Laasen (Probstzella)

Ortsteil von Probstzella

Laasen ist ein Weiler von Probstzella im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt in Thüringen.

Laasen
Gemeinde Probstzella
Koordinaten: 50° 36′ N, 11° 24′ OKoordinaten: 50° 35′ 38″ N, 11° 23′ 42″ O
Höhe: 430 m ü. NN
Fläche: 4,31 km²
Einwohner: 58 (2019)[1]
Bevölkerungsdichte: 13 Einwohner/km²
Eingemeindung: 9. April 1994
Postleitzahl: 07330
Vorwahl: 036731
Dorfkirche
Dorfkirche

Geografie Bearbeiten

Laasen ist der nördlichste Ortsteil von Probstzella. Der Weiler liegt auf der Südseite eines Sattels zwischen Kulmhügel (496 m) im Nordosten und der Soolze (495 m) im Südwesten auf einer mittleren Höhe von 430 m ü. NN. Das Dorf gruppiert sich um den Dorfbach, der mit seiner Quelle den Ursprung des zur Loquitz fließenden Dorfbaches bildet. 431,40 ha umfasst die Gemarkung. Die Kreisstraße 160 verbindet den Ort mit der Bundesstraße 85 bei Unterloquitz.

Geschichte Bearbeiten

 
Haus in Laasen

Am 2. April 1363 wurde der Weiler erstmals urkundlich genannt.[2] Im 12. Jahrhundert begann die Waldrodung durch Slawen. Lasan (Laz = Rodung unbebauter Äcker) auf slawisch. Im Mittelalter gab es eine kleine Gutsherrschaft. 1363 erscheint ein Heintze von Lasan als Ratsmann in Saalfeld. 1373 ist das Dorf zinspflichtig an die Propstei Zella. Später besaß das Rittergut ein Herr Holbach, der 1489 an die Herren Lengefeld verkaufte. Die Dorfbewohner waren zu dieser Zeit den Herren lehns-, zins- und fronpflichtig sowie gerichtsuntertänig. 1747 übernahm die schwarzburgische Landesherrschaft das Gut und löste es zehn Jahre später auf. Das Herrenhaus, der Edelhof der Familie Lengefeld, stand unter Denkmalschutz, musste aber 1958 wegen Baufälligkeit abgebrochen werden. Laasen lag bis 1918 im Leutenberger Gebiet der Oberherrschaft des Fürstentums Schwarzburg-Rudolstadt.

1791 wurde die noch stehende Kirche gebaut. 1863 gab es sieben Ganz- und zwei Halbauerngüter. 1990 bewirtschaftete die Kooperation Beulwitz die Flächen. Von den 70 Einwohnern arbeiteten die meisten arbeitsfähigen Personen in der Landwirtschaft.[3]

Wüstung Lohmendorf Bearbeiten

Etwa zeitgleich mit Laasen entstand die Dorfstelle „Lohmendorf“. Sie befindet sich heute im nordöstlichen Flurbezirk der Gemarkung Laasen, etwa zwei Kilometer westlich von Eichicht in der Flur Auf dem Lohmen. Beim Tiefpflügen wurden ab 1985 verziegelter Wandbewurf und 110 Scherben spätmittelalterlicher Keramik beobachtet. Die 1533 urkundlich bereits als Wüstung genannte Siedlung befand sich an einem Verbindungsweg vom Saaletal zum Loquitztal. Nach Ansicht der Entdecker wurde die Siedlung mit dem Einsetzen des Bergbaus angelegt. Von den 38 Flurstücken wurden im 16. Jahrhundert 21 Flurstücke von Fischersdorfer Bauern bewirtschaftet, wo auch die zugehörige Pfarrkirche der Siedlung stand.[4]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Laasen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Probstzella − Zweckverband – Abwasserbeseitigungskonzept. (PDF; 2,7 MB) S. 33, abgerufen am 5. November 2022.
  2. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. 5., verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage. Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 156.
  3. Laasen auf der Website der Gemeinde Probstzella (Memento vom 26. Mai 2017 im Internet Archive)
  4. Werner Dietzel: Die Wüstung auf dem Lohmen. Laasen, Kreis Saalfeld. In: Urgeschichte und Heimatforschung. Heft 25, 1988, ZDB-ID 971727-4, S. 42–45.