Kaolack
Kaolack [Region Kaolack im Senegal und hat knapp 300.000 Einwohner. Die Stadt liegt südöstlich der Hauptstadt Dakar.
] (Kawlax in Wolof) ist die Hauptstadt derKaolack | ||
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Koordinaten | 14° 8′ N, 16° 5′ W | |
Basisdaten | ||
Staat | Senegal | |
Region | Kaolack | |
Département | Kaolack | |
ISO 3166-2 | SN-KL | |
Höhe | 8 m | |
Einwohner | 298.904 (2023) | |
Die Moschée in Medina Baay
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Geographische Lage
BearbeitenKaolack liegt im Norden der Region Kaolack, 161 Kilometer südöstlich von Dakar. Die benachbarten Regionalpräfekturen Fatick im Nordwesten und Kaffrine im Osten sind 43 bzw. 57 Kilometer entfernt.
Kaolack liegt am nördlichen rechten Ufer des Saloum, der von seiner Mündung in den Atlantik 78 Kilometer westlich der Stadt bis 28 Kilometer östlich von ihr unter dem Einfluss der Gezeiten steht. Diese haben das mäandrierende Flussbett ausgewaschen und eine viele hundert Meter breite periodisch überschwemmte amphibische Uferzone mit vielen Inseln und Flussarmen geschaffen.
Die Lage von Kaolack zeichnet sich dadurch aus, dass einerseits der Saloum bis hierher für Seeschiffe schiffbar ist und sich andererseits die überschwemmungssicheren Hochufer des Saloum bis auf 2000 Meter annähern und somit einen letzten Brückenschlag vor der Mündung erleichtert haben.
Klima
BearbeitenKaolack | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Kaolack
Quelle: wetterkontor.de
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Geschichte
BearbeitenKaolack entstand unweit von Kahone, der Hauptstadt des traditionellen Königreiches von Saloum. Kahone war im frühen 16. Jahrhundert ein zentraler Marktplatz, der um einen heiligen Baum herum entstand. Im 17. und 18. Jahrhundert bestand der Ort aus einer Reihe von verschiedenen Nachbarstämmen, die um sich herum weites, offenes Feld hatten. Die langsam wachsende Bevölkerung wurde zunehmend muslimisch und die traditionelle Religion, die ihre Riten auf der gegenüberliegenden Insel Kouyong abhielt, verschwand.
Im frühen 19. Jahrhundert nahm der französische Einfluss auf die Gegend am Saloum-Fluss zu, als es darum ging, Handelsgüter zu finden, die den traditionellen Sklavenhandel ersetzen konnten. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurde so im Saloum-Reich die Erdnuss-Produktion etabliert und Kaolack wurde der bevorzugte Standort für die Verarbeitung und Verschiffung von Erdnüssen und Erdnusserzeugnissen. So begann die Errichtung entsprechender Anlagen durch die Kolonialmacht, um die herum die Stadt Kaolack entstand.
Um die Jahrhundertwende des 20. Jahrhunderts wurde Kaolack ein wichtiges Zentrum des Tidschaniya-Ordens und seit 1910 mit einer großen Außenstelle (Ribat) Leona.[1] Medina Mbàbba (Médina Mbaba auf Französisch) auch „Medina I“ genannt, ist nach Baabakar Njaay benannt, dessen Spitzname „Mbàbba Njaay“ war. Er war Serer-Vorsteher des Dorfes, als dieses zu Kaolack eingemeindet wurde. Ein zweites Ribat öffnete in den frühen 1930ern in Medina Baye. Medina Baay (Médina Base auf Französisch), auch „Medina II“ genannt liegt im Nordosten der Stadt. Dieser Tidschani-Orden wurde von Allaaji Abdulaay Ñas's Sohn, Ibrahim Baye Niass, gegründet. Seine Anhängerschaft versteht unter dem Wort „Baay“ „Vater“ (in Wolof). Im arabischen versteht man darunter „Die Stadt Baay“. Die Glaubensgemeinschaft von Medina Baye ist mittlerweile eine internationale Institution mit Dependancen in vielen Städten wie beispielsweise in Kano, Nigeria und Chicago, Illinois.
Die um 1911 herum gebaute Stichstrecke vom Hafen zur Bahnstrecke Dakar–Niger gab der Stadt einen Wachstumsschub: 1925 waren es noch 5.600, neun Jahre später bereits 44.000 Einwohner.
Kaolack ist Sitz des 1965 geschaffenen Bistums Kaolack.
