Ken Page

US-amerikanischer Bühnenschauspieler (1954–2024)

Kenneth „Ken“ Page (* 20. Januar 1954 in St. Louis, Missouri; † 30. September 2024 ebenda) war ein US-amerikanischer Schauspieler und Sänger.

Ken Page (2017)

Er spielte die Rolle des Ken in der Broadway-Produktion von Ain’t Misbehavin’ und Old Deuteronomy in der Bühnenadaption von Cats. Er sprach Oogie Boogie in Nightmare Before Christmas und spielte in der Broadway-Produktion von The Wiz den Löwen. In der ersten Broadway-Wiederaufnahme von Guys and Dolls war er als Nicely-Nicely Johnson zu sehen.[1]

Frühes Leben

Bearbeiten

Kenneth Page wurde 1954 in St. Louis geboren und von seiner Mutter Gloria und seinem Stiefvater Garvin Gilstrap katholisch erzogen. Er besuchte die Grundschulen St. Bridget of Erin und St. Nicholas.[2] In St. Nicholas wurde er von der Gründerin des Redeclubs der Schule und einem älteren Cousin dazu inspiriert, sich dem Theater zu widmen. 1973 machte er seinen Abschluss an der Bishop DuBourg High School. Er erhielt ein Vollstipendium für das Fontbonne College in Clayton (Missouri). Dort studierte er Theaterwissenschaften.

Während seiner Zeit an diesem College bekam er seine erste bezahlte Theaterrolle: Er spielte Stewpot in einer Theateradaption des Musicals South Pacific.[2][1] Im Jahr darauf zog Page nach New York. Dort arbeitete er mit dem Fanfare Children’s Ensemble und spielte den Jim in Huck Finn. Ferner arbeitete er mit dem Amas Repertory Theatre und dem Henry Street Settlement, wobei er Auftritte in den Musicals Ragtime Blues und Louis hatte.[2]

Karriere

Bearbeiten
 
Ken Page (2008)

Page begann seine Karriere im Chor des Muny-Freilichttheaters in St. Louis.[3][1] 1976 hatte er sein Broadway-Debüt[2] in der Rolle des Nicely-Nicely Johnson in der schwarzen Wiederaufnahme von Guys and Dolls. 1977 spielte er den feigen Löwen in The Wiz.[2] Anschließend war er in der Originalbesetzung der Musicalrevue Ain’t Misbehavin’ zu sehen. Dafür erhielt er den Drama Desk Award.[2] Seine Rolle in dem Fats-Waller-Stück spielte er auch in der Fernsehausstrahlung von 1982. Bei der Broadway-Wiederaufnahme 1988 kehrte er auch zur Show zurück.

1982 spielte Page Old Deuteronomy in Cats und kehrte zu der Rolle in der Videoveröffentlichung von 1998 zurück. Er spielte auch Gott zweimal, in Randy Newmans Faust im La Jolla Playhouse und im Goodman Theatre und in Stephen Schwartzs Children of Eden (West End). Er spielte häufig in Shows im Muny-Theater, mit Auftritten in Jesus Christ Superstar, Aida, Der Zauberer von Oz, Les Misérables, My One and Only und Der kleine Horrorladen.[4]

Zu Pages Hauptfilmen gehören All Dogs Go to Heaven, Torch Song Trilogy und Dreamgirls. Zu seinen TV-Auftritten gehörten Gastrollen in Serien wie Charmed – Zauberhafte Hexen und Touched by an Angel sowie Auftritte in verschiedenen Filmen und Specials.

In späteren Jahren entwickelte und führte Page seine Show Page by Page auf und leitete verschiedene regionale und Tourneeproduktionen. Er war die Stimme der sprechenden Pflanze Audrey II in der Muny-Produktion Der kleine Horrorladen. Er wiederholte auch die Rolle des Old Deuteronomy in der Lubbock-Moonlight-Musicals-Produktion von Cats in Lubbock (Texas).[5]

Page wiederholte seine Rolle als Oogie Boogie in mehreren anderen Disney-Produktionen, wie zum Beispiel im Feuerwerk HalloWishes in Walt Disney Worlds Magic Kingdom, der Schwestershow Halloween Screams in Disneyland, bei Haunted Mansion Holiday (auch im Disneyland), bei Mickys nicht so gruselige Halloween-Party (Magic Kingdom) und nachfolgenden Videospielen, darunter Nightmare Before Christmas: The Pumpkin King, Nightmare Before Christmas: Oogie’s Revenge und der Serie Kingdom Hearts.

Privates

Bearbeiten

Ken Page war schwul und fühlte sich der LGBTQ-Bewegung verbunden.[6][7] Er erklärte einmal: „Ich bin nicht verschlossen, war es meines Wissens auch noch nie. Aber ‚schwul‘ bedeutet für die Menschen so viele verschiedene Dinge.“ Er riet anderen: „Seien Sie vorsichtig. Ich verstehe, glauben Sie mir – denn ich habe für Ihr Etikett gekämpft. Aber definieren Sie sich nicht über das Etikett, das Sie sich selbst geben.“[8]

Ken Page starb im September 2024 im Alter von 70 Jahren in seinem Zuhause in St. Louis.[9][1]

Filmografie

Bearbeiten

(Quellen:[10][11])

