Karl Mellmann

deutscher Generalmajor der Volkspolizei

Karl Mellmann (* 9. September 1911 in Hamburg; † nicht bekannt) war ein deutscher Polizeioffizier (DVP). Er war Generalmajor und langjähriger Leiter von Hauptabteilungen im Ministerium des Innern (MdI) der DDR.

Leben Bearbeiten

Nach dem Besuch der Volksschule und des Gymnasiums mit Abitur studierte er Rechtswissenschaften. Danach arbeitete er als Rechtsanwalt. Bei Kriegsausbruch 1939 wurde er zum Kriegsdienst in die Wehrmacht eingezogen. Als Hauptmann geriet er in sowjetische Kriegsgefangenschaft, besuchte eine Antifa-Schule und wurde Mitglied des Nationalkomitees Freies Deutschland (NKFD).

1945 kehrte er nach Deutschland zurück, wurde Mitglied der KPD/SED und Angehöriger der DVP. Als VP-Inspekteur war er stellvertretender Leiter der Hauptabteilung Kriminalpolizei und als solcher an den Ermittlungen zur Vorbereitung der Waldheimer Prozesse beteiligt.[1] Anschließend war er als Oberst der VP stellvertretender bzw. Leiter der Hauptabteilung Ausbildung/Schulung im Innenministerium. Nach Bildung einer eigenständigen Abteilung Kampfgruppen im MdI 1961, die dem Stellvertreter des Ministers für bewaffnete Organe, Willi Seifert, direkt unterstand, wurde Mellmann Leiter dieser Abteilung, die 1965 zur Hauptabteilung aufgewertet wurde. Am 30. Juni 1964 wurde er zum Generalmajor ernannt. Mellmann war auch als Leiter der Sportgemeinschaft Dynamo Nordwest tätig[2] und blieb bis 1972 Leiter der Hauptabteilung Kampfgruppen.

Mellmann lebte zuletzt als Veteran in Berlin.[3]

Auszeichnungen Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Andreas Herbst (Hrsg.), Winfried Ranke, Jürgen Winkler: So funktionierte die DDR. Band 1: Lexikon der Organisationen und Institutionen, Abteilungsgewerkschaftsleitung, Liga für Völkerfreundschaften (= rororo-Handbuch. Bd. 6348). Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1994, ISBN 3-499-16348-9, S. 223–224.
  • Andreas Herbst (Hrsg.), Winfried Ranke, Jürgen Winkler: So funktionierte die DDR. Band 3: Lexikon der Funktionäre (= rororo-Handbuch. Bd. 6350). Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1994, ISBN 3-499-16350-0, S. 224–225.
  • Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig (Hrsg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 2: Maassen – Zylla. K. G. Saur, München 1997, ISBN 3-598-11177-0, S. 532 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Torsten Diedrich, Hans Ehlert u. Rüdiger Wenzke, Im Dienste der Partei – Handbuch der bewaffneten Organe der DDR. Links Verlag, 1998, ISBN 3-86153-160-7, S. 703.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Gertrud Milke: Herr Oberstaatsanwalt, der Sonderfall… In: Der Spiegel. Nr. 47/1950, 22. November 1950, S. 13–14
  2. Berliner Zeitung vom 28. Mai 1971
  3. Neues Deutschland vom 4. Oktober 1986
  4. Berliner Zeitung, 13. September 1961, S. 2.