Bevölkerung
BearbeitenDie letzten Volkszählungen ergaben für die Stadt jeweils folgende Einwohnerzahlen:
Jahr | Einwohner[2] |
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1988 | 150.961 |
2002 | 172.305 |
2013 | 233.708 |
2023 | 298.904 |
Städtepartnerschaften
BearbeitenEs gibt internationale kommunale Beziehungen zu
- Mérignac, Frankreich
- Aosta, Italien
- Memphis (Tennessee), USA[3]
In den 1960er und 1970er Jahren gab es eine Städtepartnerschaft zwischen Kaolack und der deutschen Stadt Gelsenkirchen.[4]
Wirtschaft und Verkehr
BearbeitenKaolack ist das Zentrum der senegalesischen Erdnussindustrie und ein wichtiger Handelsplatz. Das gewonnene Erdnussöl wird zu 90 % exportiert.
Während die Stichstrecke der Bahnlinie zum Hafen nicht mehr existiert und zu einer Hauptverkehrsachse im städtischen Straßenverkehr umgebaut wurde, besteht der Hafen selbst hauptsächlich aus Lagerhallen und anderen Gewerbebauten entlang einer 600 Meter langen Kaimauer am Nordufer des Saloum, westlich des Stadtzentrums gelegen. In einer Lagune direkt gegenüber dem Stadtzentrum wird in Salzpfannen, die ein Gebiet von mehr als 10 Quadratkilometer einnehmen, Salzgewinnung betrieben mit einer eigenen Anlage zur Verschiffung.
Im Straßenverkehr ist Kaolack wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Die Nationalstraße N 1, die von Dakar im Westen nach Tambacounda und weiter über die malische Grenze nach Kayes führt, führt durch das Stadtzentrum. Hier ist sie verknüpft mit der N 4, die mit einem Damm und einer Brücke von zusammen fast zwei Kilometer Länge den Saloum überquert und über die gambische Transitstrecke des Trans-Gambia Highway in die Casamance nach Ziguinchor führt.
Eingeengt zwischen den Außenbezirken der Städte Kaolack und Kahone liegt der Flugplatz Kaolack an der N1 zweieinhalb Kilometer östlich des Stadtzentrums.
Umwelt
BearbeitenKaolack gilt als eine der schmutzigsten Städte Afrikas: Auf den Straßen bleibt der Müll oft liegen und eine geregelte Müllentsorgung befindet sich erst im Aufbau. Abwasserkanäle sind überwiegend verstopft oder kaum mehr existent, das darin stehende Brackwasser ist eine starke Infektionsquelle für Malaria und Cholera Verschmutzung; die Trinkwasserversorgung hat sich jedoch deutlich verbessert. Die Arbeitslosigkeit ist extrem hoch. Die Stadt ist umgeben von einem blauen Ring dunstigen Abfallgestankes, der von den sie umgebenden Mülldeponien herrührt. Insbesondere während der heißen und feuchten Monate der Regenzeit ist die Situation für Mensch und Tier schwer erträglich. Epidemien wie Malaria, Gelbfieber und Cholera brechen fast jährlich aus. Erst vor wenigen Jahren ging von hier eine Lepra-Welle aus, der viele Menschen zum Opfer fielen. Nur in den westlichen Stadtteilen ist die Situation ein wenig besser. Dies kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass in den anderen Stadtvierteln wie zum Beispiel Léona (seneganesisch: Lewna) schlimmste Umweltzustände herrschen.[5]
Söhne und Töchter der Stadt
Bearbeiten- Ibrahim Baye Niass (1900–1975), Tidschani-Marabout
- Kéba Mbaye (1924–2007), Jurist und Sportfunktionär
- Amadou Lamine Sall (* 1951), Dichter
- Abdou Aziz Sow (* 1953), Politiker
- Jean-Aimé Toupane (* 1958), Basketballspieler und -trainer
- Amy Mbacké Thiam (* 1976), Sprinterin
- Amadou M’Bodji (* 1984), Fußballspieler
- Papa Diop (* 1986), Fußballspieler
- Papy Djilobodji (* 1988), Fußballspieler
- Sokhna Lacoste (* 2000), französische Sprinterin
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Léona: Le centre administratif de Kaolack ( vom 12. April 2018 im Internet Archive)
- ↑ Senegal: Die wichtigsten Orte mit Statistiken zu ihrer Bevölkerung
- ↑ USASC: Africa directory, Countries with sister cities – Embassies and Ambassadors
- ↑ http://www.gelsenkirchener-geschichten.de/viewtopic.php?t=4271
- ↑ Kaolack: pollution légendaire ( vom 24. März 2008 im Internet Archive)