Jahr Titel Rolle Anmerkungen
1988 Das Kuckucksei Murray
1989 Charlie – Alle Hunde kommen in den Himmel King Gator Stimme
1993 The Nightmare Before Christmas Oogie Boogie
1994 I’ll Do Anything Hair Person
1998 Cats Old Deuteronomy Direct-to-Video
2003 Shortcut to Happiness Clerk
2006 Dreamgirls Max Washington

Fernsehen

Bearbeiten
Jahr Titel Rolle Anmerkungen
1984 Gimme a Break! Kenneth Wilson Episode: Class of ’84
1987–1988 Sable Joe „Cheesecake“ Tyson 6 Episoden
1989 Polly Mayor Warren Fernsehfilm
Teen Angel Returns Chubby
1990 Family Matters Darnell Watkins Episode: The Big Réunion
Capital News Episode: Finished? Not Dunne
Polly: Comin’ Home! Mayor Warren Fernsehfilm
1993–1994 Adventures in Wonderland Das Walroß und der Zimmermann 7 Episoden
1994 Duckman Stimmen Episode: American Dicks
South Central Dr. Raymond McHenry 3 Episoden
1995 Touched by an Angel Ox Episode: There But for the Grace of God
1998–2005 Great Performances Old Deuteronomy 2 Episoden
2000 Welcome to New York Chef Andre Episode: Tickets
2005 All Grown Up! Narrator, Man Stimme, Episode: Blind Man’s Bluff
2007 State of Mind Florian

Computerspiele

Bearbeiten
Jahr Titel Rolle
2002 Kingdom Hearts Oogie Boogie
2004 The Nightmare Before Christmas: Oogie’s Revenge
2005 The Nightmare Before Christmas: The Pumpkin King
2006 Kingdom Hearts II
2007 Kingdom Hearts II: Final Mix+
2013 Kingdom Hearts HD 1.5 Remix
2014 Kingdom Hearts HD 2.5 Remix

Quellen:[12][4]

Broadway

Bearbeiten

Off-Broadway

Bearbeiten

Regional

Bearbeiten

The Muny-St. Louis

Bearbeiten

Hollywood Bowl

Bearbeiten

Diskografie

Bearbeiten
  • Page by Page (2008)[13]

Soundtrack

Bearbeiten
Jahr Künstler/Texter Titel Rolle Film
1989 Charles Strouse & T.J. Kuenster Let’s Make Music Together King Gator Charlie – Alle Hunde kommen in den Himmel
1993 Danny Elfman Oogie Boogie’s Song Oogie Boogie Nightmare Before Christmas
1997 Charles Strouse & T.J. Kuenster Let’s Make Music Together King Gator MGM Sing-Alongs: Being Happy
1998 Andrew Lloyd Webber & T. S. Eliot Jellicle Songs for Jellicle Cats
Old Deuteronomy
The Awful Battle of the Pekes and the Pollicles
The Jellicle Ball
The Moments of Happiness
Skimbleshanks: The Railway Cat
The Ad-dressing of Cats
Old Deuteronomy Cats
2004 Danny Elfman Oogie’s Song
Casino Clash
A Filthy Finale
Oogie Boogie The Nightmare Before Christmas: Oogie’s Revenge

Nominierungen und Preise

Bearbeiten
Jahr Auszeichnung Kategorie Spiel Ergebnis
1976 Theatre World Award Bester Darsteller Ain’t Misbehavin’ Gewonnen
1978 Drama Desk Award Drama Desk Award als Outstanding Actor in einem Musical Guys and Dolls Gewonnen
Bearbeiten
Commons: Ken Page – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b c d Gabe Hartwig: Farewell to Ken Page, the Legendary ‘Voice of The Muny’. 1. Oktober 2024, abgerufen am 6. Oktober 2024 (amerikanisches Englisch).
  2. a b c d e f Ken Page. 4. April 2008, abgerufen am 5. Oktober 2024 (englisch).
  3. HEC-TV | Home. Abgerufen am 6. Oktober 2024.
  4. a b Ken Page theatre profile. Abgerufen am 5. Oktober 2024.
  5. Moonlight Musicals' production of 'Cats' using more professionals. 15. Oktober 2014, abgerufen am 5. Oktober 2024 (englisch).
  6. Ken Page, gay actor in ‘Cats’, ‘Torch Song Trilogy’, and more, has died at 70. Abgerufen am 6. Oktober 2024 (englisch).
  7. Stephi Wild: Behind the Rainbow Flag: Ken Page Tells His Coming Out Story and Encourages Everyone to Remember Where Pride Came From. Abgerufen am 6. Oktober 2024 (englisch).
  8. Jeannette Cooperman: Kenny Cool: Broadway Actor Ken Page Talks About Joy, Celebrity, and Coming Home Again. 21. September 2012, abgerufen am 5. Oktober 2024 (amerikanisches Englisch).
  9. Ken Page, Who Starred in ‘Cats’ and Voiced Oogie Boogie, Dies at 70. In: nytimes.com. Abgerufen am 5. Oktober 2024 (englisch).
  10. Ken Page. Abgerufen am 5. Oktober 2024 (englisch).
  11. Filmstarts: Filmografie von Ken Page. Abgerufen am 5. Oktober 2024.
  12. Lincoln Center Theater: Ken Page. Abgerufen am 5. Oktober 2024 (englisch).
  13. Page by Page – Ken Page. Abgerufen am 5. Oktober 2024 (englisch).