Landtagswahl in Niedersachsen 1974

Wahl zum 8. Niedersächsischen Landtag am 9. Juni 1974
1970Landtagswahl
1974
1978
(in %)
 %
50
40
30
20
10
0
48,8
43,1
7,0
1,0
Sonst.
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 1970
 %p
   4
   2
   0
  −2
  −4
+3,1
−3,2
+2,6
−2,6
Sonst.

Die Wahl zum 8. Niedersächsischen Landtag fand am 9. Juni 1974 statt.

   
Insgesamt 155 Sitze

Ergebnis

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Die CDU konnte die Wahl mit 48,8 Prozent für sich entscheiden, indem sie fast so viele Prozentpunkte (+3,1) im Vergleich zur Landtagswahl in Niedersachsen 1970 hinzugewinnen konnte, wie die SPD verlor (−3,2). Die SPD kam auf 43,1 Prozent und verlor damit erstmals ihren Status als stärkste Partei in Niedersachsen. Als einzige weitere Fraktion kehrte die der FDP in den Landtag zurück. Sie erreichte 7,0 Prozent und gewann 2,6 Prozentpunkte hinzu, ebenso viele, wie die an der Fünf-Prozent-Hürde gescheiterte NPD verlor.

Partei Stimmen Anteil
in %
± (%) Direkt-
man-
date
Sitze ±
Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU) 2.098.096 48,8 +3,1 54 77 +3
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 1.852.797 43,1 −3,2 45 67 −8
Freie Demokratische Partei (FDP) 302.165 7,0 +2,6 0 11 +11
Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) 27.581 0,6 −2,6 0 0 ±0
Deutsche Kommunistische Partei (DKP) 16.753 0,4 ±0,0 0 0 ±0
Einzelbewerber 301 0,0 0 0
Gültig 4.297.693 199,2
Ungültig 0.033.580 100,8
Gesamt 4.331.273 100,0 99 155
Wahlberechtigte/Wahlbeteiligung 5.129.254 184,4 +7,7

Wahlprüfung

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Das obige Ergebnis stellte der Landtag durch Wahlprüfungsentscheidung vom 26. Februar 1975 fest. Auf Wahleinsprüche des Innenministers, des Landeswahlleiters und der CDU in Niedersachsen hin war eine Überprüfung der gesamten Landtagswahl durch eine Kontrollzählung durchgeführt worden. Im Ergebnis fiel ein Landeslistenmandat knapp nicht der SPD, sondern der CDU zu. Der Abgeordnete Willi Arens (SPD) schied deshalb im März 1975 aus dem Landtag aus; an seiner statt trat Carl-Edzard Schelten-Peterssen (CDU) in den Landtag ein. Schon am 2. April 1975 jedoch rückte Arens wieder in den Landtag nach, nachdem Alfred Kubel sein Mandat niedergelegt hatte.

Regierungsbildung

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Schon zu Beginn der Wahlperiode hatte die SPD ihre bis dahin bestehende absolute Mehrheit im Landtag verloren. Ministerpräsident Alfred Kubel konnte jedoch mit Hilfe der FDP in einer sozialliberalen Koalition weiter regieren.

Die Koalition zerbrach, als sie – über eine Mehrheit von nur einer Stimme verfügend – den designierten Nachfolger Kubels, Finanzminister Helmut Kasimier, nicht wählen konnte und stattdessen am 15. Januar 1976 mit mindestens einer Stimme aus der bis dahin bestehenden Koalition der CDU-Gegenkandidat Ernst Albrecht als Ministerpräsident gewählt wurde. Nachdem er es unterließ, dem Landtag binnen 21 Tagen ein Kabinett zur Bestätigung vorzuschlagen, kam es am 6. Februar 1976 zu einem weiteren Wahlgang, in dem Albrecht abermals die Mehrheit erhielt. Da er weder SPD noch FDP als Koalitionspartner gewinnen konnte, ernannte eine Minderheitsregierung, die nicht der Bestätigung durch den Landtag bedurfte.

Ein Jahr später ging die FDP doch eine Koalition mit der CDU ein, woraufhin ein neues Kabinett gebildet wurde.

Literatur

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Claus A. Fischer (Hrsg.): Wahlhandbuch für die Bundesrepublik Deutschland. Daten zu Bundestags-, Landtags- und Europawahlen in der Bundesrepublik Deutschland, in den Ländern und in den Kreisen 1946–1989, 2. Halbband; Paderborn: Schöningh, 1990; DNB 901206261

Siehe auch

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