Johann von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg

Prinz des Hauses Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, einer Nebenlinie des Hauses Oldenburg und dänischer General

Prinz Johann von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (* 5. Dezember 1825 auf Schloss Gottorf, Schleswig; † 27. Mai 1911 in Kopenhagen) war ein Mitglied des Hauses Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, einer Nebenlinie des Hauses Oldenburg, sowie dänischer General à la suite der Artillerie.[1]

Prinz Johann Hans
Unterschrift Johann Prinz zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, 1886

Leben Bearbeiten

Familienhintergrund Bearbeiten

Prinz Johann wurde am 5. Dezember 1825 in der Residenz seiner Großeltern auf Schloss Gottorf nahe der Stadt Schleswig im Herzogtum Schleswig, damals ein Teil des dänischen Gesamtstaates, geboren. Er war das neunte Kind und der sechste Sohn des Herzogs Wilhelm von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck (1785–1831) und von dessen Gemahlin Luise Karoline von Hessen-Kassel (1789–1867), sowie ein jüngerer Bruder von Christian IX., der ab 1863 König von Dänemark war,[2] und Onkel von dessen Sohn Wilhelm, der ab 1863 als Georgios I. König von Griechenland war.[2] Er selbst blieb unverheiratet.

Johanns Vater war Oberhaupt des herzoglichen Hauses Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck, einer entfernten und unbedeutenden Nebenlinie des Zweiges Schleswig-Holstein-Sonderburg des Hauses Oldenburg, die auf Herzog Johann, einen jüngeren Halbbruder von König Christian III. von Dänemark und Norwegen zurückgeht. Als sogenannte abgeteilte Herren erhielten Johann und seine Nachkommen zwar den herzoglichen Titel und Rang, besaßen aber in Schleswig und Holstein lediglich Erbrechte und verfügten über keine souveränen Ländereien. Da Johann viele Söhne hatte, wurde das Herzogtum Sonderburg nach seinem Tod in mehrere kleine Titularherzogtümer aufgeteilt, die jeweils nur aus wenigen Gütern und Kirchspielen bestanden und demzufolge nicht genug Einkommen für eine standesgemäße Lebensführung erbrachten. Johanns Vater wurde 1825 vom dänischen König mit dem Schloss Glücksburg belehnt und nannte sich fortan Herzog zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg statt -Beck.[3]

Militärkarriere Bearbeiten

Auf Wunsch seines Cousins König Christian VIII. (1786–1848) trat Prinz Johann 1842 in das preußische Militär ein und wurde nach seinem Abschluss zum Leutnant des 27. Preußischen Infanterieregiments in Magdeburg ernannt. Er studierte an der Universität Bonn, bevor er sich den Dragoner-Garde-Regimentern in Berlin anschloss. Er nahm an den deutschen Revolutionen von 1848–1849 und dem Ersten Schleswigschen Krieg gegen Dänemark teil; dieser Loyalitätskonflikt zwischen Preußen und Dänemark veranlasste ihn, Dienstbefreiung zu beantragen.[4] Anschließend diente er in verschiedenen Abteilungen und wurde 1854 zum Rittmeister befördert. Im folgenden Jahr wurde er zum Major à la suite ernannt und ging nach Dänemark, wo er sich in Kopenhagen niederließ.[5] Spätestens 1893 war er zum General à la suite d. A. avanciert.[1]

Auszeichnungen Bearbeiten

Vorfahren Bearbeiten

 
 
 
 
 
Karl Anton von Schleswig-Holstein (1727–1759)
 
 
 
 
Friedrich Karl Ludwig von Schleswig-Holstein (1757–1816)
 
 
 
 
 
Friederike von Dohna-Schlobitten (1738–1786)
 
 
 
Friedrich Wilhelm von Schleswig-Holstein (1785–1831)
 
 
 
 
 
 
Leopold von Schlieben (1723–1788)
 
 
 
Friederike von Schlieben (1757–1827)
 
 
 
 
 
Marie Eleonore von Lehndorff (1723–1800)
 
 
 
Johann von Schleswig-Holstein (1825–1911)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Friedrich II. von Hessen-Kassel (1720–1785)
 
 
 
Karl von Hessen-Kassel (1744–1836)
 
 
 
 
 
Maria von Großbritannien (1723–1772)
 
 
 
Luise Karoline von Hessen-Kassel (1789–1867)
 
 
 
 
 
 
 
 
König Friedrich V. von Dänemark (1723–1766)
 
 
 
Louise von Dänemark (1750–1831)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Louise von Großbritannien (1724–1751)
 
 

Literatur Bearbeiten

  • Bo Bramsen: Huset Glücksborg. Europas svigerfader og hans efterslægt. 2. Auflage. Band 1. Forum, Kopenhagen 1992, ISBN 87-553-1843-6 (dänisch).
  • Hans Rudolf Hiort-Lorenzen: Hans, Prins af Glücksborg. In: Carl Frederik Bricka (Hrsg.): Dansk biografisk Lexikon. Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537–1814. 1. Auflage. Band 6: Gerson–H. Hansen. Gyldendalske Boghandels Forlag, Kopenhagen 1892, S. 568–569 (dänisch, runeberg.org).
  • Heinrich Ringklib: Ausführliche Beschreibung des im Herbste 1843 in der Umgegend von Lüneburg stattgefundenen grossen Übungs-Lagers des 10. deutschen Bundes-Armee-Corps. Mit einer Karte der Umgegend von Lüneburg, einem Situations-Plane des Lagers und zwei Plänen, resp. vom großen Zapfenstreiche am 4. October und von der großen Parade am 8. October, auch, als Anhang, Darstellung des Gefechts bei Lüneburg, zwischen dem französisch-sächsischen Corps des Generals Morand und den vereinigten Russen und Preußen, unter Dörnberg und Tschernitscheff, am 2. April 1813, Celle: Verlag der E. H. C. Schulze'schen Buchhandlung, 1844; Digitalisat über Google-Bücher, S. 73.
  • Das Offizier-Corps der Schleswig-Holsteinischen Armee und Marine nebst den Anciennetäts-Listen der Generale, Stabs- und Subaltern-Offiziere, Band 1 in den Jahren 1848 und 1849. Lübeck: Asschenfeldt 1858. S. 82.
  • Das Offizier-Corps der Schleswig-Holsteinischen Armee und Marine nebst den Anciennetäts-Listen der Generale, Stabs- und Subaltern-Offiziere, Band 2 in den Jahren 1850 und 1851. Lübeck: v. Rohden 1865. S. 137.
  • Gothaischer genealogischer Hofkalender nebst diplomatisch-statistichem Jahrbuch, Gotha 1893, S. 36.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Gothaischer genealogischer Hofkalender nebst diplomatisch-statistichem Jahrbuch, Gotha 1893, S. 36.
  2. a b The Statesman's Year-book, herausgegeben von Sir John Scott Keltie, Band 30, London 1893, S. 448 f.
  3. Petra Dollinger: Frauen am Ballenstedter Hof: Beiträge zur Geschichte von Politik und Gesellschaft an einem Fürstenhof des 19. Jahrhunderts, Band 1, Leipzig 1999, S. 1088.
  4. Bo Bramsen: Huset Glücksborg. Europas svigerfader og hans efterslægt, S. 106.
  5. Dansk Biografisk Leksikon, Bd. 6 (1 ed.), 1892, S. 568–569.