem letzten frei gewählten Wohnort in Frankfurt erinnern die Steine an alle Opfer des Nationalsozialismus: an Juden, Sinti und Roma, politisch Verfolgte, Zeugen Jehovas, Homosexuelle und Zwangsarbeiter, an als "asozial" gebrandmarkte Menschen und an die Opfer der sogenannten Euthanasiemorde an Kranken und Behinderten.

Im Oktober 2018 verlegte Gunter Demnig in Frankfurt den europaweit siebzigtausendsten Stein.[2]

Die Stadtteile sind nach der Liste der Stadtteile von Frankfurt am Main angelegt. In den nicht gelisteten Stadtteilen liegen bislang keine Stolpersteine.

Über die hinter den Namen der Opfer liegenden Links lässt sich die zugehörige Biographie auf der Website der Stadt Frankfurt aufrufen.

Liste Bearbeiten

Adresse Name Verfolgungsschicksal Verlegedatum Bild Anmerkung[A 1]
Eschersheimer Landstraße 431
 
 

 
Erich Itor Kahn Erich Itor Kahn
geb. 23.07.1905
Flucht 1933 Frankreich
Haft: 14.5.1940-8.5.1941 verschiedene Internierungslager Frankreich
(Tence, Gurs, Camp les Milles)
Flucht 1941
USA
16. Mai 2023  
Frida Kahn Frida Kahn geb. Rabinowitsch
geb. 30.05.1905
Flucht 1933 Frankreich
Haft: 15.5.1940-Juli 1941
Internierungslager Paris und Gurs
Flucht 1941
USA
16. Mai 2023  



Raimundstraße 68
 
 
Karolina Johanna Schmidt Hier wohnte
Karolina Johanna Schmidt, geb. Müller
Jg. 1886
eingewiesen 1925
Heilanstalt Eichberg
'verlegt' 26.2.1941
Hadamar
ermordet 26.2.1941
'Aktion T4'
12. Juni 2022  
Ebersheimstraße 5
 
 

 
Jüdisches Kinderheim der Flersheim-Sichel-Stiftung Hier stand ab 1865 das jüdische Kinderheim der Flersheim-Sichel-Stiftung
1939 wurden die meisten Bewohner durch einen Kindertransport nach England gerettet
etwa 80 Kinder und Heimpersonal wurden ab 1941
in nationalsozialistische Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert und ermordet.
nur wenige überlebten
10. Mai 2022  
Körberstr. 16
 
 

 
Alice Betty Epstein Alice Betty Epstein, geb. Wiesengrund
geb. 2.9.1873
tot 14.11.1935
22. Okt. 2019  
Fritz Epstein Fritz Epstein
geb. 20.8.1898
Flucht: 1933 England und USA
22. Okt. 2019  
Marbachweg 333
 
 

 

 
Liesel Simon Liesel Simon, geb. Goldschmidt
Jg. 1887
Flucht 1941
USA
1944 Ecuador
23. Juni 2019  
Hans Max Joseph Simon Hans Simon
Jg. 1911
Flucht 1933
Palästina
Frankreich
1938 Ecuador
23. Juni 2019  
Fritz Ernst Willi Simon Fritz Simon
Jg. 1913
Flucht 1933
Frankreich
Ecuador
23. Juni 2019  
Paul Jacob Simon Paul Jacob Simon
Jg. 1885
Flucht 1937 Frankreich
interniert Drancy
deportiert 1942
ermordet in
KZ Auschwitz
23. Juni 2019  
Hügelstraße 144
 
 
Rosette Goldschmidt Rosette Goldschmidt
geb. 10.4.1868
Deportation 18.8.1942 KZ Theresienstadt
23. 9. 1942 Treblinka
tod unbekannt
18. Mai 2018  
Marbachweg 328
 
 

