Long-Range Acoustic Device

akustisches Gerät
(Weitergeleitet von LRAD)

Das Long-Range Acoustic Device (LRAD, auch Schallkanone genannt) ist ein von Streitkräften und privaten Sicherheitsdiensten benutztes akustisches Gerät, mit dem sowohl normale Lautsprecher-Durchsagen als auch schmerzhaft laute Töne ausgesendet werden können.

Long Range Acoustic Device im Einsatz bei der US Navy

Geschichte des LRAD

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Das LRAD wurde im Auftrag des Verteidigungsministeriums der Vereinigten Staaten als nicht-tödliche Waffe entwickelt. Beim LRAD handelt es sich um eine akustische Waffe, die bereits im zweiten Irak-Krieg im Einsatz war. Im Hafen von Basra wird sie auch eingesetzt, um Lautsprecherdurchsagen an Schiffe zu ermöglichen.

Hersteller des LRAD ist die amerikanische Firma American Technology Corporation,[1] seit 2010 LRAD corporation, seit Oktober 2019 Genasys.[2] Laut Aussagen eines Reedereisprechers ist bei der Abwehr eines Angriffs von Piraten vor der somalischen Küste auf das Kreuzfahrtschiff Seabourn Spirit am 5. November 2005 ein auf dem Schiff installiertes LRAD zum Einsatz gekommen.[3]

In den USA kamen LRAD erstmals zur Zerstreuung von nicht genehmigten Demonstrationen am Rande des G20-Gipfels in Pittsburgh 2009 zum Einsatz.[4] Die American Association of Audiologists vertritt den Standpunkt, dass LRADs aus gesundheitlichen Gründen für den Einsatz zur Demonstrationskontrolle verboten werden sollten.[5]

Funktionsweise des LRAD

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LRAD-Bediener mit Gehörschutz

Beim LRAD werden akustische Signale im Bereich von 2100 bis 3100 Hertz mit einem maximalen Schalldruckpegel von etwa 150 dB ausgesendet. Aufgrund des hohen Schalldrucks können die Töne mindestens über einen Kilometer weit wahrgenommen werden. Durchsagen sollen bis 500 m verständlich sein.

Der vom LRAD einsetzbare schrille Ton führt im Nahbereich zu einem starken Schmerzreiz.

Das Gerät lässt sich mit einem Abstrahlwinkel von 15 bis 30 Grad (nach anderer Quelle 20 bis 25 Grad) auf eine bestimmte Richtung ausrichten und könne nach Herstellerangaben z. B. auch eingesetzt werden, um Demonstranten auseinanderzutreiben.

Zu einer Anwendung im Bereich der Schifffahrt soll es nach Vorstellungen der Bugsier-Reederei kommen: Das LRAD soll zur Warnung vor Windkraftanlagen in den zurzeit zahlreich in Nord- und Ostsee in Aufbau befindlichen Offshore-Windparks Anwendung finden.[6]

Folgeschäden

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Anwendungen über einen längeren Zeitraum und die Beschallung möglicher Zielpersonen können bei entsprechendem Schalldruck und Abstand zur Quelle zu leichten bis schweren Hörschäden führen. Allerdings macht ein getragener Gehörschutz die Wirkung als Waffe zunichte.

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Einzelnachweise

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  1. Mirko Hackmann: Waffen und Werbung: Mit Ultraschall in den Schädel. In: Spiegel Online. 9. Mai 2005, abgerufen am 30. April 2023.
  2. LRAD® Corporation Rebranding as Genasys Inc. to Reflect Broader Commitment to Critical Communications. In: globenewswire.com. 23. Oktober 2019, abgerufen am 30. April 2023 (englisch).
  3. Eigel Wiese: Abwehr ohne Waffen. In: Hansa. Heft 8, Schiffahrts-Verlag Hansa, Hamburg 2012, ISSN 0017-7504, S. 72–74.
  4. Andrew Clark: Pittsburgh deploys teargas and sirens to keep G20 demonstrators at bay. theguardian.com, abgerufen am 20. August 2019 (englisch).
  5. Matthew Rozsa: Police are using sonic weapons against protesters that can cause permanent hearing loss. In: Salon. 22. Juni 2020, abgerufen am 11. August 2020.
  6. Ann-Katrin Wehrmann: Starke Lautsprecher sollen Sicherheit in Offshore-Windparks erhöhen. In: Hansa. Heft 6, Schiffahrts-Verlag Hansa, Hamburg 2012, ISSN 0017-7504, S. 64/65.