Kramelau (polnisch Kromołów) ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Kramelau liegt in der Gemeinde Walzen (Walce) im Powiat Krapkowicki in der polnischen Woiwodschaft Oppeln.

Kramelau
Kromołów
?
Kramelau Kromołów (Polen)
Kramelau
Kromołów (Polen)
Kramelau
Kromołów
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Powiat: Krapkowice
Gmina: Walzen
Fläche: 4,9 km²
Geographische Lage: 50° 24′ N, 17° 58′ OKoordinaten: 50° 24′ 2″ N, 17° 58′ 19″ O
Höhe: 190 m n.p.m.
Einwohner: 423 (31. Dez. 2020[1])
Postleitzahl: 47-344
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OKR
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Katowice



Geographie Bearbeiten

Geographische Lage Bearbeiten

Das Angerdorf Kramelau liegt vier Kilometer nordwestlich vom Gemeindesitz Walzen, acht Kilometer südlich von der Kreisstadt Krapkowice (Krappitz) und 30 Kilometer südlich von der Woiwodschaftshauptstadt Oppeln. Der Ort liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Kotlina Raciborska (Ratiborer Becken). Durch den Ort fließt die Swornica.

Ortsteile Bearbeiten

Ortsteil von Kramelau ist der Weiler Czerniów (Dornhäuser).

Nachbarorte Bearbeiten

Nachbarorte von Kramelau sind im Norden Broschütz (Brożec), im Süden Zabierzau (Zabierzów) und im Südwesten Schwärze (Ćwiercie).

Geschichte Bearbeiten

 
Ortspartie
 
Wegekreuz

Kramelau wurde am 19. April 1193 erstmals urkundlich erwähnt. 1312 folgte eine Erwähnung als Kramulowitz und die Nennung des Ortsvorstehers Peter der Lahme.[2] 1534 erfolgte eine Erwähnung als Kramolow.[3]

Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Kramelau ab 1816 zum Landkreis Neustadt O.S. im Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden im Ort ein Vorwerk, eine Wassermühle, ein Kretscham und 71 Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Kramelau 372 Menschen, allesamt katholisch.[3] 1862 wurde die erste Schule eröffnet. 1865 zählte Kramelau 506 Einwohner, 29 Bauern, 2 Gärtner und 42 Häusler. Die katholische Schule zählte im gleichen Jahr 105 Schüler. Eingepfarrt waren die Bewohner nach Broschütz.[4] 1874 wurde der Amtsbezirk Broschütz gegründet, welcher die Landgemeinden Broschütz, Grocholub und Kramelau und die Gutsbezirke Broschütz und Grocholub umfasste.[5]

Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten 397 Wahlberechtigte für einen Verbleib bei Deutschland und 31 für Polen.[6] Kramelau verblieb beim Deutschen Reich. 1933 lebten im Ort 635 Einwohner. 1939 hatte der Ort 646 Einwohner. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Neustadt O.S.[7]

1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung und wurde in Kromołów umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln. 1999 kam der Ort zum wiedergegründeten Powiat Krapkowicki. Am 4. April 2006 wurde in der Gemeinde Walzen, der Kramelau angehört, Deutsch als zweite Amtssprache eingeführt und am 3. Juni 2009 erhielt der Ort zusätzlich den amtlichen deutschen Ortsnamen Kramelau. 2006 zählte der Ort 469 Einwohner.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Kapelle mit Gefallenendenkmal
  • Steinerne Wegekreuze

Vereine Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Kramelau – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Raport o Gminie Walce - Einwohnerzahlen
  2. Vgl. Internetseite der Gemeinde Walzen (Memento des Originals vom 2. Oktober 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.walce.pl
  3. a b Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 316.
  4. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865, S. 1077.
  5. Territorial Amtsbezirk Broschütz/Schobersfelde
  6. Vgl. Ergebnisse der Volksabstimmung in Oberschlesien von 1921 (Memento vom 29. Januar 2017 im Internet Archive)
  7. Michael Rademacher: Verwaltungsgeschichte Kreis Neustadt O.S. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.