 
Anna Kanne Anna Kanne
geb. 19.8.1882
Haft 2.12.1936 Frankfurt
23.08.1937 KZ Moringen
21.2.1938 KZ Lichtenburg
15.5.1939 KZ Ravensbrück
Befreiung April 1945
18. Mai 2018  
Anna Oechler Anna Oechler
geb. 30.11.1900
Haft 30.10.1936 Frankfurt
7.7.1937 KZ Moringen
21.2.1938 KZ Lichtenburg
Mai 1939 KZ Ravensbrück
Sommer 1943 KZ-Ravensbrück-Außenlager Hartzwalde
Befreiung April 1945
18. Mai 2018  


Anzengruberstraße 5
 

 

Paula Rosenberg
geb. Lind
Paula Rosenberg ,geb. Lind
geb. 19.8.1890
deportiert am 11.11.1941
nach Minsk
Tod unbekannt
22. Juni 2013  
Bertramstraße 79
 
 
Kurt Neumann Kurt Neumann
geb. 30.7.1875
deportiert im April 1943
nach Auschwitz
Tod am 22.4.1943
13. September 2005  
Eichendorfstraße 37
 
 
Siegmund Kaiser Siegmund Kaiser
geb. 27.1.1882
deportiert am 30.10.1942
nach Buchenwald
und am 27.11.1942
nach Auschwitz
ermordet am 29.12.1942
13. September 2005  
Eschersheimer Landstraße 357
 
 

 
Edith Beicht
geb. Wolff
Edith Beicht, geb. Wolff
geb. 10.2.1895
deportiert am 16.8.1942
nach Theresienstadt
und am 16.10.1944
nach Auschwitz

ermordet
22. Juni 2013  
Karl Beicht Karl Beicht
geb. 28.2.1895
deportiert am 16.8.1942
nach Theresienstadt
und am 16.10.1944
nach Auschwitz

ermordet
22. Juni 2013  
Eschersheimer Landstraße 405
 
 

 
Gerson Grünebaum Gerson Grünebaum
geb. 16.1.1864
Suizid am 17.10.1941
14. Oktober 2004   nach Bauarbeiten wurde die Anordnung der Stolpersteine verändert; Anordnung der Stolpersteine nach der Erstverlegung:
 
Rosa Grünebaum
geb. Grünebaum
Rosa Grünebaum, geb. Grünebaum
geb. 3.6.1862
deportiert am 1.9.1942
nach Theresienstadt
ermordet am 11.4.1943
14. Oktober 2004  
Alfred Grünebaum Alfred Grünebaum
geb. 30.11.1899
deportiert am 22.11.1941
nach Kaunas
ermordet am 25.11.1941
14. Oktober 2004  
Eschersheimer Landstraße 463
 
 

 
Gottfried Westheim Gottfried Westheim
geb. 9.11.1887
deportiert am 1.9.1942
nach Theresienstadt
ermordet am 25.1.1943
4. Juni 2011  
Julius Westheim Julius Westheim
geb. 1.2.1889
deportiert 1942
nach Mauthausen
ermordet am 7.9.1942
4. Juni 2011  
Marbachweg 337
 
 

 
Alfred Max Hofmann Alfred Max Hofmann
geb. 5.2.1879
deportiert am 1.9.1942
nach Theresienstadt
ermordet am 6.12.1942
14. Oktober 2004  
Babette Hofmann
geb. Meyer
Babette Hofmann, geb. Meyer
geb. 4.6.1875
deportiert am 1.9.1942
nach Theresienstadt
ermordet am 12.9.1942
14. Oktober 2004  
Marbachweg 339
 
 
Jella Held
geb. Wertheimer
Jella Held, geb. Wertheimer
geb. 21.10.1870
deportiert am 14.8.1942
nach Ravensbrück
und Auschwitz
ermordet am 7.10.1942
14. Oktober 2004  
Martorffstraße 7
 
 

