Josef von Matt

Schweizer Schriftsteller in Niedwaldner Mundart, Buchhändler, Verleger und Antiquar

Josef von Matt (* 23. September 1901 in Stans; † 14. November 1988 ebenda) war ein Schweizer Schriftsteller in Nidwaldner Mundart, Buchhändler, Verleger und Antiquar.

Leben Bearbeiten

Familie Bearbeiten

Josef von Matt entstammte dem Landleutegeschlecht von Matt[1] und war der Sohn von Hans von Matt und dessen Ehefrau Marie (1877–1972), der Tochter des Sattlermeisters Josef Odermatt. Zu seinen Geschwistern gehörten der Künstler Hans von Matt, der mit der Malerin Annemarie von Matt verheiratet war, und der Fotograf Leonard von Matt.

Ab 1924 war er mit Agnes Bertha (geb. Blättler) (1900–1988) verheiratet. Von seinen Kindern ist namentlich Hans von Matt bekannt. Sein Wohnort war in der Tottikonstrasse in Stans.

Das Familienarchiv von Matt befindet sich in der Kantonsbibliothek Nidwalden.[2]

Werdegang Bearbeiten

Nach dem Besuch der Handelsschule in Saint-Maurice wurde Josef von Matt, nach dem Tod seines Vaters 1932, Buchhändler, Verleger und Antiquar. Von 1931 bis 1980 war er Herausgeber des Nidwaldner Kalenders, den sein Grossvater Caspar von Matt (1817–1884)[3] ab 1860 veröffentlichte und der von seinem Vater übernommen worden war.[4]

Ab 1932 war er Redaktor des Anzeigenblatts für die katholische Geistlichkeit der deutschsprachigen Schweiz in Stans. Er war ab 1940 Mitarbeiter beim Radio (heute Schweizer Radio DRS) und unter anderem von 1942 bis 1970 Präsident der Radiosektion Nidwalden der Innerschweizer Fernseh- und Radiogesellschaft (IRG),[5] die er mitbegründet hatte.

Schriftstellerisches Wirken Bearbeiten

Josef von Matt war Verfasser verschiedener Theaterstücke, so von Dr Wilderer, das 1929 in Wolfenschiessen uraufgeführt wurde, und veröffentlichte Gedichte und Erzählungen in Nidwaldner Mundart[6] und Hochdeutsch. Er schrieb auch den Text zum Jodellied Nidwaldner Tanzliedli, das von Heinrich Josef Leuthold vertont wurde und inzwischen zum Volksgut geworden ist; weitere Vertonungen von Heinrich Josef Leuthold erfolgten für Ruibili und Rellili und Meiteli, dui Haselmuis.[7]

Seine in Mundart verfassten Gedichte dienten auch den Komponisten Johann Baptist Hilber (1891–1973)[8] und Benno Ammann, damals noch Musiklehrer am Kollegium St. Fidelis in Stans, für Lied-Inspirationen. Er verfasste auch die Texte für die Jodlermesse von Heinz Willisegger (* 1942).

Ehrungen und Auszeichnungen Bearbeiten

1961 erhielt Josef von Matt von dem Politiker Gotthard Egli den Innerschweizer Radiopreis für seine Heimatsendungen (Lyrik, Erzählung und Plauderei) in Nidwaldner Mundart.[9]

Mitgliedschaften Bearbeiten

Josef von Matt war Mitglied des 1864 gegründeten Historischen Vereins Nidwalden[10] und amtierte von 1937 bis 1943 als dessen Präsident.

Schriften (Auswahl) Bearbeiten

  • Dr Wilderer. Heimatspiel in 5 Akten in Nidwaldner Mundart. H. R. Sauerländer, Aarau 1931.
  • Wilde Wasser. Liebesgeschichte aus der Urschweiz. Räber, Luzern 1950.
  • mit Bildern von Hermann Schelbert: Nidwaldnerchost. Liädli, Gedicht und es paar Spriich. von Matt, Stands 1965.
  • mit Zeichnungen von Hermann Schelbert: Z'Nidwalde drheime. von Matt, Stans 1979.

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Fabian Hodel: von Matt. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 24. November 2009, abgerufen am 24. September 2022.
  2. Familienarchiv von Matt. Inventar des Depositums in der Kantonsbibliothek Nidwalden. Abgerufen am 24. September 2022.
  3. Nidwaldner Volksblatt, 28. Januar 1984 – e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 24. September 2022.
  4. Geschichte. In: Nidwaldner Kalender. Abgerufen am 24. September 2022.
  5. Die Geschichte des Radios in der Schweiz von 1911–2008. (PDF) Schweizer Radio DRS, abgerufen am 24. September 2022.
  6. Die Nidwaldner Mundart 1950 und 1999: Kontinuität und Wandel. In: Beiträge zur Geschichte Nidwaldens, Band 46. 2000, abgerufen am 24. September 2022.
  7. Komponisten / Lieder / Verlage / Textdichter. Abgerufen am 24. September 2022.
  8. Bernhard Hangartner: Johann Baptist Hilber. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 13. Dezember 2007, abgerufen am 24. September 2022.
  9. Nidwaldner Volksblatt 11. Januar 1961 – e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 24. September 2022.
  10. Historischer Verein Nidwalden – Portrait. Abgerufen am 24. September 2022 (deutsch).