Jungeuropa Verlag

Rechtsextremer Verlag

Der Jungeuropa Verlag ist ein deutscher Verlag des Aktivisten der Neuen Rechten Philip Stein.

Seit 2016 betreibt Stein den Jungeuropa Verlag mit Sitz in Dresden, der Übersetzungen neurechter, rechtsextremer und faschistischer Autoren veröffentlicht, aber auch Autoren anderer Provenienz verlegt. Der Jungeuropa Verlag veröffentlicht seit 2016 den Podcast Von rechts gelesen.[1]

Aufgrund der Teilnahme des Verlags an der Frankfurter Buchmesse 2021 sagten mehrere Gäste und Autoren den Besuch der Buchmesse ab. So sah sich Jasmina Kuhnke in „persönlich unübersehbar gegenwärtiger“ Gefahr.[2] Nach ihr folgten Absagen von Messeauftritten durch Ciani-Sophia Hoeder, Aminata Touré, Annabelle Mandeng, Nikeata Thompson, Raul Krauthausen und Riccardo Simonetti sowie Aufrufe, aus Solidarität die Messe zu boykottieren.[3] Messedirektor Juergen Boos verwies hingegen auf die Meinungsfreiheit als einen „der Grundpfeiler der Buchmesse“: „Wir können niemanden ausschließen, können hier keine Zensur ausüben, egal, ob mir diese Leute passen, ob ich sie unerträglich finde.“ Er verwies zudem darauf, dass die Sicherheitsmaßnahmen auf der Buchmesse „extrem hoch“ seien.[4] Patrick Bahners verteidigte in der FAZ die Weigerung der Messe, dem Verlag den Messestand zu kündigen. Die Buchmesse sei keine staatliche Veranstaltung und in Büchern dürfe auch vorgeschlagen werden, die Verfassung Satz für Satz zu ändern oder komplett abzuschaffen.[5]

Der Jungeuropa Verlag ist Gegenstand mehrerer kritischer Monographien zur Neuen Rechten in Deutschland.[6][7]

Im Jahr 2023 klagte der Europa Verlag gegen den Jungeuropa Verlag wegen einer vermeintlichen Markenrechtsverletzung.[8]

Autoren (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. Die Teilnehmer des "Kongress der Verteidiger Europas" nach Rechtsextremismus-Faktor sortiert. Abgerufen am 24. Oktober 2021.
  2. Gerrit Bartels: Autorin sah sich in Gefahr: Warum Jasmina Kuhnke die Frankfurter Buchmesse boykottiert. In: tagesspiegel.de. 20. Oktober 2021, abgerufen am 31. Januar 2024.
  3. Andreas Speit: Boykott der Frankfurter Buchmesse: Der falsche Weg. In: taz.de. 21. Oktober 2021, abgerufen am 7. März 2024.
  4. Juergen Boos im Gespräch mit Vladimir Balzer: Rechte Verlage auf der Frankfurter Buchmesse - "Wir können niemanden ausschließen". In: deutschlandfunkkultur.de. 19. Oktober 2021, abgerufen am 17. Februar 2024.
  5. Patrick Bahners: „Rechte“ Verlage: In der Verdachtsfalle. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 22. Oktober 2021]).
  6. Armin Pfahl-Traughber: Der Extremismus der Neuen Rechten: Eine Analyse zu Diskursthemen und Positionen. Springer-Verlag, 2019, ISBN 978-3-658-27779-6, S. 28 ff. (google.de [abgerufen am 22. Oktober 2021]).
  7. Christian Fuchs, Paul Middelhoff: Das Netzwerk der Neuen Rechten: Wer sie lenkt, wer sie finanziert und wie sie die Gesellschaft verändern. Rowohlt E-Book, 2019, ISBN 978-3-644-40637-7 (google.de [abgerufen am 22. Oktober 2021]).
  8. Andreas Speit: Ein Streit um den Namen könnte das Aus bedeuten, Zeit Online, 27. November 2023, abgerufen am 4. Juli 2024.