Kritiknetz – Zeitschrift für kritische Theorie der Gesellschaft

online Publikation
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Das Kritiknetz – Zeitschrift für kritische Theorie der Gesellschaft ist eine Online-Publikation für gesellschaftswissenschaftliche Beiträge im Sinne einer kritischen Gesellschaftstheorie.[1][2] Themenschwerpunkte liegen unter anderem in der Kritischen Theorie, im Antisemitismus, Islamismus und Rechtsextremismus sowie in der Hochschulpolitik.

Kritiknetz

Erstausgabe 2005
Erscheinungsweise fortlaufend
Herausgeber Heinz Gess
Weblink www.kritiknetz.de
ISSN (online)

Inhalte und Ausrichtung

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Das Kritiknetz versammelt Beiträge zu allen klassischen Teilgebieten der Kritischen Theorie der Gesellschaft. Es vereint theoretische und praktische Aufsätze (Teil I: Wissenschaftliche Erörterungen; Teil II: Politische Eingriffe) mit Rezensionen und Gastbeiträgen aus anderen Zeitschriften (z. B. auch mit Wiederabdrucken von Beiträgen aus der Zeitschrift für Sozialforschung). Das Kritiknetz versteht sich dabei als Fortführung der Kritischen Theorie der 1930er Jahre (Horkheimer, Adorno, Herbert Marcuse, Benjamin, Löwenthal u. a.) und damit als Gegengewicht sowohl gegen positivistisch agierende Sozialwissenschaft wie gegen einen Diskurs der Postmoderne, in dem der gesellschaftskritische Ansatz durch unspezifische Widersprüchlichkeit aufgelöst wird. In diesem mehrschichtigen Problemfeld sammelt das Kritiknetz Beiträge zu allen klassischen Teilgebieten der Kritischen Theorie.

Teil 1: Wissenschaftliche Erörterungen

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Teil 2: Politische Eingriffe

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  • Antizionismus und Antisemitismus
  • Hochschul- und Bildungspolitik
  • Nahostdebatte
  • Neofaschismus und Rassismus
  • Religionskritik
  • Sozialarbeit und -politik

Erscheinungsmodalitäten

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Das Kritiknetz wird fortlaufend ergänzt, wobei jährlich etwa neue 50 Artikel erscheinen. Durchschnittlich viermal im Jahr werden die Abonnenten durch einen Newsletter über Neuerscheinungen benachrichtigt.

Herausgeber ist Heinz Gess, ein pensionierter Soziologieprofessor der Fachhochschule Bielefeld.

Beiratsmitglieder (Stand: Januar 2023):

Autoren, die im Kritiknetz schreiben, sind außer dem Herausgeber Wissenschaftler aus allen Sozial- und Kulturwissenschaften.

Autorenliste (Auswahl):

Rezeption

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Das Kritiknetz verfolgt das Ziel, sowohl wissenschaftliche, als auch öffentliche Debatten unter anderem zu Antisemitismus, Religion und Faschismus aus der Perspektive der Kritischen Theorie anzuregen. Seit der Gründung 2005 sind über 500 Artikel erschienen, die zusammen über eine Million Mal abgerufen wurden.[3]

Wissenschaftliche Rezeption

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Berücksichtigung in wissenschaftlichen Sammlungen

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Das Kritiknetz ist u. a. gelistet in folgenden wissenschaftlichen Sammlungen:

Berücksichtigung in wissenschaftsnahen Sammlungen

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Das Kritiknetz ist u. a. gelistet in folgenden wissenschaftsnahen, politischen Sammlungen:

Öffentliche Rezeption

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Die folgende Auflistung ist eine Auswahl an öffentlichen Debatten, die vom Kritiknetz ausgelöst wurden:

  • Im Zuge der Umwandlung eines nicht mehr benötigten evangelischen Kirchenbaus in die Synagoge Beit Tikwa (Bielefeld) kam es zu einer Protestaktion von christlichen Gemeindemitgliedern, die 2007 das Gebäude besetzten. Das Kritiknetz erhob den Vorwurf eines antijudaistischen Ressentiments[4][5]
  • In einem Artikel im Kritiknetz wurde 2008 auf die nationalsozialistische Vergangenheit des Hochschuldozenten Werner Haverbeck hingewiesen. Die Fachhochschule Bielefeld wurde in dem Artikel dafür kritisiert, dass Haverbeck in den 1970er Jahren trotz seiner Vergangenheit an der Fachhochschule lehren durfte. Der Vorwurf fand große Aufmerksamkeit in der überregionalen Presse und führte zusammen mit der Synagogen-Kontroverse zu einem erfolglosen Disziplinarverfahren der Fachhochschule Bielefeld gegen Gess als Herausgeber des Kritiknetzes.[6][7][8][9]
  • Aufgrund eines islamkritischen Artikels im Kritiknetz von 2010, in dem in Bezug auf den Islam auf das Freudsche Konzept von Religion als „kollektiver Zwangsneurose“ verwiesen wurde, rief der Präsident der Islamischen Religionsgemeinschaft in Berlin, Abdurrahim Vural, in einer Pressemitteilung zu einer Bestrafung von Gess als Herausgebers des Kritiknetzes auf. Dieser stand daraufhin einige Zeit unter Polizeischutz.[10][11]
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Einzelnachweise

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  1. Dirk Lehmann: "„… Was kritische Theorie eigentlich ist.“ Eine Einladung. In: Kritiknetz – Zeitschrift für kritische Theorie der Gesellschaft. 25. August 2011.
  2. Heinz Gess: Kritische Theorie – Was ist das? In: Kritiknetz – Zeitschrift für kritische Theorie der Gesellschaft. 2005.
  3. In eigener Sache: Zehn Jahre und eine Million Zugriffe. (Memento vom 22. Januar 2015 im Internet Archive) In: kritiknetz.de, abgerufen am 31. Januar 2015.
  4. Heinz Gess: Heiliger Krieg in Bielefeld – Kritik einer Protestaktion und ihrer Ideologie. In: Kritiknetz – Zeitschrift für kritische Theorie der Gesellschaft. 1. Mai 2007, abgerufen am 27. Oktober 2015.
  5. Andreas Disselnkötter: Antisemitismus der Tat. über den Kirchenstreit in Bielefeld. In: Kritiknetz – Zeitschrift für kritische Theorie der Gesellschaft. 5. Januar 2008, abgerufen am 27. Oktober 2015.
  6. Andreas Speit: FH streitet um Neonazi. In: Die Tageszeitung. 5. August 2008, abgerufen am 31. Januar 2015.
  7. Jana Brenner: Schnauze, Herr Dozent! Kündigung, Disziplinarverfahren – kritische Dozenten haben nichts zu lachen, wie zwei Fälle in Bielefeld und Berlin zeigen. In: Jungle World. 23. Oktober 2008, abgerufen am 31. Januar 2015.
  8. [Evelyn] Finger: Hochschule neuen Typs. Ein Bielefelder Professor soll nicht reden, weil er die Wahrheit sagt. In: Die Zeit. 34/2008, abgerufen am 31. Januar 2015 (Artikelanfang frei abrufbar).
  9. Günter Bartsch: Rektorin verhängt Maulkorb. In: Der Tagesspiegel. 6. August 2008, abgerufen am 31. Januar 2015.
  10. Hubertus Gärtner: Islam-Kritik beschäftigt Ermittler. In: Mindener Tageblatt. 21. Januar 2010, abgerufen am 31. Januar 2015.
  11. Islamkritiker bedroht – Solidarität mit Heinz Gess! (Memento vom 1. Februar 2015 im Internet Archive) In: EuropeNews. 20. Januar 2010, abgerufen am 31. Januar 2015.