 
Alma Zehden
geb. Pincus
Alma Zehden, geb. Pincus
geb. 10.6.1889
deportiert am 19.10.1941
nach Łódź
ermordet am 10.6.1942
13. Mai 2011  
Artur Zehden Artur Zehden
geb. 11.7.1880
deportiert am 19.10.1941
nach Łódź
ermordet
13. Mai 2011  
Roseggerstraße 17
 
 

 
Marthilde Rosa Cahn
geb. Rothbart
Marthilde Rosa Cahn, geb. Rothbarth
geb. 25.12.1895
deportiert am 22.11.1941
nach Kaunas
ermordet am 25.11.1941
14. Oktober 2004  
Dr. Robert Cahn Dr. Robert Cahn
geb. 27.4.1881
deportiert am 22.11.1941
nach Kaunas
ermordet am 25.11.1941
14. Oktober 2004  
Dr. Ludwig Reinheimer Dr. Ludwig Reinheimer
geb. 26.4.1894
deportiert am 18.9.1944
nach Groß-Rosen, Leitmeritz und Flossenbürg
ermordet
14. Oktober 2004  
Hanna Reutlinger
geb. Gutmann
Hanna Reutlinger, geb. Gutmann
geb. 18.5.1901
deportiert am 22.11.1941
nach Kaunas
ermordet am 25.11.1941
14. Oktober 2004  
Gerd Reutlinger Gerd Reutlinger
geb. 15.10.1937
deportiert am 22.11.1941
nach Kaunas
ermordet am 25.11.1941
14. Oktober 2004  
Rolf Reutlinger Rolf Reutlinger
geb. 15.10.1937
deportiert am 22.11.1941
nach Kaunas
ermordet am 25.11.1941
14. Oktober 2004  
Silberbornstraße 9
 
 

 
Fanny Mokrauer
geb. Loewenstaedt
Fanny Mokrauer, geb. Loewenstaedt
geb. 16.8.1875
deportiert am 19.10.1941
nach Łódź
ermordet am 11.2.1942
13. Mai 2012  
Lotte Mokrauer Lotte Mokrauer
geb. 18.11.1901
deportiert am 19.10.1941
nach Łódź und 1944 nach Auschwitz
ermordet
13. Mai 2012  
Marbachweg 291
 
 

 
Frieda Hild Frieda Hild
geb. 14.9.1892
deportiert am ?
nach F-Diakonissenkh.
ermordet 30.4.1940
21. Juni 2014  
Willy Hild Willy Hild
geb. 30.12.1894
deportiert 1938
nach KZ Buchenwald
überlebt
21. Juni 2014  
Hügelstraße 115
 
 

 

 
Rosa Natt-Fuchs Rosa Natt-Fuchs
geb. 24.2.1864
deportiert 1942
nach KZ Theresienstadt
ermordet 12.9.1942
21. Juni 2014  
Nelly Fuchs Nelly Fuchs
geb. 14.7.1891
deportiert 1942
Unbekannt
ermordet
21. Juni 2014   An der Merianschule in der Burgstraße hängt eine Gedenktafel, die an die ermordeten Lehrer der Schule erinnert, auf dieser ist Nelly Fuchs erwähnt.
 
Körberstraße 16
 
 
Paul Epstein Paul Epstein
geb. 24.07.1871
Suizid 11.08.1939
17. Oktober 2014   Siehe auch Wiki Artikel

Anmerkungen Bearbeiten

  1. soweit nicht anders angegeben, stammt die Information von der Webseite der Stadt Frankfurt am Main

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Hans Riebsamen: In Frankfurt glänzen jetzt 1000 Stolpersteine. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 16. Mai 2015, S. 33, abgerufen am 18. Mai 2015.
  2. 70.000. Stolperstein in Frankfurt verlegt. In: hessenschau.de. 23. Oktober 2018 (hessenschau.de [abgerufen am 4. November 2018]).

Weblinks Bearbeiten

Commons: Stolpersteine in Frankfurt am Main-Dornbusch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien