Dobersdorf (Walzen)

Siedlung in Polen

Dobersdorf (polnisch Dobieszowice) ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Dobersdorf liegt in der Gemeinde Walzen im Powiat Krapkowicki in der polnischen Woiwodschaft Oppeln.

Dobersdorf
Dobieszowice
?
Dobersdorf Dobieszowice (Polen)
Dobersdorf
Dobieszowice (Polen)
Dobersdorf
Dobieszowice
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Powiat: Oppeln
Gmina: Walzen
Fläche: 6,66 km²
Geographische Lage: 50° 22′ N, 18° 2′ OKoordinaten: 50° 21′ 44″ N, 18° 1′ 34″ O
Höhe: 180 m n.p.m.
Einwohner: 432 (31. Dez. 2020[1])
Postleitzahl: 47-344
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OKR
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Katowice



Geographie Bearbeiten

 
Blick über Dobersdorf

Geographische Lage Bearbeiten

Das Angerdorf Dobersdorf liegt zwei Kilometer südöstlich vom Gemeindesitz Walzen, 13 Kilometer südlich von der Kreisstadt Krapkowice (Krappitz) und 35 Kilometer südlich von der Woiwodschaftshauptstadt Oppeln. Der Ort liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Kotlina Raciborska (Ratiborer Becken). Westlich des Dorfes fließt die Straduna.

Nachbarorte Bearbeiten

Nachbarorte von Dobersdorf sind im Nordwesten Walzen (Walce) und im Südwesten Malkowitz (Małkowice).

Geschichte Bearbeiten

 
Herz-Jesu-Kirche
 
Gefallenendenkmal

Dobersdorf wurde 1267 erstmals urkundlich als Dobreschiezi erwähnt.[2] 1532 erfolgte eine Erwähnung als Dobeschowitze.[3]

Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Dobersdorf ab 1818 zum Landkreis Neustadt O.S. im Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden im Ort ein Vorwerk, eine katholische Schule, zwei Wassermühlen, ein Wirtshaus, eine Schmiede, eine Getreidehandlung und 75 Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Dobersdorf 538 Menschen, davon einer evangelisch.[3] 1861 zählte Dobersdorf 576 Einwohner, 18 Bauern, 23 Gärtner und 30 Häusler sowie eine Brennerei. Die katholische Schule zählte im gleichen Jahr 82 Schüler.[4] 1874 wurde der Amtsbezirk Twardawa gegründet, welcher die Landgemeinden Dobersdorf und Twardawa und die Gutsbezirke Dobersdorf und Twardawa umfasste.[5]

Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten 304 Wahlberechtigte für einen Verbleib bei Deutschland und 85 für Polen.[6] Dobersdorf verblieb beim Deutschen Reich. 1933 lebten im Ort 796 Einwohner. 1939 hatte der Ort 798 Einwohner. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Neustadt O.S.[7]

1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung und wurde in Dobieszowice umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln. 1999 kam der Ort zum wiedergegründeten Powiat Krapkowicki. Am 4. April 2006 wurde in der Gemeinde Walzen, der Dobersdorf angehört, Deutsch als zweite Amtssprache eingeführt und am 3. Juni 2009 erhielt der Ort zusätzlich den amtlichen deutschen Ortsnamen Dobersdorf.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Das Schloss Dobersdorf (poln. Dwór w Dobieszowicach) wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im neogotischen Stil erbaut.[8]
  • Römisch-katholische Herz-Jesu-Kirche (poln. Kościół Najświętszego Serca Pana Jezusa)
  • Historischer Speicher
  • Denkmal für die Gefallenen beider Weltkriege
  • Steinerne Wegekapelle
  • Steinernes Wegekreuz

Vereine Bearbeiten

Abgrenzung Bearbeiten

Dieses Dorf ist nicht zu verwechseln mit Dobersdorf im Landkreis Leobschütz, einer circa 24 Kilometer entfernt gelegenen Ortschaft im ehemaligen Landkreis Leobschütz in Schlesien, heute Dobieszów im Powiat Głubczycki, Polen.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Dobersdorf – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Raport o Gminie Walce - Einwohnerzahlen
  2. Vgl. Internetseite der Gemeinde Walzen (Memento des Originals vom 2. Oktober 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.walce.pl
  3. a b Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 97.
  4. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865, S. 1077.
  5. Territorial Amtsbezirk Twardawa/Hartenau
  6. Vgl. Ergebnisse der Volksabstimmung in Oberschlesien von 1921 (Memento vom 29. Januar 2017 im Internet Archive)
  7. Michael Rademacher: Verwaltungsgeschichte Kreis Neustadt O.S. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.
  8. Geschichte und Beschreibung Schloss Dobersdorf (poln.)